State­ment der SPD Bay­reuth zu den anhal­ten­den Anti-Coro­na-Demon­stra­tio­nen in Bayreuth

Die SPD Bay­reuth sieht sich auf­grund der anhal­ten­den Anti-Coro­na-Demon­stra­tio­nen in Bay­reuth zu fol­gen­der Stel­lung­nah­me veranlasst:

„Frei­heit ist immer Frei­heit der Anders­den­ken­den“ – so sag­te es einst Rosa Luxem­burg. Dies bedeu­tet, dass man ande­ren immer die Frei­heit zuge­ste­hen muss, anders zu den­ken und ande­re Mei­nun­gen zu ver­tre­ten als man selbst. Wir geste­hen die­se im Grund­ge­setz ver­an­ker­te Frei­heit den Demonstrant*innen zu, die an den Anti-Coro­na-Demon­stra­tio­nen in Bay­reuth teil­neh­men, neh­men sie jedoch auch für uns selbst in Anspruch und stel­len uns inhalt­lich gegen die auf der Demon­stra­ti­on ver­tre­te­nen Mei­nun­gen. Die SPD bekennt sich selbst­ver­ständ­lich zur ver­fas­sungs­ge­mäß garan­tier­ten Mei­nungs- und Ver­samm­lungs­frei­heit, die auch für Gegner*innen der Coro­na-Maß­nah­men gilt.

Gleich­wohl möch­ten wir beto­nen, dass die Zahl der Demonstrant*innen in kei­nem Ver­hält­nis zur Zahl derer steht, die sich in Bay­reuth haben imp­fen oder boo­stern las­sen. Wir erklä­ren hier­mit unse­re vol­le Soli­da­ri­tät mit allen, die sich – auch ent­ge­gen ihrer eige­nen Beden­ken bezüg­lich des Impf­stof­fes – gegen das Coro­na-Virus imp­fen las­sen. Es sind die Geimpf­ten, die gegen das Coro­na-Virus kämp­fen und dafür sor­gen, dass ein Leben ohne ver­fas­sungs­kon­for­me Ein­schrän­kun­gen wie­der mög­lich wird, ohne sich und ande­re gesund­heit­lich zu gefähr­den. Mehr als 70 % aller über 80 Mil­lio­nen Deut­schen sind voll­stän­dig geimpft. Wer hier­ge­gen argu­men­tiert, dass die Aus­wir­kun­gen der Impf­stof­fe nicht bekannt sei­en, dem müs­sen wir ent­geg­nen, dass bereits seit Dezem­ber 2020 geimpft wird und – bis auf Blut­ge­rinn­sel beim Impf­stoff von Astra-Zene­ca – kei­ne gesund­heits­ge­fähr­den­den Neben­wir­kun­gen auftraten.

Die Impf­stof­fe sind sicher.

Wir möch­ten den Wider­spruch her­vor­he­ben und beto­nen, dass wir in Frei­heit leben, wenn auf den Demon­stra­tio­nen behaup­tet wird, man sei nicht mehr frei, wäh­rend man gleich­zei­tig frei die eige­ne Mei­nung kund­tut und demon­striert. In einer unfrei­en Gesell­schaft, wie etwa in Chi­na, wären Demon­stra­tio­nen und freie Mei­nungs­äu­ße­rung grund­sätz­lich nicht erlaubt. In Deutsch­land wird einem die­se Frei­heit jedoch auch wäh­rend der Coro­na-Pan­de­mie garan­tiert, was wir als Stadt­ver­band unter­stüt­zen, da die Demo­kra­tie nie an die­sem Virus erkran­ken darf. Wenn die Demonstrant*innen mit der Behaup­tung, die eige­ne Mei­nung nicht mehr sagen zu dür­fen, glau­ben, ihre eige­ne Mei­nung nicht mehr ohne Wider­spruch äußern zu kön­nen, möch­ten wir auf das o.g. Zitat von Rosa Luxem­burg und des­sen Bedeu­tung hinweisen.

An die­ser Stel­le soll auch erwähnt wer­den, dass vie­le unter den getrof­fe­nen Coro­na-Maß­nah­men lei­den, etwa weil sie sich auf­grund ihrer Vor­er­kran­kun­gen nicht imp­fen las­sen kön­nen oder die Maß­nah­men psy­chi­sche Pro­ble­me, wie etwa durch Ver­ein­sa­mung, berei­ten. Auch sol­che kön­nen durch die Erhö­hung der Zahl von Geimpf­ten geschützt und – wenn genü­gend Men­schen geimpft sind und Her­den­im­mu­ni­tät erreicht wur­de – von der Last der Maß­nah­men befreit werden.

Wir möch­ten bei die­ser Gele­gen­heit daher alle dazu auf­ru­fen, sich imp­fen zu las­sen. Soll­ten Sie Beden­ken hier­ge­gen haben: las­sen Sie sich von Ihrem Haus­arzt oder Ihrer Haus­ärz­tin bera­ten. Nut­zen Sie die­se Mög­lich­keit. Denn nur so kön­nen wir gemein­sam das Virus besiegen.

Roland Keil, Vor­sit­zen­der SPD-Stadt­ver­band Bayreuth
Seba­sti­an Kopp­stellv. Vor­sit­zen­der, SPD-Stadt­ver­band Bayreuth