Markt Eckental ist erste Kommune Bayerns mit digitalem Friedhofsplan für seine Bürger

Ilse Dölle, Erste Bürgermeisterin und Alexander Schmidt, Ordnungsamt am Schaukasten im Friedhof Eckenhaid. © Petra Dörflinger
Ilse Dölle, Erste Bürgermeisterin und Alexander Schmidt, Ordnungsamt am Schaukasten im Friedhof Eckenhaid. © Petra Dörflinger

Es ist sicher schon jedem einmal passiert: man möchte das Grab eines lieben Verwandten oder Freundes besuchen und findet es dann am Friedhof einfach nicht. Pandemiebedingt konnte man lange Zeit nicht zur Beisetzung kommen, aber eine Blume oder ein kurzes Gebet möchte man schon gerne hinterlassen. Bis jetzt blieb nur der mühsame Weg durch die Reihen übrig, um sein Ziel über die Inschriften auf den Grabsteinen zu finden.

Alexander Schmidt vom Ordnungsamt Markt Eckental weiß hier mit einem besonderen Bürgerservice Rat: „Seit kurzem findet man in den Schaukästen am Eingang der drei kommunalen Friedhöfe einen genialen Wegweiser! Mit Hilfe eines QR-Codes kann man mit wenigen Klicks auf dem Smartphone nicht nur die Grabstelle punktgenau suchen, sondern man wird sogar, wenn man möchte, auch noch exakt und schnell dorthin gelotst. Ein Navi für Friedhofsbesucher – so einfach und direkt hilft hier unsere Verwaltung vor Ort.“ Bis der Markt Eckental diesen in Bayern bis jetzt einzigartigen Service anbieten konnte, war allerdings fleißige Vorarbeit nötig: alle Daten der Grabstellen mussten aus den Papierplänen in die Friedhofsdatenbank „elfried“ übertragen werden. Und so wurde aus dem umständlichen Blättern ein digitaler Friedhofsplan mit sämtlichen nötigen Suchfunktionen. Eine Erleichterung nicht nur für den Bürger, sondern auch für die Verwaltung, da sie nun jeweils tagesaktuell sehen kann, wer wo beigesetzt ist oder wer das Grab nutzt. Auch über freie Grabstellen sind Auskünfte möglich oder aber wie lange das Grab noch Bestand haben wird. Künftige Nutzungskonzepte können so schnell und einfach erarbeitet werden.

Der Markt Eckental ist Vorreiter in Bayern

Die Vorteile für alle Seiten überwiegen also eindeutig. Denn wie Erste Bürgermeisterin Ilse Dölle stolz zu berichten weiß: „Auch die beste Verwaltung ist nicht rund um die Uhr erreichbar und so war es uns ein besonderes Anliegen, für jeden Bürger diesen praktischen Service zur Verfügung zu stellen. Ob bequem von Zuhause aus über unsere Homepage oder eben mal als schnelle Hilfe via Smartphone vor Ort im Friedhof, jetzt kann jedem RatSuchenden sofort geholfen werden.“

Möglich wurde das mit Hilfe einer speziellen Software GIS = Geografisches Informations-System der Kölner Firma PBSGEO GmbH, die eine Verknüpfung mit der digitalen Friedhofsdatenbank herstellte.

Wer sich ein genaues Bild der einzelnen Friedhöfe in Eckenhaid, Eschenau und Forth machen will, nutzt am besten den Zugang über die Homepage (https://eckental.friedhofsplan.de/map). Hat man erst den gewünschten Friedhof ausgewählt, lassen sich auf einer Karte oder einem Luftbild alle Gräber in der Übersicht einsehen. Gezielt kann man die Ruhestätten namentlich über die Suchfunktion finden, ebenso Informationen über freie Grabstellen, wie Grabnummer oder die Art des Grabes. Natürlich ist dieser Service auch weiterhin mit einem Anruf in der Verwaltung abrufbar – oder man kann sich die Auskünfte samt zugehöriger Bilder auch per Mail zusenden lassen.

Noch bürgerfreundlicher und einfacher ist der Zugang an den einzelnen Friedhöfen vor Ort gestaltet: in den Schaukästen hängt ein QR-Code, der sofort mit Hilfe des Smartphones den eigenen Standort ermittelt. Wieder über die Suchfunktion wird man nach der Eingabe des gewünschten Verstorbenen über GPS direkt zum Grab geführt. Selbstverständlich sind auch hier alle weiteren Informationen hinterlegt.

Und wo bleibt dann der Datenschutz?

Auch hier geht der Markt Eckental mit Umsicht und der nötigen Rechtssicherheit vor – strenggenommen unterliegen die abrufbaren Daten von Verstorbenen zwar nicht (mehr) dem Datenschutz, aber selbstverständlich nimmt die Verwaltung Rücksicht auf die Bürger, welche die Namen ihrer Verstorbenen nicht genannt wissen wollen. Dazu genügt eine kurze Nachricht des Grab-Nutzungsberechtigten an das Ordnungsamt. Dort werden dann alle Daten anonymisiert und die Grabstelle ist nur noch als belegt gekennzeichnet.