Resü­mee mit Senft

Resümee mit Senft. Foto: Alex Dittrich

Immer die glei­chen Probleme!

Frank Walter

Senft aus Bamberg!

Erneut ging es die­se Woche mal wie­der um das Pro­blem, das die Stadt­be­woh­ner mit der Müll­tren­nung haben. Nach­dem vor eini­ger Zeit die Bio­müll­ton­ne in bester Peter Lustig Manier erklärt wur­de, liest man nun von den Pro­ble­men mit dem „Gel­ben Sack“. Natür­lich wur­de hier auch akri­bisch nach­ge­forscht um so fest­zu­stel­len, dass die Müll­sün­der in den gro­ßen Wohn­kom­ple­xen zu fin­den sind und … und bei den Stu­den­ten­wohn­hei­men! – Also genau dort wo auf Umwelt­schutz und fleisch­lo­se Ernäh­rung geach­tet wird und die näch­ste deut­sche Füh­rungs­rie­ge ent­steht. Qua­si mit dem Fahr­rad zum Bio­la­den um dann die Reste sei­nes Che­mie­es­sen oder sei­ne Holz­zahn­bür­ste im Pla­stik­müll zu ent­sor­gen. War­um ver­pflich­tet man dort woh­nen­de nicht ein Buch über die rich­ti­ge Müll­tren­nung zu lesen? – Aus­wen­dig­ler­nen kön­nen die Herr­schaf­ten ja bekannt­lich und nach­plap­pern was in nem Buch aus der „Bib“ stand, ja auch. Bei den Wohn­blöcken sei­en die Säcke hin­ge­gen halb­voll mit gebrauch­ten Win­deln. Auch hier glau­be ich denn Grund dafür zu wis­sen. Die extra Kack­beu­tel die man mit zum Rest­müll stel­len darf kosten denk ich extra, aber ver­bes­sert mich! Soll­te es so wirk­lich sein, erklä­ren sich dann die dor­ti­gen Ver­feh­lun­gen. Was bleibt denn der Fami­lie bei der aktu­el­len Infla­ti­on, den Mini­löh­nen, Neben­ko­sten und den Miet­prei­se noch? – Da spart man wo man kann, selbst wenns der Zeh­ner für eine grö­ße­re Ton­ne oder für den extra Müll­sack ist! Alles kei­ne Aus­re­den!! Den­noch ist der Mensch ein­fach gestrickt, da soll einem bei zB 20 Par­tei­en erst­mal einer bewei­sen dass man der Sün­der ist.

Das näch­ste Müll­pro­blem, kommt wie jedes Jahr, in gro­ßen Schrit­ten auf die Stadt zu! Das Wet­ter wird bes­ser und die Kin­der vom Brücken-Zoo ste­hen schon in den Start­lö­chern. Pünkt­lich facht also wie­der die Dis­kus­si­on auf, wie man die Anar­chie auf der „Unte­ren“ ver­hin­dern kann. Ein hal­bes Jahr hat­te man nun Zeit, dreht sich aber wei­ter­hin im Kreis! Klar bei den gan­zen Skan­da­len die es auf­zu­ar­bei­ten galt, muss­te so ein The­ma erst­mal nach hin­ten auf die Agen­da des Stadt­ra­tes!! Den­noch schreibt die Tages­pres­se von ersten Über­le­gun­gen, kei­ne Neu­en, aber Überlegungen.

Also wird wei­ter­hin die Bestuh­lung durch einen Gastro­no­men in Erwä­gung gezo­gen. Gute Kar­ten hat hier der Ver­an­stal­ter vom „Cana­lis­si­mo“, so kann man sein schlech­tes Gewis­sen beru­hi­gen ihm die­ses nicht mehr aus­rich­ten zu las­sen und er kann über die schö­nen Wochen im Jahr zumin­dest ein „Pon­te­lis­si­mo“ veranstalten.

Da man wegen Sicher­heits­vor­ga­ben und Pro­te­sten der Bam­ber­ger Rad­fah­rer­frak­ti­on nicht die gan­ze Brücke bestuh­len kann ver­sucht man eben jene Besu­cher jun­gen Alters, die sich garan­tiert nicht in der Frei­luft­knei­pe Bier für 4,20 kau­fen wer­den, mit Alter­na­ti­ven von der Rest­flä­che fern­zu­hal­ten. Ein PopUp-Club im Bam­ber­ger Hafen, Silent Dis­ko wahr­schein­lich auf der Jahn­wie­se, oder auch kul­tu­rel­le Ver­an­stal­tun­gen auf eben jener Rest­flä­che der Brücke, sind geplant. PopUp Club im Hafen … Gran­dio­se Idee mal wie­der, wird sich vor Besu­chern sicher nicht ret­ten kön­nen! Silent Dis­ko … Guten Mor­gen Bam­berg!! – Glaubt da echt wer, der einen Bericht auf arte gese­hen hat, dass unse­re Brücken­kids sich nen Kopf­hö­rer auf­set­zen und Taub­stumm durch die Gegend hüpfen?

Zuletzt noch die Hoff­nung das die Pan­de­mie­ein­schrän­kun­gen wei­ter gelockert wer­den und es sich so auf der Par­ty­mei­le von allei­ne ent­schärft! – Hoff­nung stirbt bekannt­lich ja zuletzt …

Mein bekann­ter Blick in die hei­mi­sche Glas­ku­gel: Die Bewir­tung wird geneh­migt, die Hälf­te der Brücke wird bestuhlt. Es gibt Flamm­ku­chen und drei Brot­zei­ten, Bier, Wein und auch paar Cock­tails. Eine Bude vor­ne und eine Bude hin­ten und das Kli­en­tel ist der Bam­ber­ger Mitt­vier­zi­ger, der nach dem Abend­spa­zier­gang noch ein biss­chen Ambi­en­te genie­ßen möch­te. 17–22 Uhr geöff­net. Danach ‑zig vom Betrei­ber zu zah­len­de Secu­ri­tys auf Patrouil­le, die die Nacht auf­pas­sen, dass die Buden und die Bestuh­lung nicht baden gehen. Denn wird täg­lich um 22 Uhr alles wie­der abge­baut, ist da Silent Dis­ko aber ohne Silence, ohne Kul­tur und PopUp par excel­lent bis die städ­ti­sche Rei­ni­gung früh kommt. Ach und ich erin­ne­re erneut an die rest­li­chen 73 Brücken, Ste­ge usw. in Bam­berg. Oder glaubt hier wirk­lich wer dran so sei das Pro­blem gelöst? Ich seh schon die Arti­kel Anfang Juli „Wie­der Par­ty auf der Mar­kus­brücke, Stadt­rat ratlos“ …

Naja … Sperr­stun­de ist erst­mal wie­der auf­ge­ho­ben. Wie­der so ein cle­ve­rer Schach­zug um den Pöbel zu besänf­ti­gen. Gab’s eigent­lich noch irgend­wo ein Gast­haus, das nicht schon vor der Pan­de­mie um spä­te­stens 22.30 Uhr geschlos­sen hat­te?? Aber jeder fei­ert sei­ne neue Frei­heit durch den Piks.

Zu guter letzt! Die Mon­tags­ma­ler, die die Stadt blockie­ren und da mein ich bei­de Teams die hier gegen­ein­an­der antre­ten!! Ich ver­su­che da seit gerau­mer Zeit die Begrif­fe zu erra­ten die hier rein­ge­ru­fen wer­den. Aber schön wie sich die­se Show aus den Sieb­zi­gern wei­ter­ent­wickelt hat und noch immer die Mas­sen begei­stert und zum mit­ma­chen und nach­ma­chen ani­miert. Trotz­dem malt halt wei­ter noch jeder wie er es für ver­ständ­lich hält, wirr wird dann rum­ge­schrien in der Hoff­nung das es rich­tig ist! Jeder will gewin­nen, kei­nen inter­es­siert es wirk­lich, geblie­ben ist die Unter­hal­tung für die Men­schen zuhau­se die schon lan­ge begrif­fen haben, das es hier nur dar­um geht den Pöbel zu bespa­ßen … Viel­leicht aber steckt hin­ter allem ja Frank Elst­ner und eine wei­te­re Spiel­show-Idee à la „Wet­ten dass!?“ Auf jeden Fall emp­feh­le ich mal zu den Vide­os und Bil­dern im Hin­ter­grund die Wer­ner Böhm Mon­tags­ma­ler – Titel­me­lo­die von 1985 lau­fen zu las­sen! Ver­mit­telt ein ganz neu­es Bild …

Der schlaue Spruch zum Schluss:

„Wer dazu bereit ist, sei­ne fun­da­men­ta­len Frei­hei­ten auf­zu­ge­ben, um sich Krü­mel flüch­ti­ger Sicher­heit zu kau­fen, der ver­dient weder Frei­heit noch Sicherheit.“

Ben­ja­min Franklin