HC Erlan­gen ver­liert nach dra­ma­ti­scher Schluss­pha­se mit 30:29 gegen Hamburg

Symbolbild Handball

Der HC Erlan­gen lie­fer­te sich im Spiel gegen den HSV Ham­burg bis zur letz­ten Sekun­de einen gro­ßen Kampf. Nach einer star­ken Anfangs­pha­se der Fran­ken geriet der HCE bis zum Sei­ten­wech­sel mit 15:13 in den Rück­stand. Im zwei­ten Durch­gang riss der HCE das Spiel wie­der an sich und lie­fer­te sich mit sei­nem Geg­ner ein heiß umkämpf­tes Kopf-an-Kopf-Ren­nen. In einer hoch­dra­ma­ti­schen Schluss­pha­se schei­ter­ten die Erlan­ger zwei Mal in Fol­ge von der Sie­ben­me­ter­li­nie und ver­lo­ren daher denk­bar knapp mit 30:29. Bester Wer­fer der Erlan­ger war Simon Jepps­son, der acht Tore erzielte.

Der HCE muss­te beim schwe­ren Aus­wärts­spiel in Ham­burg wei­ter­hin auf Chri­stoph Stei­nert und Stef­fen Fäth ver­zich­ten. Außer­dem fehl­te Raúl Alon­so sein Links­au­ßen Chri­sto­pher Bis­sel, der in die­ser Woche das erste juri­sti­sche Staats­examen ablegt und des­halb jeden Tag eine fünf­stün­di­ge Klau­sur schrei­ben muss. Die Erlan­ger hat­ten sich vor­ge­nom­men, genau­so wie im letz­ten Spiel direkt hell­wach ins Spiel zu star­ten und von Anfang den Kampf anzu­neh­men. Dies setz­ten sie auch in die Tat um, denn Anto­nio Metz­ner brach­te sein Team nach einem Durch­bruch direkt in Füh­rung. Die Ham­bur­ger ver­tei­dig­ten mit einer offen­si­ven 3:2:1‑Abwehr um die erfolg­rei­chen Schüt­zen der Fran­ken auf Distanz zu hal­ten. Der HCE nutz­te die dadurch ent­stan­de­nen Räu­me aber cle­ver und kam per Sie­ben­me­ter zum 0:2. Nach einem Gegen­tref­fer durch Forst­bau­er brach­te Büdel sei­ne Mann­schaft zum 3:1 (6.). Die Erlan­ger stan­den gut in der Deckung und spiel­ten ihre Angrif­fe in der Regel bis auf den Punkt aus, sodass es nach zehn Spiel­mi­nu­ten 3:6 für den HCE stand. Simon Jepps­son warf den Ball mit einer unglaub­li­chen Geschwin­dig­keit von 140,6 km/​h in die Maschen zum 4:7. Weil das Team von Raúl Alon­so wei­ter­hin kon­zen­triert agier­te und immer wie­der zum Tor­er­folg kam, nahm der HSV beim Spiel­stand von 5:9 (15.) die Aus­zeit. Die Anspra­che trug Früch­te, denn die Haus­her­ren leg­ten dar­auf­hin zwei Tref­fer nach. Metz­ner und Büdel stell­ten auf 8:11, doch dann ver­ließ die Fran­ken das Wurf­glück. Drei mal in Fol­ge tra­fen die Erlan­ger nur den Pfo­sten und die Ham­bur­ger kon­ter­ten post­wen­dend zum 11:11. Weil die Erlan­ger im Angriff kurz vor der Pau­se zu häu­fig zu unkon­zen­triert agier­ten konn­te der HSV bis zur Halb­zeit mit 15:13 davon ziehen.

Nach dem Wie­der­be­ginn erhöh­te der HSV auf 16:13, aber Anto­nio Metz­ner fackel­te nicht lan­ge und tank­te sich zum 16:14 durch. Weil Mar­tin Zie­mer dar­auf­hin stark parier­te konn­te Johan­nes Sel­lin den Anschluss­tref­fer über die rech­te Außen­bahn erzie­len. Der HCE ver­tei­dig­te aber­mals stark und erober­te sich den Ball, sodass Firn­ha­ber das 16:16 mar­kie­ren konn­te und sein Team dadurch wie­der zurück ins Spiel brach­te. Es ent­wickel­te sich ein offe­ner Schlag­ab­tausch und bei­de Mann­schaf­ten kämpf­ten um jeden Zen­ti­me­ter. Anto­nio Metz­ner, der mit 100 Pro­zent in die Zwei­kämp­fe ging, schaff­te es, sei­ne Mann­schaft wie­der mit 18:19 in Füh­rung zu brin­gen. Die ca. 2500 Zuschau­er in der Sport­hal­le Ham­burg sahen ein hoch­in­ten­si­ves Spiel in dem die Füh­rung immer wie­der hin und her wech­sel­te. Nach Zuspiel von Büdel traf Jepps­son zum 22:23 und der HCE ließ dar­auf­hin kei­nen Gegen­tref­fer zu, sodass Büdel sei­ne Mann­schaft das erste Mal wie­der mit zwei Toren in Füh­rung brin­gen konn­te (22:24 / 45.). Das Pol­ster hielt jedoch nicht lan­ge, denn die Ham­bur­ger gli­chen bin­nen zwei Minu­ten wie­der aus. Dank einem Dop­pel­schlag von Jepps­son ging der HCE elf Minu­ten vor dem Ende wie­der mit 25:26 in Füh­rung. Dann ein Schock-Moment beim HCE: Simon Jepps­son knick­te bei einer Abwehr­ak­ti­on um, sodass der acht­fa­che Tor­schüt­ze sei­ner Mann­schaft in der wich­tig­sten Pha­se des Spiels nicht mehr zur Ver­fü­gung stand. Der HSV über­nahm dar­auf­hin nach zwei Fehl­wür­fen der Erlan­ger wie­der mit 27:26 die Füh­rung und nach einem abge­fälsch­ten Wurf von Bau­er stell­ten die Haus­her­ren sogar auf 28:26. Die Erlan­ger kämpf­ten aber wei­ter und schaff­ten es durch die Tore von Sel­lin und Büdel drei Minu­ten vor dem Ende mit 28:29 in Füh­rung zu gehen. In den Schluss­mi­nu­ten fan­den bei­de Abwehr­rei­hen kaum noch Zugriff. Sowohl der HSV als auch der HCE hol­ten bis zum Schluss­pfiff noch je zwei Mal den Sie­ben­me­ter her­aus. Wäh­rend Cas­par Mor­ten­sen bei­de Male sicher ver­wan­del­te, schei­ter­ten die Fran­ken in den bei­den ent­schei­den­den Straf­wür­fen an Rou­ti­nier Jogi Bit­ter, was zur Fol­ge hat­te, dass der HCE sich nach gro­ßem Kampf hauch­dünn mit 30:29 geschla­gen geben musste.

„Wenn man sich die letz­ten Aktio­nen anschaut ist das Ergeb­nis natür­lich sehr bit­ter für uns. Ich muss an die­ser Stel­le aber auch sagen, dass das eine ganz schwie­ri­ge Auf­ga­be ist gegen Jogi Bit­ter, der in der Schluss­pha­se stark zurück­kommt, zum Sie­ben­me­ter anzu­tre­ten. Wir hät­ten heu­te natür­lich sehr ger­ne den Punkt mit­ge­nom­men, den wir mei­ner Mei­nung nach auch ver­dient hät­ten. Wir sind stark ins Spiel gekom­men und haben sowohl in der Abwehr als auch im Angriff unse­re Auf­ga­ben gut gelöst. Ab der 17. Minu­te luden wir Ham­burg zu Gegen­stö­ßen ein, was dazu führ­te, dass der HSV das Spiel schnell dre­hen konn­te. Wir sind dann wie­der sehr gut aus der Kabi­ne gekom­men und haben das Spiel an uns geris­sen. Nach die­ser wil­den Schluss­pha­se hät­ten wir natür­lich ger­ne min­de­stens einen Punkt mit­ge­nom­men“, sag­te Raúl Alon­so auf der Pres­se­kon­fe­renz nach dem Spiel.

Für die Fran­ken steht näch­ste Woche kein Spiel auf dem Pro­gramm. In der Län­der­spiel­pau­se wird sich der HCE auf sein näch­stes Bun­des­li­ga­spiel gegen FRISCH AUF! Göp­pin­gen vor­be­rei­ten. Das Heim­spiel wird am 24. März um 19.05 Uhr in der ARE­NA NÜRN­BER­GER Ver­si­che­rung ange­pfif­fen. Tickets für die Par­tie sind im Online-Shop erhältlich.

STA­TI­STIK

  • HSV HAM­BURG
    Tor: Bit­ter, Vortmann
    Schim­mel­bau­er, Mor­ten­sen (8/3), Tis­sier (6), Späth, Wel­ler (4), Gert­ges, Ander­sen, Bau­er (2), Forst­bau­er (4), Ber­ge­mann (3), Klein­ei­dam (1), Thei­lin­ger, Valiu­l­lin (2)
  • HC ERLAN­GEN
    Tor: Zie­mer, Ferlin
    Seitz, Sel­lin (3/1), Jae­ger (2), Bau­der, Over­by, Mar­schall, Firn­ha­ber (3), Büdel (4), Metz­ner (7), Link, Jepps­son (8/3), Leban, Ols­son (2), Zechel