Gleichstellungskommission der Stadt Bamberg unterstützt Kampagne zum Schutz vor sexueller Belästigung

Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bamberg, Gabi Kepic (li.) unterstützt zusammen mit Ihren Mitstreiter:innen der Gleichstellungskommission und Bürgermeister und Sozialreferent Jonas Glüsenkamp die Kampagne „Luisa ist hier“, die der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) nach Bamberg geholt hat. Bildnachweis: Amt für Bürgerbeteiligung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/Michael Memmel.

„Ist Luisa hier?“ Frauen und Mädchen, die sich beim Ausgehen beobachtet, belästigt oder einfach unwohl fühlen, können sich in vielen Bamberger Kneipen ab sofort mit dieser Frage an das Personal wenden. Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) hat die Kampagne „LUISA IST HIER!“ nach Bamberg geholt. Ziel des niedrigschwelligen Hilfsangebots ist es, Frauen aus solchen Situationen herauszuholen und ihnen ein Gefühl von Sicherheit zu geben. „Wir unterstützen diese wichtige Kampagne, um damit auch ein Zeichen zu setzen, dass sexualisierte Gewalt und Belästigung weder verharmlost noch toleriert werden“, betont die Gleichstellungsbeauftragte Gabi Kepic.

Vorbild der Initiative ist das aus England stammende Projekt „Ask for Angela“. Im Dezember 2016 übernahm es der Frauen-Notruf Münster. „Weil man „Angela“ wegen der Aussprache hierzulande nicht nehmen konnte, wurde eben „Luisa“ daraus“, erklärt Simone Stroppel, Geschäftsführerin des SkF. Mittlerweile sei die Kampagne in mehr als 50 Städten in Deutschland verbreitet – jetzt zum Glück auch in Bamberg.

In Lokalen ist es oft sehr laut und unübersichtlich – die Gelegenheit für sexuelle Belästigung ist gut, Grenzen vom Flirt zu anzüglichen Bemerkungen und Berührungen verschwimmen. „Für viele Frauen ist es unangenehm, in so einer Situation laut um Hilfe zu rufen und damit die Aufmerksamkeit aller anderen Gäste auf sich zu ziehen“, erklärt Kepic. Das Codewort „Luisa“ beinhalte einen so genannten Kopfton und wäre dadurch auch in lauter Umgebung gut zu verstehen. Wird die Frage „Ist Luisa hier?“ gestellt, dann bieten die Angestellten den betroffenen Personen eine Rückzugsmöglichkeit an. Was genau passiert ist, fragen sie nicht. Anschließend wird geschaut, welche Hilfe in Anspruch genommen werden soll. Soll eine andere Person nur beobachtet, Freunde oder ein Taxi gerufen oder die Polizei informiert werden? „Wichtig ist, dass die Frau selbst entscheidet“, betont Kepic.

„Mit der Kampagne wollen wir Betroffenen die Hemmungen nehmen, sich Hilfe zu holen“, fügt Bürgermeister und Sozialreferent Jonas Glüsenkamp an. „Denn sie haben ein Recht auf Unterstützung und dürfen nicht allein gelassen werden. Übrigens dürfen sich natürlich auch Männer an das Personal wenden.“

Fünf Kneipen und Lokale beteiligen sich bereits an der Aktion. Welche, das ist an dem Aufkleber an der Eingangstür sowie an den Plakaten auf den Toiletten erkennbar. Das sind bisher „Freiraum“, „Stilbruch“ und „Das schwarze Schaf“. Zwei weitere Gastronomen haben bereits für die Teilnahme an „Luisa“ zugesagt, sie erhalten in Kürze noch eine Einführungsschulung und sind dann offiziell mit dabei. Gastronomen, die ebenfalls Teil der Kampagne „Luisa ist hier!“ werden möchten, wenden sich bitte an den

Notruf bei sexualisierte Gewalt
Luidpoldstraße 28
96052 Bamberg
0951/ 30 94 33 41
notruf@skf-bamberg.de