May­er-Fran­ken-Stif­tung Forch­heim: Sti­pen­di­en 2022 wer­den verteilt

Die Büste von Georg Mayer-Franken ist im Pfalzmuseum Forchheim zu sehen.
Die Büste von Georg Mayer-Franken ist im Pfalzmuseum Forchheim zu sehen. (Foto: Stadt Forchheim, Francesco Lopez)

Die Stadt Forch­heim teilt mit, dass aus der Pro­fes­sor-Georg-May­er-Fran­ken-Lebert-Sti­pen­di­en­stif­tung Forch­heim zum 17. Juni 2022 (nach­träg­lich zum Geburts­tag des Stif­ters Georg May­er-Fran­ken am 15. März 1870) die Sti­pen­di­en aus den Stif­tungs­er­trä­gen für das Haus­halts­jahr 2022 ver­teilt werden.

Gesu­che um Gewäh­rung eines Sti­pen­di­ums kön­nen von Stu­die­ren­den an einer Uni­ver­si­tät, einer die­ser gleich­ste­hen­den Hoch­schu­le oder einer Fach­hoch­schu­le ein­ge­reicht wer­den. Die Antrag­stel­ler soll­ten sich in der Regel min­de­stens im 3. Seme­ster des Stu­di­en­zwei­ges befinden.
Wei­te­re Vor­aus­set­zun­gen sind, dass der*die Stu­die­ren­de selbst, oder dessen*deren Eltern, in Forch­heim drei Jah­re vor Beginn des Stu­di­ums ihren unun­ter­bro­che­nen Haupt­wohn­sitz hat­ten und die­sen Wohn­sitz wäh­rend des Stu­di­ums beibehalten.

Die Aus­rei­chung des Sti­pen­di­ums erfolgt nur unter der Vor­aus­set­zung der per­sön­li­chen Teil­nah­me an der Sti­pen­di­en­ver­lei­hung. Ein*e Vertreter*in (Eltern, Geschwi­ster) kann zur Ent­ge­gen­nah­me ent­sen­det werden.

Die Bewil­li­gung des Sti­pen­di­ums erfolgt ent­spre­chend dem Stif­tungs­zweck nach ein­kom­mens­ab­hän­gi­gen Kri­te­ri­en. Ein Rechts­an­spruch auf Ver­lei­hung besteht nicht. Gesu­che um Gewäh­rung eines Sti­pen­di­ums, sind bis spä­te­stens 15. April 2022 bei der Stadt Forch­heim ein­zu­rei­chen. Die hier­zu unbe­dingt erfor­der­li­chen Antrags­for­mu­la­re sind ab März 2022 in der Finanz­ver­wal­tung Schul­str. 2, I. Stock, Zim­mer Nr. 119 erhält­lich, oder unter der Tele­fon­num­mer 714 238 zu bestel­len bzw. im Inter­net unter www​.forch​heim​.de/​c​o​n​t​e​n​t​/​g​e​o​r​g​-​m​a​y​e​r​-​f​r​a​n​k​e​n​-​l​e​b​e​r​t​-​s​t​i​f​t​ung abruf­bar. Über die Zahl und die Höhe der Sti­pen­di­en wird der zustän­di­ge Aus­schuss des Stadt­ra­tes entscheiden.

Antrag auf Gewäh­rung eines Sti­pen­di­ums (PDF, 139 KB)

Amt­li­che Bekannt­ma­chung (PDF, 379 KB)

Infor­ma­tio­nen zum Forch­hei­mer Maler Georg Mayer-Franken

Im Stadt­mu­se­um des Pfalz­mu­se­ums Forch­heim ist dem 1870 in Forch­heim gebo­re­nen Maler Georg May­er-Fran­ken (Geburts­haus Haupt­str. 1 in Forch­heim) eine eige­ne Abtei­lung gewid­met. In klein­bür­ger­li­chen Ver­hält­nis­sen gebo­ren, kör­per­lich gehan­di­capt, war ihm eine Künst­ler­kar­rie­re wahr­lich nicht in die Wie­ge gelegt wor­den. In der Forch­hei­mer Zei­chen­schu­le för­der­te ihn sein Leh­rer Miche­al Kotz, bevor Georg May­er mit 13 eine Leh­re beginnt. Er soll­te Kauf­mann wie sein Vater wer­den, brach aber die Aus­bil­dung ab. Ent­schlos­sen trotz­te er den Eltern ab, dass er mit 15 Jah­ren nach Mün­chen an die Kunst­ge­wer­be­schu­le gehen durf­te (1885–1887) und spä­ter eine soli­de Aus­bil­dung an der Aka­de­mie der Bil­den­den Kün­ste erhielt. Nach einem Stu­di­en­auf­ent­halt in Rom nann­te er sich „May­er-Fran­ken“. Die­ses Sti­pen­di­um lief von 1896 bis 1900.

Nicht viel war über sein Leben und Schaf­fen bekannt, bis das Pfalz­mu­se­um bei der Inven­ta­ri­sie­rung eines Gemäl­des auf die rück­wär­ti­gen Auf­kle­ber stieß und anfing zu for­schen: Tat­säch­lich war Georg May­er fest in das Kunst­ge­sche­hen sei­ner Zeit in Mün­chen ein­ge­bun­den, nahm an Aus­stel­lun­gen im legen­dä­ren Münch­ner Glas­pa­last teil und war Mit­glied in zahl­rei­chen Künst­ler­ver­ei­ni­gun­gen wie dem „Bund“ oder der „Münch­ner Künst­ler­ge­nos­sen­schaft“. Wie die Aus­stel­lungs­ka­ta­lo­ge des Glas­pa­la­stes Sei­te 3 von 3 bele­gen, war er fast jedes Jahr mit meh­re­ren Wer­ken ver­tre­ten, eini­ge wur­den sogar von Prinz­re­gent Luit­pold bzw. dem Münch­ner Len­bach­haus und den Baye­ri­schen Staats­ge­mäl­de­samm­lun­gen angekauft.

Ab 1902 unter­rich­te­te er in der städt. Mal­schu­le München.
Die 1908 mit Erne­sti­ne Lebert geschlos­se­ne Ehe bleibt kin­der­los. May­er-Fran­ken stirbt am 18. März 1926, sei­ne Ehe­frau 1957. Das Ver­mächt­nis geht an die Stadt Forch­heim, die 1958 die Pro­fes­sor-Georg-May­er-Fran­ken-Lebert-Sti­pen­di­en­stif­tung Forch­heim einrichtet.