Vor­zei­ti­ge Früh­lings­bo­ten: erste Weiß­stör­che keh­ren nach Bay­ern zurück

Weißstorch (via Pixabay)
Weißstorch

Schon über 50 ein­ge­flo­ge­ne Weiß­stör­che dem LBV gemel­det – Erste Sich­tun­gen auch im Land­kreis Coburg

Den baye­ri­schen Natur­schutz­ver­band LBV erreich­ten in den letz­ten Tagen schon über 50 Mel­dun­gen von den ersten nach Bay­ern zurück­ge­kehr­ten Stör­chen. Sie wur­den von den ehren­amt­li­chen Horstbetreuer*innen und Anwohner*innen gesich­tet. „Rund 300 Weiß­stör­che über­win­tern im Frei­staat und nun keh­ren auch die ersten Stör­che vor­zei­tig aus den süd­eu­ro­päi­schen Über­win­te­rungs­ge­bie­ten zurück“, sagt die LBV-Weiß­storch-Exper­tin Oda Wie­ding. Wer zuerst kommt, malt zuerst. Das gilt auch beim Beset­zen der besten Nester, wobei Stör­che meist zum sel­ben Nest zurück­keh­ren, das sie im Vor­jahr besetzt hatten.

Die bereits zurück­ge­kehr­ten Stör­che haben den Win­ter ver­mut­lich in Spa­ni­en ver­bracht oder sogar noch kür­ze­re Strecken, wie zum Bespiel aus der Rho­ne­mün­dung in Süd­frank­reich, zurück­ge­legt. „Man­che Stör­che zie­hen nur bei ech­tem Win­ter­ein­bruch, als soge­nann­te Win­ter­flucht, für eini­ge Wochen zum Bei­spiel ins Rhein­tal. Wird das Wet­ter wie­der mil­der kom­men sie zurück. Die­se Stör­che könn­ten das stür­mi­sche Wet­ter der letz­ten Tage als Rücken­wind auf dem Flug nach Bay­ern genutzt haben“, so die LBV-Weiß­storch-Exper­tin. So erhielt der LBV in den letz­ten Tagen Mel­dun­gen sowohl aus Schwa­ben wie zum Bei­spiel aus Löp­sin­gen im Donau-Ries, aber auch aus Kal­ten­brunn im ober­frän­ki­schen Land­kreis Coburg oder aus dem ober­pfäl­zi­schen Pfreimd im Naab­tal. (Anmer­kung der Redak­ti­on: Wir haben kürz­lich einen Weiß­storch in Pretz­feld gesichtet)

Weiß­stör­che bin­den sich stär­ker an ihre Nester als an ihre Part­ner und füh­ren eine soge­nann­te „Sai­son­ehe“. Meist kom­men die Männ­chen zuerst aus dem Süden zurück und begin­nen, das alte Nest aus­zu­bes­sern. Vor­zei­tig zurück­ge­kehr­te West­zie­her, die nur in Spa­ni­en über­win­tert haben und somit einen kür­ze­ren Rück­weg ins baye­ri­sche Brut­ge­biet haben, sind dabei im Vor­teil. „Ost­zie­her flie­gen über die Tür­kei und Isra­el und suchen dann Win­ter­quar­tie­re im Sudan oder noch süd­li­cher auf. Der Rück­flug aus die­sen Über­win­te­rungs­ge­bie­ten dau­ert min­de­stens zwei bis vier Wochen län­ger“, sagt Oda Wie­ding. Alle Weiß­stör­che umflie­gen das Mit­tel­meer, weil ihnen dort die fürs Flie­gen nöti­ge Ther­mik fehlt.

Jun­ge, uner­fah­re­ne Stör­che wer­den ver­mut­lich auch erst in eini­gen Wochen auf Nist­platz­su­che gehen. „Die mei­sten Weiß­stör­che keh­ren erst im März und April zu uns zurück und läu­ten somit den eigent­li­chen Früh­lings­be­ginn ein“, weiß die LBV-Expertin.

Wann und wo in Bay­ern wie­der Stör­che zu sehen sind, zeigt die Ver­brei­tungs­kar­te der Weiß­stör­che für Bay­ern auf der LBV Web­sei­te unter: www​.lbv​.de/​s​t​o​rch.

LBV-Natur­te­le­fon: Kom­pe­ten­te Bera­tung zu Naturschutzthemen

Zu Fra­gen rund um Vögel und Vogel­füt­te­rung und allen wei­te­ren The­men, die Wild­tie­re wie Igel, Fle­der­mäu­se, Insek­ten oder Eich­hörn­chen und Gar­ten betref­fen, bie­tet der baye­ri­sche Natur­schutz­ver­band ab sofort kosten­lo­se Bera­tung am LBV-Natur­te­le­fon an. Sie errei­chen das LBV-Natur­te­le­fon Mon­tag bis Frei­tag von 9 bis 16 Uhr unter 09174/4775–5000.