Stadt Bam­berg unter­stützt bei Regi­strie­rung von Geflüch­te­ten in der ANKER-Ein­rich­tung Oberfranken

Elias Sczesny erklärt einer jungen Ukrainerin, wie sie ihre Hände auf das Fingerscan-Gerät legen muss. Oberbürgermeister Andreas Starke schaut indessen mit Isabelle Schubert vom Ausländeramt der Anwärterin Sarah Andersch über die Schulter. / Foto: Stadt Bamberg
Elias Sczesny erklärt einer jungen Ukrainerin, wie sie ihre Hände auf das Fingerscan-Gerät legen muss. Oberbürgermeister Andreas Starke schaut indessen mit Isabelle Schubert vom Ausländeramt der Anwärterin Sarah Andersch über die Schulter. / Foto: Stadt Bamberg

Noch vor weni­gen Tagen gin­gen Sarah Andersch und Eli­as Sczes­ny im Rat­haus ihrer Arbeit in der Ver­wal­tung nach. Auf Grund der Ukrai­ne-Kri­se wur­den die bei­den Beam­ten­an­wär­ter nun vor­erst in die ANKER-Ein­rich­tung Ober­fran­ken (AEO) in Bam­berg-Ost abbe­ru­fen, um eine zügi­ge Erst­re­gi­strie­rung der Geflüch­te­ten zu ermög­li­chen, die vor einer Woche mit meh­re­ren Bus­sen in Bam­berg ange­kom­men sind und auch in Bam­berg blei­ben wollen.

Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke mach­te sich in die­ser Woche vor Ort ein Bild von der aktu­el­len Situa­ti­on und über­zeug­te sich von der „deut­lich ver­bes­ser­ten per­so­nel­len Aus­stat­tung bei der Erst­re­gi­strie­rung von Geflüch­te­ten“, so Star­ke. Auf Grund der ört­li­chen Nähe hat die Stadt Bam­berg mit der AEO grund­sätz­lich eine Koope­ra­ti­on zur Mit­nut­zung der dor­ti­gen Regi­strie­rungs­struk­tur. Da jetzt vie­le Ukrai­ne­rin­nen und Ukrai­ner ankom­men, unter­stützt auch die Stadt Bam­berg die Regi­strie­rung in der AEO.

Gedul­dig und mit flüs­si­gem Eng­lisch erklärt Eli­as Sczes­ny einer jun­gen Ukrai­ne­rin, wie sie ihre Hand auf das Scan-Gerät legen muss, damit die­ses pro­blem­los ihre Fin­ger­ab­drücke ein­le­sen kann. Der Vor­gang wird an einem soge­nann­ten PIK-System voll­zo­gen, von dem es in der AEO fünf Stück gibt – eines davon dient seit Mitt­woch der Stadt Bam­berg zur Erfas­sung der Daten von Schutz­su­chen­den aus der Ukrai­ne, die im Stadt­ge­biet unter­ge­kom­men sind.

PIK steht für Per­so­na­li­sie­rungs­in­fra­struk­tur­kom­po­nen­te. Dar­un­ter zu ver­ste­hen ist die Erfas­sung von defi­nier­ten Daten, soge­nann­ten Kern­da­ten, die dann ins Aus­län­der­zen­tral­re­gi­ster (AZR) ein­ge­pflegt wer­den. „Das AZR ist ein bun­des­wei­tes Pro­gramm, in dem geflüch­te­te Men­schen regi­striert wer­den, die sich län­ger in Deutsch­land auf­hal­ten“, erklärt Jür­gen Wolf, der Lei­ter der AEO. Eben­falls genutzt wer­den die­se Daten für zwei wei­te­re Pro­gram­me: das inte­grier­te Migran­ten­ver­wal­tungs­sy­stem, eine rein baye­ri­sche Kom­po­nen­te für Ein­rich­tun­gen wie die AEO, und für das System Easy, das für die „Erst­ver­tei­lung von Asyl­be­wer­bern“ steht.

Um das Ver­fah­ren nach­voll­zie­hen zu kön­nen, ließ sich Ober­bür­ger­mei­ster Star­ke die Abläu­fe von Wolf und Isa­bel­le Schu­bert vom Aus­län­der­amt erklä­ren. „Es ist wich­tig, dass wir als Stadt Bam­berg ein eige­nes PIK-System betrei­ben, um zügig mit der Regi­strie­rung der in der Stadt Bam­berg unter­ge­kom­me­nen Geflüch­te­ten vor­an­zu­kom­men“, erklär­te Star­ke. Schließ­lich ist die Regi­strie­rung auch eine Vor­aus­set­zung für einen län­ger­fri­sti­gen Auf­ent­halt. Auch die bun­des­wei­te Ver­tei­lung der Geflüch­te­ten wird auf die­ser Basis vor­ge­nom­men. „Ich bin unse­ren zwei jun­gen Nach­wuchs­kräf­ten sehr dank­bar, dass sie die­se wert­vol­le Auf­ga­be kurz­fri­stig über­nom­men haben.“ Star­ke beton­te, dass noch wei­te­re Kräf­te aus der Ver­wal­tung abge­zo­gen wur­den, um in der Stadt bei der Orga­ni­sa­ti­on der raschen Auf­nah­me leid­ge­plag­ter Men­schen aus der Ukrai­ne zu hel­fen: „Das ist unse­re huma­ni­tä­re Pflicht.“

Bei der Regi­strie­rung wer­den neben Daten wie Name, Her­kunft, Geburts­da­tum etc. eben auch Fin­ger­ab­drücke genom­men, und es wird ein bio­me­tri­sches Bild ange­fer­tigt. Die Regi­strie­rung dau­ert in der Regel knapp 15 Minuten.

Bei einem Arbeits­tag von rund neun Stun­den schaf­fen es Sarah Andersch und Eli­as Sczes­ny 30 bis 35 Per­so­nen zu regi­strie­ren, die nur auf Ein­la­dung zu Ter­mi­nen in die AEO kom­men dür­fen. Etwa 700 Schutz­su­chen­de aus der Ukrai­ne hal­ten sich bereits jetzt außer­halb der AEO im Stadt­ge­biet auf – somit steht den bei­den noch reich­lich Arbeit bevor.