Schü­ler des Gym­na­si­ums Frän­ki­sche Schweiz kommt in die Final­run­de des Lan­des­wett­be­werbs Latein

Der Schü­ler Dani­el Wahl des Gym­na­si­ums Frän­ki­sche Schweiz in Eber­mann­stadt kon­kur­riert Mit­te März mit wei­te­ren 9 Gym­na­sia­sten um den baye­ri­schen Landessieg

Daniel Wahl. Foto: Privat

Dani­el Wahl. Foto: Privat

#Monstr´horrend´ingens – mit die­sem Wort­un­ge­tüm beschreibt der römi­sche Dich­ter Ver­gil die Fama, das per­so­ni­fi­zier­te Gerücht, als ein schau­der­haf­tes gewal­ti­ges Unge­heu­er, das sich im Dun­keln durch die Gas­sen schwe­bend noch wei­ter auf­bläht. Die­se Pas­sa­ge aus dem vier­ten Buch der Aen­eis war für den ange­hen­den Abitu­ri­en­ten am Gym­na­si­um Frän­ki­sche Schweiz, Dani­el Wahl, Grund­la­ge einer Aus­ein­an­der­set­zung im Rah­men des Lan­des­wett­be­werbs Latein. Dar­an anknüp­fend soll­te er sodann in der Inter­pre­ta­ti­ons­klau­sur einen Kom­men­tar über das Phä­no­men der Fake News ver­fas­sen. Bereits vor einem Jahr über­setz­te Dani­el in der ersten Run­de des Wett­be­werbs bra­vou­rös einen Brief des Pli­ni­us, in dem die­ser sei­ne Für­sor­ge für einen erkrank­ten Skla­ven zeig­te. Außer­dem muss­te er latei­ni­sche Sen­ten­zen rekon­stru­ie­ren, eine Ver­laut­ba­rung aus dem Vati­kan inhalt­lich erfas­sen und medi­zi­ni­sche Fach­be­grif­fe zuord­nen. Obwohl sich auch am GFS schon seit Jah­ren Ober­stu­fen­schü­ler die­sem Wett­be­werb, der von einer Stif­tung aus­ge­rich­tet wird, stel­len, ist es noch kei­nem wie Dani­el gelun­gen, unter die besten 50 Teil­neh­mer der zwei­ten Run­de zu gelan­gen. Unter dem Mot­to „Zukunft braucht Her­kunft“ des Phi­lo­so­phen Odo Mar­quard geht es in die­sem Wett­be­werb dar­um, die Bedeu­tung der Alten Spra­chen für das Ver­ständ­nis der Gegen­wart bewusst zu machen und eine krea­ti­ve Aus­ein­an­der­set­zung zu fördern.

Aus Mün­chen kam nun am Wochen­en­de der erfreu­li­che Bescheid, dass der Schü­ler auch die drit­te Run­de erreicht hat und Mit­te März in einem Kol­lo­qui­um mit Dozen­ten der Uni­ver­si­tät erneut sei­ne Latein­kennt­nis­se unter Beweis stel­len soll. Damit ist er in ganz Bay­ern unter den letz­ten zehn Bewer­bern für ein Stu­di­en­sti­pen­di­um. Pan­de­mie­be­dingt wird die­ses Prü­fungs­ge­spräch aller­dings nicht im Staats­mi­ni­ste­ri­um in Mün­chen statt­fin­den, son­dern als Video­kon­fe­renz am GFS in Eber­mann­stadt. Schon für den bis­he­ri­gen her­aus­ra­gen­den Erfolg darf man Dani­el, der in Latein auch sein schrift­li­ches Abitur able­gen will, gra­tu­lie­ren und für die letz­te Hür­de alles Gute wünschen.

Bernd Heber­lein