Uehl­fel­der MdL Gabi Schmidt zum „Inter­na­tio­na­len Tag gegen weib­li­che Genitalverstümmelung“

Gabi Schmidt
Gabi Schmidt © www.schmidtgabi.de

Am 6. Febru­ar ist der Tag gegen die weib­li­che Geni­tal­ver­stüm­me­lung. In Deutsch­land leben Schät­zun­gen zufol­ge etwa 85 000 Frau­en und Mäd­chen, die Opfer von Geni­tal­ver­stüm­me­lung wur­den oder davon bedroht sind, welt­weit sind nach Anga­ben von Unicef mehr als 150 Mil­lio­nen Mäd­chen und Frau­en an ihren Geni­ta­li­en ver­stüm­melt. „Die Regie­rungs­frak­tio­nen haben des­halb einen Berichts­an­trag gestellt, um sich hier­zu zur Lage in Bay­ern zu infor­mie­ren“, sagt die Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Gabi Schmidt, die auch frau­en­po­li­ti­sche Spre­che­rin ihrer Land­tags­frak­ti­on ist.

„Die­je­ni­gen, die von Geni­tal­ver­stüm­me­lung betrof­fen sind, haben oft lebens­lang mit den Fol­gen zu kämp­fen“, sagt Schmidt. Sie sei­en nicht nur trau­ma­ti­siert, son­dern es droh­ten schwer­wie­gen­de Infek­tio­nen, chro­ni­sche Ent­zün­dun­gen und Pro­ble­me bei even­tu­el­len spä­te­ren Gebur­ten. Laut WHO ster­ben bis zu 25 Pro­zent der Betrof­fe­nen an Fol­gen der Geni­tal­ver­stüm­me­lung. „Auch über die psy­chi­schen Kon­se­quen­zen wis­sen wir noch zu wenig“, so die Abgeordnete.

Bei Geni­tal­ver­stüm­me­lung hand­le es sich um eine Men­schen­rechts­ver­let­zung, die aber noch zu wenig im öffent­li­chen Bewusst­sein ver­an­kert sei. „Dabei leben auch bei uns in Bay­ern Frau­en und Mäd­chen, die bereits ver­stüm­melt wur­den oder denen die­ses Schick­sal droht“, erklärt Schmidt. Aus die­sem Grund sei es wich­tig, dass sich der Land­tag und die Staats­re­gie­rung einen Über­blick dar­über ver­schaff­ten, inwie­weit auch im Frei­staat Ärz­tin­nen und Ärz­te sowie bei­spiels­wei­se Beschäf­tig­te in Kitas und Schu­len in ihrer Arbeit mit Fol­gen von Geni­tal­ver­stüm­me­lung kon­fron­tiert würden.

Dar­über hin­aus sol­le zusam­men­ge­tra­gen wer­den, durch wel­che Maß­nah­men hier­zu­lan­de Betrof­fe­nen und Gefähr­de­ten gehol­fen wer­de. „Auf­bau­end auf die­sen Berich­ten müs­sen wir dann Kon­zep­te ent­wickeln, wie wir vor Ort die Frau­en und Mäd­chen noch bes­ser unter­stüt­zen kön­nen“, so Schmidt. Dazu gehö­re auch, Medi­zi­ne­rin­nen und Medi­zi­ner noch bes­ser zu schu­len, wie sie die erlit­te­nen Ver­let­zun­gen sen­si­bel the­ma­ti­sie­ren können.

Weib­li­che Geni­tal­ver­stüm­me­lung wird in mehr als zwei Dut­zend afri­ka­ni­schen Län­dern aus tra­di­tio­nel­len Grün­den prak­ti­ziert, dar­über hin­aus auch im Süden der ara­bi­schen Halb­in­sel und eini­gen Län­dern Asi­ens. Bei der Geni­tal­ver­stüm­me­lung wird die Kli­to­ris teil­wei­se oder voll­stän­dig ent­fernt, im gra­vie­rend­sten Fall sogar die Vagi­na bis auf eine klei­ne Öff­nung zugenäht.