Jun­ge Uni­on Stadt und Land Bam­berg: „Für eine beruf­li­che Bil­dung mit Zukunft“ – „JA zur Wirt­schafts­schu­le ab der fünf­ten Klasse“

Das baye­ri­sche Bil­dungs­sy­stem ist für sein brei­tes und hoch­ka­rä­ti­ges Ange­bot bekannt. Das spie­gelt sich auch hier vor Ort am Bei­spiel unse­rer Städ­ti­schen Graf-Stauf­fen­berg-Wirt­schafts­schu­le wider. „Wir wol­len unse­rer loka­len Wirt­schafts­schu­le mit der Initia­ti­ve der Jun­gen Uni­on unter die Arme grei­fen. Wir sagen Ja zu einer Wirt­schafts­schu­le ab der fünf­ten Klas­se“, sagt Anna­ma­rie Bau­er, Kreis­vor­sit­zen­de der Jun­gen Uni­on Bam­berg-Stadt. „Bam­berg ist bekannt für sei­ne vie­len Unter­neh­men und Hand­werks­be­trie­be, die von der Wirt­schafts­schu­le ab der fünf­ten Klas­se pro­fi­tie­ren wer­den. Durch den dann gleich­be­rech­tig­ten Zugang wird end­lich auch die bewähr­te Viel­falt der baye­ri­schen Schul­land­schaft hier vor Ort erhal­ten und geför­dert“, so die Baye­ri­sche Staats­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml. Wei­te Tei­le der baye­ri­schen Wirt­schaft stün­den des­halb auch hin­ter unse­rer For­de­rung, freut sich Bauer.

Die Graf-Stauf­fen­berg-Wirt­schafts­schu­le steht eben­so wie alle ande­ren Wirt­schafts­schu­len in Bay­ern vor einem gro­ßen Pro­blem: Schü­le­rin­nen und Schü­ler ist der Wech­sel nicht ein­fach nach der 4. Klas­se der Grund­schu­le in die fünf­te Klas­se einer Wirt­schafts­schu­le mög­lich, son­dern nur auf Umwe­gen über Mit­tel­schu­le, Real­schu­le oder Gym­na­si­um. „Die Vor­tei­le der Initia­ti­ve lie­gen auf der Hand: Den wirt­schafts­in­ter­es­sier­ten Schü­le­rin­nen und Schü­lern wird die Aus­bil­dung direkt im Anschluss an die Grund­schu­le ermög­licht und ihnen steht kein Schul­wech­sel bevor, wodurch auch die Klas­sen­ge­mein­schaft nur pro­fi­tie­ren kann“, so der Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Hol­ger Dre­mel, der sich schon seit län­ge­rem für die Stär­kung der Wirt­schafts­schu­len ein­setzt. Dies führt häu­fig dazu, dass die Eltern ihren Kin­dern kei­nen wei­te­ren Schul­wech­sel zumu­ten wol­len und die Kin­der dann in der bis­he­ri­gen Schu­le belassen.

Von der Rege­lung die Wirt­schafts­schu­le erst in einer höhe­ren Klas­sen­stu­fe zu besu­chen, sind jedoch pri­va­ten Wirt­schafts­schu­len aus­ge­nom­men, die die­ses Recht in einem VGH-Urteil vom 23. Dezem­ber 2021 juri­stisch zuge­spro­chen bekom­men haben. Die­se struk­tu­rel­le Benach­tei­li­gung aller Wirt­schafts­schu­len hat­te bis­her zur Fol­ge, dass sich die Zahl der Schü­le­rin­nen und Schü­ler an den Wirt­schafts­schu­len seit dem Schul­jahr 2009/2010 um 63 % ver­rin­gert hat und bay­ern­weit eine Rei­he von Schul­stand­or­ten somit gefähr­det sind.

Die Wirt­schafts­schu­le ermög­licht durch ihre star­ke pra­xis­na­he Aus­bil­dung das Ken­nen­ler­nen ver­schie­de­ner und rea­li­täts­na­her Arbeits­be­rei­che und damit vor allem eige­ne Bega­bun­gen zu erkun­den. „Die Wirt­schafts­schu­le wird von der Wirt­schaft sehr geschätzt, ver­mit­telt sie doch den Jugend­li­chen alles Wis­sen, die Kom­pe­ten­zen und die Moti­va­ti­on, sich als bestens vor­ge­bil­de­te Fach­kräf­te in die Unter­neh­men ein­zu­brin­gen oder sich auch als Unter­neh­mer im Berufs­le­ben erfolg­reich zu behaup­ten“, so der Kreis­vor­sit­zen­de der JU Bam­berg-Land, Con­stan­tin Rudrof. Unter­stützt wird das Vor­ha­ben auch durch eine im letz­ten Jahr erho­be­ne Befra­gung des Han­dels­blat­tes von jun­gen Men­schen. Dar­in wün­schen sich 92 % der befrag­ten Jugend­li­chen „dass alles, was mit den The­men Geld und Finan­zen zu tun hat, bereits in der Schu­le aus­führ­lich ver­mit­telt würde“.

Aus die­sem Anlass setzt sich die Jun­ge Uni­on Bay­ern und Bam­berg gemein­sam mit Staats­mi­ni­ste­rin Mela­nie Huml und ihrem Land­tags­kol­le­gen Hol­ger Dre­mel im Sin­ne der Gleich­be­hand­lung aller Schü­le­rin­nen und Schü­ler dafür ein, dass alle öffent­li­chen, also auch die kom­mu­na­len und staat­li­chen Wirt­schafts­schu­len in Bay­ern eben­falls ab der 5. Jahr­gang­stu­fe begin­nen dürfen.