Lich­ten­fels: Acht Bun­des­wehr­sol­da­ten beim BRK-Wohn- und Pfle­ge­heim „Am Wei­den­gar­ten“ im Einsatz

Pflegeheim am Weidengarten © WPHAW
Pflegeheim am Weidengarten © WPHAW

Das Infek­ti­ons­ge­sche­hen im BRK-Wohn- und Pfle­ge­heim „Am Wei­den­gar­ten“ in Lich­ten­fels bestimmt nach wie vor den All­tag der Bewoh­ner­schaft und des Per­so­nals. Wie das Rote Kreuz in einer Medi­en­in­for­ma­ti­on mit­teil­te, sind momen­tan noch 22 Beschäf­tig­te in Qua­ran­tä­ne bzw. Iso­la­ti­on und ins­ge­samt 24 Bewohner*innen posi­tiv auf das Coro­na-Virus gete­stet. Nach den Wor­ten von BRK-Kreis­ge­schäfts­füh­rer Tho­mas Petrak ist damit die Zahl der Infek­tio­nen erfreu­li­cher­wei­se von 75 auf 46 gesun­ken. Aller­dings habe man sich erhofft, eine höhe­re Anzahl an soge­nann­ten Frei­te­stun­gen zu erzie­len. Die Orga­ni­sa­ti­on des Pfle­ge­be­trie­bes ist wei­ter­hin extrem bela­stet und die Per­so­nal­si­tua­ti­on äußerst ange­spannt, wie Petrak beton­te. Seit Mitt­woch wer­de das Per­so­nal von acht Sol­da­ten der Bun­des­wehr im Bereich des Sta­ti­ons­hilfs­dien­stes oder bei der Beglei­tung von Spa­zier­gän­gen der pfle­ge­be­dürf­ti­gen Men­schen unter­stützt, was durch das Amts­hil­fe­er­su­chen des Land­rats­am­tes Lich­ten­fels ermög­licht wur­de. Ein Ein­satz in der direk­ten Pfle­ge der Men­schen erfol­ge jedoch nicht. Aller­dings müs­se man – so Petrak – rea­li­sti­scher­wei­se hin­zu­fü­gen, dass aber die Pfle­ge die größ­te Pro­ble­ma­tik bei der Bekämp­fung der Pan­de­mie dar­stel­le und es hier an Pfle­ge­kräf­ten immer noch man­ge­le. Den­noch sei man für jede hel­fen­de Hand dank­bar. Außer­dem sei den Rot­kreuz-Kräf­ten mit Heim­lei­te­rin Annett Kürsten an der Spit­ze auch klar, dass sich auf­grund der inter­na­tio­na­len Lage die Sol­da­ten umge­hend zurück­zie­hen müs­sen, wenn dies ange­zeigt sei.

BRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Petrak

BRK-Kreis­ge­schäfts­füh­rer Tho­mas Petrak © PR-Foto

Wie Tho­mas Petrak wei­ter aus­führ­te, habe man vor­sich­ti­gen Opti­mis­mus, dass sich die Lage wei­ter ent­span­ne. Nach Rück­spra­che mit dem Gesund­heits­amt Lich­ten­fels konn­te die Qua­ran­tä­ne ein­zel­ner Wohn­be­rei­che auf­ge­ho­ben wer­den. Besu­che von Ange­hö­ri­gen wer­den wie­der ermög­licht. Auf­grund der hohen Infek­ti­ons­zah­len im Land­kreis Lich­ten­fels sei es jedoch erfor­der­lich, die­se zwi­schen 9 und 17 Uhr nach vor­he­ri­gen Anmel­dung in Besuchs­zo­nen zu orga­ni­sie­ren. Eben­falls wer­de es erlaubt, Got­tes­dien­ste im begrenz­ten Rah­men abzu­hal­ten und Fri­seu­re oder The­ra­peu­ten zu emp­fan­gen. Die Cafe­te­ria bleibt jedoch geschlos­sen. Mit den geplan­ten Maß­nah­men sol­len Kon­tak­te in der Ein­rich­tung wie­der im ver­tret­ba­ren Rah­men ermög­licht wer­den. Man hof­fe dar­auf, als­bald wei­te­re Locke­run­gen zu erhal­ten. Dies hän­ge jedoch vom wei­te­ren Infek­ti­ons­ge­sche­hen ab.

Auch in der drit­ten Woche des Aus­bruchs­ge­sche­hens kön­ne man – so die Rot­kreuz-Ver­ant­wort­li­chen – in den über­wie­gen­den Fäl­len wei­ter von mil­den Krank­heits­ver­läu­fen aus­ge­hen. Zwi­schen­zeit­lich sei eine posi­tiv gete­ste­te Bewoh­ne­rin aller­dings ver­stor­ben. Ob ist dies in Zusam­men­hang mit der Covid-Infek­ti­on ste­he, kön­ne man jedoch nicht sagen, da schon vor­her ein kom­ple­xes Krank­heits­bild vorlag.

Abschlie­ßend dank­te der Kreis­ge­schäfts­füh­rer Tho­mas Petrak allen Betei­lig­ten ein­schließ­lich der Behör­den für ihren Ein­satz, der unter Beweis stel­le, wie ernst die Ver­ant­wor­tung für die pfle­ge­be­dürf­ti­gen Men­schen genom­men wer­de. Petrak wört­lich: „Die Ver­sor­gung der Bevöl­ke­rung mit Pfle­ge­lei­stun­gen ist eine gesamt­ge­sell­schaft­li­che Auf­ga­be. Das wer­de hier ein­mal mehr deutlich.“