An der Uni­ver­si­tät Bay­reuth wird IT-Sicher­heit neu gedacht: Halb­zeit im For­schungs­pro­jekt „SiZe­ro“

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Forscher*innen der Uni­ver­si­tät Bay­reuth arbei­ten mit Partner*innen aus der Wirt­schaft und den Stadt­wer­ken Wun­sie­del an neu­en Metho­den zur Siche­rung der IT in der kri­ti­schen Infra­struk­tur. Zur Halb­zeit des Pro­jekts „SiZe­ro“ wur­de jetzt ein Pro­to­typ vor­ge­stellt, der zeigt, wie die Steue­rung dezen­tra­ler Ener­gie­sy­ste­me gesi­chert wer­den kann. Dar­über hin­aus wur­de ein Kon­zept für die Über­wa­chung und Steue­rung mobi­ler Wär­me­ver­sor­gungs­an­la­gen, bspw. mobi­ler Heiz­con­tai­ner, entwickelt.

Trans­port und Ver­kehr, Ernäh­rung und die Ver­sor­gung mit Was­ser und Ener­gie sind Tei­le der soge­nann­ten „kri­ti­schen Infra­struk­tur“, das heißt, sie sind für das Funk­tio­nie­ren der Gesell­schaft unab­ding­bar. Hier kann eine Stö­rung der IT-Syste­me – zum Bei­spiel durch unbe­rech­tig­ten Zugriff von außen – zu einer gro­ßen Gefahr wer­den. Ein aus­rei­chen­der Schutz ist daher zwin­gend nötig. Wie eine sol­che Absi­che­rung aus­se­hen kann, wird im Rah­men des Pro­jekt­vor­ha­bens „SiZe­ro“ von einem Kon­sor­ti­um unter Betei­li­gung der Uni­ver­si­tät Bay­reuth erar­bei­tet. Ziel ist die Erfor­schung, Ent­wick­lung, Pro­to­ty­pi­sie­rung und Eva­lu­ie­rung eines neu­ar­ti­gen Zugriffs­kon­zep­tes auf Appli­ka­tio­nen und Gerä­te in kri­ti­schen Infra­struk­tu­ren. Kern der Lösung bil­det dabei das soge­nann­te Zero-Trust-Kon­zept. Dabei han­delt es sich um einen inno­va­ti­ven Ansatz aus der IT-Sicher­heit, der einen geschütz­ten Zugriff auf Anwen­dun­gen und Daten ermög­li­chen soll. Das Kon­sor­ti­um setzt sich aus den Unter­neh­men mobi­therm, qbound GmbH, VK ener­gie GmbH, SWW Wun­sie­del GmbH und der Uni­ver­si­tät Bay­reuth zusammen.

Das For­schungs­pro­jekt „SiZe­ro“ läuft bereits seit 17 Mona­ten (Lauf­zeit ins­ge­samt: 34 Mona­te) und konn­te zahl­rei­che Mei­len­stei­ne errei­chen. Neben der Erfas­sung von Anfor­de­run­gen der betei­lig­ten Partner*innen an poten­zi­el­le Syste­me, sowie der Erstel­lung einer System­ar­chi­tek­tur basie­rend auf dem Zero-Trust-Kon­zept, erfolg­te eine pro­to­ty­pi­sche Imple­men­tie­rung. Die­se wird der­zeit eva­lu­iert. Der Pro­to­typ konn­te bereits erfolg­reich demon­strie­ren, wie die siche­re Steue­rung dezen­tra­ler Ener­gie­sy­ste­me umge­setzt wer­den kann. Außer­dem wur­de ein Kon­zept für die Über­wa­chung und Steue­rung mobi­ler Wär­me­ver­sor­gungs­an­la­gen ent­wickelt. Zuletzt konn­ten die Bedürf­nis­se der Betrei­ber und Kund*innen eines Ener­gie­parks dank der Über­wa­chung zahl­rei­cher Ener­gie­an­la­gen­da­ten aus der Fer­ne bes­ser defi­niert wer­den. Davon hat nicht zuletzt auch die Betriebs­si­cher­heit und Effi­zi­enz des Heiz­kraft­werks profitiert.

Ziel von SiZe­ro ist es auch, einen abge­si­cher­ten Fern­zu­griff auf die Steue­rung des Bio­mas­se-Heiz­kraft­werks im Ener­gie­park der Stadt­wer­ke Wun­sie­del GmbH zu ermög­li­chen. Die­ser Ener­gie­park ist ein Aus­hän­ge­schild für die Ener­gie­wen­de: Bei­spiels­wei­se wird die ent­ste­hen­de Abwär­me des Heiz­kraft­werks dafür genutzt, Holz­pel­lets zu pro­du­zie­ren, anstatt die Wär­me über gigan­ti­sche Kühl­tür­me an die Umwelt abzu­ge­ben. Als Sicher­heits­lö­sung soll auch hier eine Zero-Trust-Archi­tek­tur zum Ein­satz kommen.Die ver­blei­ben­de Pro­jekt­lauf­zeit wird für die Ent­wick­lung und Ver­bes­se­rung wei­te­rer Pro­to­ty­pen, der Eva­lua­ti­on der Zero-Trust-Lösung sowie für die wis­sen­schaft­li­che Auf­ar­bei­tung genutzt.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen kön­nen auf der Web­sei­te des Pro­jekts ein­ge­se­hen wer­den: https://​size​ro​.org/