Bam­ber­ger SPD-Stadt­rats­frak­ti­on: „Angst vor Ener­gie­ar­mut wächst“

SPD sorgt sich um die Aus­wir­kun­gen stei­gen­de Ener­gie­prei­se für Men­schen, Ver­ei­ne und Unternehmen

Die SPD-Stadt­rats­frak­ti­on hat sich auf ihrer jüng­sten Sit­zung mit den stark stei­gen­den Ener­gie­ko­sten aus­ein­an­der­ge­setzt. Der Blick auf die aktu­el­len Hei­zund Ener­gie­ko­sten­ab­rech­nung treibt, nach Ansicht der SPD ‑Stadt­rats­frak­ti­on, vie­len Men­schen in Bam­berg den Angst­schweiß ins Gesicht. „Die aktu­el­len Neben­ko­sten­ab­rech­nun­gen mit teil­wei­se hohen Nach­for­de­run­gen sowie deut­lich höhe­re Abschlä­ge für das lau­fen­de Jahr, brin­gen vie­le Men­schen in eine exi­sten­zi­el­le Not­la­ge und führt ihnen immer mehr vor Augen, dass sie mit ihrem vor­han­de­nen Ein­kom­men die anstei­gen­den Kosten nicht mehr bezahl en kön­nen“, so der SPD Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Heinz Kunt­ke. Nach Ein­schät­zun­gen der SPD Stadt­rats­frak­ti­on zieht sich die Sor­ge vor Ener­gie­ar­mut durch die gan­ze Gesell­schaft und hat für vie­le Mit­men­schen bedroh­li­che Aus­ma­ße angenommen.

„Die stark anstei­gen­den Ener­gie­ko­sten tref­fen neben ehren­amt­li­chen Ver­ei­nen, denen das aus droht, weil sie ihre Heiz­ko­sten nicht mehr tra­gen kön­nen, auch vie­le Unter­neh­men und Selb­stän­di­ge in unse­rer Regi­on, weil sie die Kosten­stei­ge­run­gen nicht im glei­chen Umfang an die Kun­din­nen wei­ter­ge­ben kön­nen oder wol­len“, so Klaus Stier­in­ger. Auch Pri­vat­haus­hal­te sind zuneh­mend von der Angst vor Ener­gie­ar­mut betrof­fen. „Gering­ver­die­ner oder Men­schen mit einer klei­nen Ren­te, müs­sen in die­sem Jahr nicht nur einen deut­lich grö­ße­ren Teil ihres Gel­des für Mie­te, Essen son­dern auch für die stark stei­gen­den Ener­gie­ko­sten aus­ge­ben“, so Klaus Stieringer.

Gro­ße Sor­ge macht sich die SPD Frak­ti­on ins­be­son­de­re um die Men­schen, die bereits jetzt mit sehr gerin­gem Ein­kom­men aus­kom­men müs­sen. „Bezie­he­rin­nen und Bezie­her von Grund­si­che­rung, Arbeits­lo­sen­geld, Ren­te und Bafög erle­ben durch die Stei­ge­rung der Ener­gie­ko­sten eine fak­ti­sche Kür­zung ihrer Bezü­ge“, so die SPD Stadt­rä­tin Inge­borg Eich­horn. „Bereits jetzt kön­nen wir davon aus­ge­hen, dass sich auf­grund der Welt­markt­ent­wick­lung die Gas- und Strom­prei­se dra­ma­tisch wei­ter erhö­hen wer­den“, befürch­tet Heinz Kunt­ke. „Die­se Preis­er­hö­hun­gen stel­len ein gro­ßes sozi­al­po­li­ti­sches Pro­blem dar. Sie betref­fen nicht nur die Ärm­sten beson­ders, son­dern sind auch für vie­le Rent­ner, Fami­li­en und Arbeitnehmer*innen eine zusätz­li­che Bela­stung und ernst­zu­neh­men­de Bedro­hung.“, so Heinz Kuntke.

Nach Anga­ben der SPD Stadt­rats­frak­ti­on zeigt eine aktu­el­le Stu­die, dass sehr vie­le Men­schen besorgt sind, dass Heiz­ko­sten für vie­le nicht mehr finan­zier­bar sein könn­ten. Die SPD Frak­ti­on sieht ins­be­son­de­re die Ver­wal­tung in der Pflicht betrof­fe­nen Men­schen durch zusätz­li­che Infor­ma­ti­ons­an­ge­bo­te zum The­ma Ener­gie­spar­mög­lich­kei­ten sowie bei der Bera­tung über mög­li­che finan­zi­el­le För­de­run­gen zu hel­fen. „Wir sind dafür, den Bamberger*innen schnell und unbü­ro­kra­tisch zu hel­fen, und wol­len die eta­blier­ten Ange­bo­te und Lei­stun­gen der Stadt aus­bau­en. Ener­gie­ar­mut, wel­che die Teil­ha­be am gesamt­städ­ti­schen Leben aus­schließt, darf es in einer ver­gleichs­wei­se rei­chen Stadt wie Bam­berg nicht geben“, so Heinz Kuntke.

Die SPD Stadt­rats­frak­ti­on sieht die neue Bun­des­re­gie­rung in beson­de­rer Ver­ant­wor­tung, um vor dem Hin­ter­grund der stei­gen­den Infla­ti­on und dra­ma­tisch wach­sen­der Ener­gie­ko­sten eine aus­rei­chen­de und wirk­sa­me Armuts­be­kämp­fung in Deutsch­land sicherzustellen.

1 Antwort

  1. Tiberius Sempronius Gracchus sagt:

    Die stark stei­gen­den Ener­gie­ko­sten beru­hen im wesent­li­chen auf weni­gen, lan­ge bekann­ten Ursachen:

    * star­ke Abhän­gig­keit von Impor­ten nicht zuletzt aus Regio­nen, die poli­tisch insta­bil sind oder das Poten­ti­al poli­ti­scher Erpres­sung beinhal­ten (spä­te­tens seit der „Ölkri­se“ vor inzwi­schen einem hal­ben Jahr­hun­dert kei­ne Über­ra­schung mehr);

    * zuneh­men­des Bewußt­sein für die End­lich­keit der Roh­stof­fe auch bei den Lieferländern;

    * die Neu­ord­nung der Strom­ver­sor­gung hin zu pri­vat­recht­li­chen Struk­tu­ren vor knapp einem Vierteljahrhundert;

    * die poli­tisch gewoll­te Behin­de­rung der Ener­gie­wen­de, wel­che die Abhän­gig­keit von fos­si­len Roh­stof­fen lan­ge ver­fe­stigt hat;

    * die Auf­recht­erhal­tung ener­gie­ver­schwen­den­der Struk­tu­ren (moto­ri­sier­ter Indi­vi­du­al­ver­kehr als Rück­grat der Mas­sen­mo­bi­li­tät, zunehh­men­de Ver­la­ge­rung von Trans­por­ten und Lager­hal­tung auf die Stra­ße, ver­kehrs­in­ten­si­ve Pro­duk­ti­ons- und Han­dels­struk­tu­ren mit häu­fig unver­ständ­lich wei­ten Wegen, Begün­sti­gung der abfall­in­ten­si­ven Weg­werf­ge­sell­schaft durch halb­her­zi­ge, viel­fach kon­tra­pro­duk­ti­ve Vorgaben, …).

    Seit 1998 regiert, mit einer Unter­bre­chung von 2009 bis 2013, die SPD im Bund, hat vie­le der Pro­ble­me mit­ver­ur­sacht. Wie glaub­wür­dig kön­nen die jetzt ver­gos­se­nen Kro­ko­dils­trä­nen sein?