Bamberg/​Bayreuth: Bischof und Bischö­fin pfle­gen Geschwisterlichkeit

Dele­ga­ti­ons­tref­fen Bam­berg. Foto: Kirche

Bamberg/​Bayreuth – Regio­nal­bi­schö­fin Dr. Doro­thea Grei­ner und Erz­bi­schof Dr. Lud­wig Schick tra­fen zum zwei­jähr­lich statt­fin­den­den öku­me­ni­schen Gespräch in Bam­berg zusam­men. Beglei­tet wur­den bei­de von einer je sechs­köp­fi­gen Dele­ga­ti­on von haupt- und ehren­amt­li­chen Mitarbeitenden.

Das katho­li­sche Erz­bis­tum und der evan­ge­li­sche Kir­chen­kreis arbei­ten in Ober­fran­ken in vie­len Berei­chen seit lan­gem erfolg­reich zusam­men. Ein Bei­spiel dafür: Bereits zum zehn­ten Mal erar­bei­te­te ein Team gemein­sam ein Heft mit geist­li­chen Impul­sen für die Fasten­zeit. Damit füh­ren zahl­rei­che öku­me­ni­sche Grup­pen vor Ort die soge­nann­ten „All­tags­ex­er­zi­ti­en“ durch. Im Aus­tausch der bei­den lei­ten­den Geist­li­chen wur­de deut­lich, dass die schon viel­fach geleb­te Geschwi­ster­lich­keit von den Chri­sten bei­der Kon­fes­sio­nen in der Regi­on wei­ter zu ver­tie­fen ist. Doro­thea Grei­ner und Lud­wig Schick sehen es als eine gemein­sa­me Her­aus­for­de­rung an, das kirch­li­che Leben in den Orts­ge­mein­den mit klei­ner wer­den­den per­so­nel­len und finan­zi­el­len Res­sour­cen zu ermög­li­chen. Geleb­te Öku­me­ne wird hel­fen für die Men­schen da zu sein.

Zwei aktu­el­le The­men nah­men bei dem öku­me­ni­schen Tref­fen beson­de­ren Raum ein: Zuerst gab Prof. Ralf Frisch aus Nürn­berg theo­lo­gi­sche Impul­se zur kri­ti­schen Refle­xi­on des Redens und Han­delns der Kir­chen in der Pan­de­mie­zeit. Anschlie­ßend tausch­ten sich die Teil­neh­men­den über die Ver­öf­fent­li­chun­gen zur von Geist­li­chen ver­üb­ten sexu­el­len Miss­brauchs aus. Zur Spra­che kam dabei zuerst die tie­fe Betrof­fen­heit über das ver­ur­sach­te Leid. Klar zeig­te sich die Einig­keit dar­über, dass ein Ein­frie­ren von öku­me­ni­schen Bezie­hun­gen in die­ser Situa­ti­on der fal­sche Weg sei. Es gehe in bei­den Kir­chen um Auf­ar­bei­tung im Sin­ne der Betrof­fe­nen und um Prävention.

Regio­nal­bi­schö­fin und Erz­bi­schof begrü­ßen gemein­sam das jüng­ste Urteil des Baye­ri­schen Ober­sten Land­ge­richts Bam­berg zum Kir­chen­asyl, denn sei­ne Begrün­dung bestä­tigt die Abspra­chen zwi­schen Kir­che und Staat aus 2015: Kir­chen­asyl wird als Aus­druck christ­lich-huma­ni­tä­rer Tra­di­ti­on respek­tiert. Das heißt, Pfar­re­rin­nen, Pfar­rer und Ordens­leu­te sind kei­ne Straf­tä­ter, wenn sie Asyl gewäh­ren und sich dabei an die staat­li­chen Vor­ga­ben hal­ten. Schließ­lich wie­sen bei­de mit Dank­bar­keit auf das Enga­ge­ment der kirch­li­chen Hilfs­wer­ke Cari­tas und Dia­ko­nie für die durch den Krieg ver­trie­be­nen Men­schen aus der Ukrai­ne hin.