Spiel­be­richt Vol­ley­ball Bay­ern­li­ga SC Mem­mels­dorf – TSV Neunkirchen

Das Team im im Freudentaumel nach dem siegreichen Abpfiff im 5. Satz.
Das Team im im Freudentaumel nach dem siegreichen Abpfiff im 5. Satz.

Wil­lens­star­kes Come­back kurz vor der Saisonentscheidung

Der Möm­lin­ger Scout und das gesam­te unter­frän­ki­sche Team am Live­stream stimm­te sicher­lich schon die Jubel­ge­sän­ge auf den Mei­ster­ti­tel an, ehe sich die Mem­mels­dor­fer Spie­ler bei 0:2 Satz­rück­stand und 15:20 im drit­ten Durch­gang ein Herz fass­ten und den Kopf im letz­ten Moment aus der Schlin­ge zogen.

Furi­os, wil­lens­stark und eupho­risch, all das sind sicher Attri­bu­te für den Ver­lauf ab dem 3. Durch­gang der Par­tie am ver­gan­ge­nen Sonn­tag in der Seehofhalle.

Letzt­lich bewie­sen die Spie­ler um Trai­ner Manu­el Wolz ihren unbän­di­gen Sie­ges­wil­len und ran­gen den TSV Neun­kir­chen in einer an Span­nung nicht zu über­tref­fen­den Par­tie mit 3:2 nieder.

Von Beginn an zeig­te der Geg­ner aus Neun­kir­chen, vor welch schwe­re Auf­ga­be sie die Gast­ge­ber stel­len wol­len. Plat­zier­te Auf­schlä­ge und eine schier ent­ner­ven­de Abwehr­lei­stung um Libe­ro Richard Haus führ­ten in den ersten bei­den Durch­gän­gen zu end­lo­sen Ral­lyes, wel­che aus­nahms­los von den Gästen ent­schie­den wurden.

Der druck­vol­le Auf­schlag von Mem­mels­dor­fer Sei­te wur­de prä­zi­se zum Zuspie­ler ent­schärft und auch unkon­ven­tio­nel­le Ball­kon­tak­te in der Abwehr hal­fen dem TSV Neun­kir­chen, den Ball­wech­sel immer und immer wie­der am Leben zu halten.

Mit einem 0:2 Satz­rück­stand begann man den drit­ten Durch­gang, bekannt­lich mit dem Rücken zur Wand, um das Ren­nen um den Mei­ster­ti­tel noch am Leben zu halten.

Die­ses schien bei einem Spiel­stand von 15:20 gegen die Haus­her­ren auch bereits ent­schie­den zu sein. Trai­ner Manu­el Wolz nie­der­ge­schla­gen am Boden kniend, bei­de Hän­de vor dem Gesicht und ungläu­big drein­blickend, das bezeich­nen­de Bild in die­sem Augenblick.

Was dann geschah, war sicher eines der denk­wür­di­ge­ren Momen­te unter dem Dach der See­hof­hal­le. David Klösch am Auf­schlag, Juri Hen­nig als Abwehr­li­be­ro, Nico Kracht auf Dia­go­nal zusam­men mit den Netz­spie­lern Tobi­as Wer­ner, Steen Hickethi­er und Niklas Wer­ner auf dem Spiel­feld. Wie aus dem Nichts, Ser­vice­win­ner im Auf­schlag, star­ke Abwehr­re­fle­xe und don­nern­de Angriffs­schlä­ge auf­sei­ten der Mem­mels­dor­fer. Das Feu­er war ent­facht, nicht nur auf dem Feld und der Ersatz­bank, son­dern auch unter allen Zuschau­ern, die unter tosen­dem Applaus Punkt für Punkt der Haus­her­ren fei­ern konn­ten. 28:26 der Satz­ge­winn zum 2:1. Die Auf­hol­jagt war eingeleitet.

Von Beginn des vier­ten Durch­gangs an war das Team wie aus­ge­wech­selt. Kra­chen­de Block­punk­te, blitz­schnel­le Abwehr­re­fle­xe wie auch immer wie­der don­nern­de Angriffs­schlä­ge ins Feld der Neun­kirch­ner ent­kräf­te­ten den Gast von Minu­te zu Minu­te. 25:19 der ver­dien­te Satzgewinn.

Das Tie-Break soll­te nun die Ent­schei­dung an die­sem Sonn­tag­nach­mit­tag herbeiführen.
Ange­führt von Micha­el Iva­nov stell­te er mit spek­ta­ku­lä­ren Sprung­auf­schlä­gen zu einem Spiel­stand von 8:2 beim Sei­ten­wech­sel. Im Ver­lauf konn­ten die Spie­ler um Kapi­tän Tobi­as Wer­ner den Vor­sprung zu einem 15:6 Ent­stand wei­ter ausbauen.

Außen­an­grei­fer Steen Hickethi­er zeig­te sich nach dem Abpfiff noch vol­ler Zufrie­den­heit und mit einem berei­ten Grin­sen. Ich den­ke, der Möm­lin­ger Scout hat­te bereits den Mei­ster-Cham­pa­gner aus dem Kühl­schrank geholt und den Kor­ken geöff­net, als wir 20:15 im drit­ten Satz hin­ten waren. Aber so ein­fach machen wir es ihnen nicht, wir wol­len die rich­ti­gen End­spie­le um den Titel, bilan­zier­te Steen Hickethi­er vol­ler Vor­freu­de die Tabel­len­si­tua­ti­on der Bayernliga.