„Glo­ba­ler Kli­ma­pro­test“ auch in Bayreuth

Klimaaktion_FFF_Bayreuth/Foto: Privat
Klimaaktion_FFF_Bayreuth/Foto: Privat

Über 300 Kli­ma­streiks fan­den heu­te im gan­zen Land statt. Vie­le wei­te­re Welt­weit. Auch in Bay­reuth gin­gen ca. 300 Men­schen auf die Stra­ße, orga­ni­siert von einem Bünd­nis ver­schie­de­ner Initia­ti­ven. Sie for­dern die Poli­tik zum han­deln auf, um eine kli­ma­ge­rech­te Welt zu errei­chen. Der Pro­test steht welt­weit unter dem Mot­to #Peo­p­leNot­Pro­fit, also „Men­schen nicht Pro­fit“. Der Streik steht auch in größ­ter Soli­da­ri­tät mit den Men­schen in der Ukrai­ne und dem Wider­stand in Russland.
Jeden Tag geben wir in der EU 600 Mil­lio­nen Euro für impor­tier­tes Gas aus Russ­land aus, womit Putin wie­der­um den Krieg finan­ziert. Noch ein Grund mehr auf erneu­er­ba­re Ener­gien umzusteigen.

Wir haben bereits eine Erd­er­wär­mung. Grad im Ver­gleich zur früh­in­du­stri­el­len Zeit, gera­de steu­ern wir auf 2,7 Grad zu, die 1,5‑Grad-Grenze wer­den wir schon 2030 über­schrei­ten. Die­se Ent­wick­lung hat kata­stro­pha­le Fol­gen: Schon 2020 haben über 30 Mil­lio­nen Men­schen ihre Hei­mat auf Grund von Natur­er­eig­nis­sen, wie Dau­er­re­gen, Dür­ren, Hit­ze­wel­len und Stür­men ver­las­sen müs­sen. Die­se Zahl wird dra­stisch zuneh­men und auch immer mehr Men­schen wer­den durch die Kli­ma­kri­se sterben.

Dabei sor­gen glo­ba­le und sozia­le Unge­rech­tig­keit dafür, dass Men­schen sehr unter­schied­lich stark von der Kli­ma­kri­se betrof­fen sind. Die­je­ni­gen, die am wenig­sten ver­ant­wort­lich sind, sind dabei am stärk­sten von den Fol­gen betrof­fen. Das Pro­fit­in­ter­es­se von weni­gen wird über das Leben von Men­schen, über pla­ne­ta­re Gren­zen gestellt. So darf es nicht wei­ter gehen! Wir for­dern: „peo­p­le not profit!“

Wir erle­ben immer wie­der, dass Men­schen den­ken, dass schon genug gegen die Kli­ma­kri­se unter­nom­men wird: Immer mehr gro­ße Unter­neh­men kün­di­gen an kli­ma­neu­tral zu wer­den und die mei­sten Par­tei­en haben sich im Wahl­kampf letz­tes Jahr zum 1,5‑Grad-Limit bekannt. War­um wird also wei­ter demonstriert?
Weil Unter­neh­men und Politiker*innen ihr Green­wa­shing statt ihren Ein­fluss auf die Kli­ma­kri­se opti­mie­ren: Kei­ne Par­tei hat ein aus­rei­chen­des Kon­zept um die 1,5‑Grad-Grenze ein­zu­hal­ten, Gas­in­fra­struk­tur wird jetzt als nach­hal­tig bezeich­net und wei­ter aus­ge­baut, statt ÖPNV wer­den wei­ter­hin Auto­bah­nen gefördert.
Vie­le Unter­neh­men set­zen ihre selbst­ge­steck­ten Zie­le nicht um oder dür­fen sich nur durch soge­nann­te „CO2-Aus­gleich­pro­jek­te“ kli­ma­neu­tral nen­nen. Um ent­stan­de­ne Emis­sio­nen „aus­zu­glei­chen“ zah­len sie Geld zum Bei­spiel an Auf­for­stungs­pro­jek­te. Bis die so ent­stan­de­nen Bäu­me tat­säch­lich so viel CO2 spei­chern wie mit ihnen aus­ge­gli­chen wer­den soll haben wir die ent­schei­den­den Kippunk­te aller­dings längst erreicht. Auch die Stadt­wer­ke Bay­reuth nut­zen die­se Stra­te­gie um das Erd­gas als kli­ma­neu­tral zu labeln.

Wenn wir aller­dings die Kippunk­te errei­chen, dann ver­selbst­stän­digt sich die Kli­ma­kri­se: Zum Bei­spiel durch das Schmel­zen von Per­ma­f­rost­bö­den wer­den wei­te­re rie­si­ge Men­gen Treib­haus­ga­se frei­ge­setzt. Die Fol­gen von die­sem Phä­no­men sind kata­stro­phal und genau des­halb ist es so wich­tig, dass wir die 1,5‑Grad-Grenze einhalten.

Letz­tes Jahr hat Fri­days for Future For­de­run­gen an die Bun­des­re­gie­rung gestellt, die­se soll­ten in den ersten 100 Tagen erfüllt wer­den. Kei­ne ein­zi­ge der For­de­run­gen wur­de erfüllt, die Ampel wei­gert sich drin­gend not­wen­di­ge Maß­nah­men umzu­set­zen, die ersten Schrit­te hin zu Kli­ma­ge­rech­tig­keit, einzuleiten.

Es wird also bei wei­tem nicht genug getan um die Kli­ma­kri­se zu begren­zen. Des­halb waren wir am 25.3 von laut, um für Kli­ma­ge­rech­tig­keit und gegen Green­wa­shing zu demon­strie­ren. Denn die aktu­el­le Kli­ma­po­li­tik reicht halt nicht.“