Land­kreis Bam­berg: „Pfle­ge­re­form 2022“ – Infos über neue Rege­lun­gen für die Pflege

Die wich­tig­sten Ände­run­gen für pfle­gen­de Ange­hö­ri­ge. Seit Anfang 2022 sind neue Rege­lun­gen in Kraft, die der Bun­des­tag im Juni 2021 mit einer neu­en Pfle­ge­re­form beschlos­sen hat. Das so genann­te Gesund­heits­ver­sor­gungs­wei­ter­ent­wick­lungs­ge­setz (GVWG) soll unter ande­rem Ent­la­stun­gen für Pfle­ge­be­dürf­ti­ge und ihre Fami­lie schaf­fen. Was genau ändert sich im Bereich der Pfle­ge­lei­stun­gen? Die Johan­ni­ter infor­mie­ren zu den wich­tig­sten Neuerungen.

Mehr Geld für Pfle­ge­sach­lei­stun­gen Ange­sichts der stei­gen­den Prei­se in der Pfle­ge hat der Gesetz­ge­ber den Zuschuss für Pfle­ge­sach­lei­stun­gen um fünf Pro­zent erhöht. Für Men­schen mit Pfle­ge­grad 2 steigt er von bis­her 689 auf 724 Euro, mit Pfle­ge­grad 3 von 1.298 auf 1.363 Euro. Im Pfle­ge­grad 4 steigt der Betrag ent­spre­chend von 1.612 auf 1.693 Euro und im Pfle­ge­grad 5 von 1.995 auf 2.095 Euro. Vor­aus­set­zung für den Zuschuss für Pfle­ge­sach­lei­stun­gen ist Pfle­ge­grad 2 oder höher.

Höhe­rer Zuschuss zur Kurzzeitpflege

Auch die Lei­stun­gen für die Kurz­zeit­pfle­ge erhö­hen sich für die Pfle­ge­gra­de 2 bis 5: Statt bis­her 1.612 Euro erhal­ten Betrof­fe­ne nun­mehr 1.774 Euro. Wei­ter­hin kann der Zuschuss zur Kurz­zeit­pfle­ge mit maxi­mal 50 Pro­zent der Mit­tel aus der Ver­hin­de­rungs­pfle­ge auf­ge­stockt wer­den. Da sich das Bud­get für die Ver­hin­de­rungs­pfle­ge nicht erhöht, ste­hen für die­ses Modell jähr­lich für die Kurz­zeit­pfle­ge in Kom­bi­na­ti­on mit der Ver­hin­de­rungs­pfle­ge maxi­mal 3.386 Euro zur Ver­fü­gung. Umwand­lung von Pfle­ge­sach­lei­stun­gen ohne Antrag mög­lich. Wie bis­her kann ein Teil der Pfle­ge­sach­lei­stungs­be­trä­ge für Ent­la­stungs­lei­stun­gen genutzt wer­den. Neu ist, dass hier­für seit die­sem Jahr kein Antrag mehr nötig ist – die Pfle­ge­kas­se wan­delt den über­schüs­si­gen Pfle­ge­sach­lei­stungs­be­trag auto­ma­tisch um, wenn die ein­ge­reich­te Rech­nung die zur Ver­fü­gung ste­hen­den Ent­la­stungs­lei­stun­gen übersteigt.

Ein­fa­che­re Ver­sor­gung mit Pflegehilfsmitteln

Pfle­ge­hilfs­mit­tel wie etwa ein Pfle­ge­bett dür­fen jetzt nicht mehr nur vom Arzt, son­dern auch von Pfle­ge­fach­kräf­ten emp­foh­len wer­den; das gilt für Fach­kräf­te von Pfle­ge­dien­sten eben­so wie für Pfle­ge­fach­kräf­te, die den ver­pflich­ten­den Bera­tungs­be­such bei Pfle­ge­geld­be­zug durch­füh­ren. Die schrift­li­che Emp­feh­lung wird dann zusam­men mit einem form­lo­sen Antrag bei der Pfle­ge­kas­se eingereicht.

Der „Johan­ni­ter-Pfle­ge­lot­se“ klärt auf

Alle wich­ti­gen Fra­gen rund um die Pfle­ge zu Hau­se beant­wor­tet die Infor­ma­ti­ons­bro­schü­re „Johan­ni­ter-Pfle­ge­lot­se – ein Weg­wei­ser zur ambu­lan­ten Pfle­ge“ auf 20 über­sicht­li­chen Sei­ten. Er rich­tet sich sowohl an Men­schen, die ganz neu mit dem The­ma Pfle­ge­be­dürf­tig­keit kon­fron­tiert sind, als auch an jene, die schon län­ger Ange­hö­ri­ge pfle­gen. Der aktua­li­sier­te Johan­ni­ter-Pfle­ge­lot­se ist als pdf-Ver­si­on im Inter­net unter www​.johan​ni​ter​.de/​o​b​e​r​f​r​a​n​k​e​n​/​s​o​z​i​a​l​s​t​a​t​ion erhält­lich. Für wei­ter­füh­ren­de Fra­gen steht Alex­an­dra Gün­ster, Pfle­ge­be­ra­te­rin der Johan­ni­ter in Schlüs­sel­feld, ger­ne für ein per­sön­li­ches Gespräch zur Ver­fü­gung: Tel. 09552 981240, E‑Mail: pflege.​oberfranken@​johanniter.​de.