Uni­ver­si­tät Bay­reuth star­tet Pro­jekt zum The­ma Out­door­sport und Natur­schutz: der „Digi­tal Ranger“

Projekt "Digital Ranger" © Arne Schwietering
Projekt "Digital Ranger" © Arne Schwietering

Ski- oder Schnee­schuh­tou­ren füh­ren immer wie­der durch Wild­ru­he­zo­nen. Lösun­gen für die­ses Pro­blem unter­sucht Arne Schwie­te­ring vom Bay­reu­ther Lehr­stuhl Sport­öko­lo­gie in sei­nem Pro­jekt „Digi­tal Ranger“.

Out­door­sport wird heu­te mehr­heit­lich über Apps und Out­door­platt­for­men geplant. Dabei wer­den häu­fig Tou­ren von Nutzer*innen erstellt und genutzt, die den Natur­schutz­re­gu­lie­run­gen der Land­krei­se, Natur­par­ke und Natur­schutz­or­ga­ni­sa­tio­nen wider­spre­chen. Um die­sem Pro­blem zu begeg­nen, erar­bei­tet das For­schungs­pro­jekt „Digi­tal Ran­ger“ wel­che Infor­ma­tio­nen auf wel­che Art und Wei­se bei Out­door­platt­for­men bereit­ge­stellt wer­den müs­sen, um ein natur­ver­träg­li­ches Sport­erleb­nis zu fördern.

In der Pro­jekt­pha­se arbei­tet die Bay­reu­ther Sport­öko­lo­gie mit dem Natur­park Fich­tel­ge­bir­ge e.V., dem Natur­park Nagel­fl­uh­ket­te e.V., dem Adven­ture Cam­pus der Hoch­schu­le Treucht­lin­gen sowie dem Digi­ti­ze the Pla­net e.V. und der Out­door­ac­ti­ve AG zusam­men. Auf­bau­end auf erfolg­rei­chen Best-Prac­ti­ce-Bei­spie­len wer­den ver­schie­de­ne Wege der digi­ta­len Infor­ma­ti­ons­be­reit­stel­lung in Out­door­platt­for­men imple­men­tiert. Durch auto­ma­ti­sier­te Erhe­bun­gen im Gelän­de mit­tels Kame­ra­fal­len und die Aus­wer­tung digi­ta­ler Daten von Out­door­platt­for­men wird die Aus­wir­kung der Maß­nah­men auf das Ver­hal­ten der Sportler*innen quan­ti­fi­ziert. Befra­gun­gen der Outdoorsportler*innen nach den Grün­den und der Moti­va­ti­on ihres Ver­hal­tens wer­den wei­te­re Schlüs­se ermöglichen.

Mit dem Natur­park Nagel­fl­uh­ket­te e.V. und dem Natur­park Fich­tel­ge­bir­ge e.V. bie­ten sich dem Pro­jekt zwei attrak­ti­ve Unter­su­chungs­ge­bie­te. Hier wird Arne Schwie­te­ring anhand von häu­fig began­ge­nen ille­ga­len Tou­ren in Schutz­ge­bie­ten die Aus­wir­kun­gen der ange­wand­ten Best Prac­ti­ce Bei­spie­le zur Infor­ma­ti­ons­wei­ter­ga­be unter­su­chen. „Vie­le Sport­ler wis­sen gar nicht, wie viel Scha­den sie anrich­ten, wenn sie Wild­tie­re im Win­ter stö­ren. Ande­re hin­ge­gen suchen die vom Aus­ster­ben bedroh­te Pflan­ze und pflücken sie für ihr Her­ba­ri­um und bei­des muss berück­sich­tigt wer­den“, sagt er.

Die im Pro­jekt gewon­ne­nen Erkennt­nis­se sol­len auch in wei­te­ren Schutz­ge­bie­ten den nach­hal­ti­gen Tou­ris­mus för­dern. Dafür not­wen­di­ge Infor­ma­tio­nen wer­den über eine von Digi­ti­ze the Pla­net e.V. betrie­be­ne Daten­bank frei ver­füg­bar gemacht und so auf­be­rei­tet, dass Out­door­platt­for­men die Daten auto­ma­ti­siert imple­men­tie­ren kön­nen. Wis­sen­schaft­li­che Begleit­un­ter­su­chun­gen wer­den die glo­ba­le Rele­vanz der The­ma­tik auf­zei­gen und mög­li­che Lösun­gen in die inter­na­tio­na­le For­schung einbringen.

Das Pro­jekt ist offen für Koope­ra­tio­nen. Daher wer­den zu Beginn des Pro­jek­tes Expert*innen und wei­te­re Inter­es­sier­te über Work­shops inte­griert, um so auch das Vor­ge­hen kri­tisch zu reflek­tie­ren und wei­te­re Kooperationspartner*innen zu gewin­nen. „Wir freu­en uns, mit dem Pro­jekt einen wich­ti­gen Bei­trag zur nach­hal­ti­gen bewuss­ten Nut­zung sen­si­bler Lebens­räu­me zu lei­sten und die Ent­wick­lung im Bereich der digi­ta­len Tou­ren­pla­nung pro­ak­tiv und wis­sen­schaft­lich zu beglei­ten“, sagt Lina Wan­sel, Vor­sit­zen­de der VAU­DE Sport Albrecht von Dewitz Stif­tung, wel­che das Pro­jekt gemein­sam mit der Ober­fran­ken­stif­tung und der Rai­ner Mark­graf Stif­tung fördert.