Blick über den Zaun: Stra­win­skys „Le Sacre du prin­temps“ in Erlan­gen und Nürnberg

Joana Mallwitz © Simon Pauly
Joana Mallwitz © Simon Pauly

Expe­di­ti­ons­kon­zert wie­der live vor Publi­kum – Erfolgs­for­mat geht in die drit­te Spiel­zeit und kommt nach Erlangen

Joa­na Mall­witz und die Staats­phil­har­mo­nie Nürn­berg wid­men sich in der ersten Aus­ga­be der Spiel­zeit 2021/22 Stra­win­skys „Le Sacre du printemps“

Nach zwei Online-Aus­ga­ben in Kopro­duk­ti­on mit dem Baye­ri­schen Rund­funk fin­det das 1. Expe­di­ti­ons­kon­zert nach Pan­de­mie-beding­ter Pau­se am Sams­tag, 12. Febru­ar erst­mals wie­der vor Publi­kum im Opern­haus statt. Am 24. Febru­ar folgt ein Gast­spiel in der Hein­rich-Lades-Hal­le in Erlan­gen. Gene­ral­mu­sik­di­rek­to­rin Joa­na Mall­witz‘ belieb­te Rei­se ins Inne­re der Mei­ster­wer­ke geht bereits in die drit­te Spiel­zeit. In den Expe­di­ti­ons­kon­zer­ten gibt es gemein­sam mit der Gene­ral­mu­sik­di­rek­to­rin und der Staats­phil­har­mo­nie Nürn­berg jeweils ein gro­ßes Werk der Musik­ge­schich­te zu ent­decken. Dabei diri­giert Mall­witz nicht nur wie gewohnt, sie mode­riert auch selbst vom Kla­vier aus. Dies­mal steht Igor Stra­win­skys „Le Sacre du prin­temps“ auf dem Programm.

In ihren selbst mode­rier­ten und diri­gier­ten Expe­di­ti­ons­kon­zer­ten stellt Joa­na Mall­witz jeweils ein Mei­ster­werk der Musik­ge­schich­te ins Zen­trum und fügt dabei Erhei­tern­des, Über­ra­schen­des, Unbe­kann­tes und auch oft Gehör­tes zu einem neu­en Erleb­nis zusam­men. Am Ende bringt die Staats­phil­har­mo­nie Nürn­berg das Werk noch ein­mal im Gan­zen zu Gehör.

Igor Stra­win­skys Bal­lett „Le Sacre du prin­temps“ („Das Früh­lings­op­fer“) wur­de 1913 in Paris urauf­ge­führt und ver­ur­sach­te einen der größ­ten Thea­ter­skan­da­le aller Zei­ten. Es ist nach „Der Feu­er­vo­gel“ und „Petrusch­ka“ die letz­te der drei gro­ßen Bal­lett­mu­si­ken, die Stra­win­sky für die „Bal­lets Russes“ von Ser­gei Dja­gi­lew kom­po­nier­te. Stra­win­skys revo­lu­tio­nä­re Musik, ihre „bar­ba­ri­schen“ Rhyth­men und die küh­ne Har­mo­nik machen den „Sacre“ zu einer Keim­zel­le der Neu­en Musik im 20. Jahr­hun­dert. Auch wenn das Publi­kum heu­te an die Radi­ka­li­tät des Mei­ster­werks gewöhnt ist, löst die­se Ver­to­nung des „pani­schen Schreckens der Natur vor der ewi­gen Schön­heit“, wie Stra­win­sky sein Pro­gramm beschrieb, immer noch Erstau­nen aus. Stra­win­sky ver­tont die unge­bän­dig­ten Kräf­te der Natur und den mensch­li­chen Form­wil­len. Auch in der Fas­sung als rei­nes Orche­ster­werk wur­de die Kom­po­si­ti­on zu einer der ein­fluss­reich­sten Par­ti­tu­ren des 20. Jahrhunderts.

Erst­mals geht das Expe­di­ti­ons­kon­zert in die­ser Spiel­zeit auch auf ein Gast­spiel: Am 24. Febru­ar wird es auch in der Hein­rich-Lades-Hal­le in Erlan­gen zu erle­ben sein.

Zur Per­son:

Joa­na Mallwitz

Seit der Spiel­zeit 2018/19 als Gene­ral­mu­sik­di­rek­to­rin am Staats­thea­ter Nürn­berg tätig, wird Joa­na Mall­witz in der Pres­se als „Aus­nah­me­di­ri­gen­tin“ gefei­ert. Spä­te­stens seit ihrem Debüt mit Mozarts „Così fan tut­te“ bei den Salz­bur­ger Fest­spie­len 2020 zählt Joa­na Mall­witz zu den her­aus­ra­gend­sten Diri­gen­ten­per­sön­lich­kei­ten ihrer Gene­ra­ti­on. Als Por­trät-Künst­le­rin des Wie­ner Musik­ver­eins wird sie in der Sai­son 2021/22 bei den Wie­ner Sym­pho­ni­kern und dem RSO Wien am Pult ste­hen; wei­te­re Debüts sind beim Sym­pho­nie­or­che­ster des Baye­ri­schen Rund­funks, dem Orchest­re Natio­nal de France und an der Sem­per­oper Dres­den mit einer neu­en „Rusal­ka“ geplant. In den ver­gan­ge­nen Jah­ren war sie bereits an der Baye­ri­schen Staats­oper („Eugen One­gin“ und „L‘elisir d’amore“), an der Oper Frank­furt („Salo­me“ und „Die lusti­ge Wit­we“) an der Roy­al Danish Ope­ra („Der flie­gen­de Hol­län­der“ und „Madama But­ter­fly“), der Nor­we­gi­schen Natio­nal­oper Oslo („Der Rosen­ka­va­lier“) und an der Oper Zürich („Mac­beth“) zu Gast. Kon­zert­enga­ge­ments führ­ten sie zum Kon­zert­haus­or­che­ster Ber­lin, dem HR- und SWR-Sin­fo­nie­or­che­ster, dem Phil­har­mo­nia Orche­stra Lon­don, den Münch­ner Phil­har­mo­ni­kern, dem City of Bir­ming­ham Sym­pho­ny Orche­stra und den Göte­bor­ger Sym­pho­ni­kern. Am Staats­thea­ter Nürn­berg hat Joa­na Mall­witz in die­ser Spiel­zeit mit der Staats­phil­har­mo­nie Nürn­berg die kon­zer­tan­te Auf­füh­rung von „Pel­lé­as et Méli­san­de“ ein­stu­diert; es folgt „Der Rosen­ka­va­lier“ (geplan­te Pre­miè­re: 19. März 2022).

Mit Beginn der Spiel­zeit 2014/2015 hat­te Mall­witz als jüng­ste Gene­ral­mu­sik­di­rek­to­rin Euro­pas ihr erstes Lei­tungs­amt am Thea­ter Erfurt ange­tre­ten. Dort rief sie u.a. die Orche­ster-Aka­de­mie des Phil­har­mo­ni­schen Orche­sters Erfurt ins Leben und kon­zi­pier­te das erfolg­rei­che Kon­zert­for­mat der „Expe­di­ti­ons­kon­zer­te“, das sie mit an ihre neue Wir­kungs­stät­te Nürn­berg brachte.

1. Expe­di­ti­ons­kon­zert

Igor Stra­win­sky: „Le Sacre du printemps“

  • Ter­mi­ne: Sa., 12. Febru­ar 2022 um 11 Uhr und 19.30 Uhr, Opern­haus Nürn­berg;
  • Do., 24. Febru­ar 2022 um 20 Uhr, Hein­rich-Lades-Hal­le Erlangen
  • Mit:
    • Joa­na Mallwitz
    • Staats­phil­har­mo­nie Nürnberg
  • Pro­gramm­in­for­ma­tio­nen und Tickets: www​.staats​thea​ter​-nuern​berg​.de
    • Tel.: 0180–1‑344–276 (Fest­netz 3,9 Ct./Min., Mobil bis zu 42 Ct./Min.)
  • Tickets für das Gast­spiel in Erlan­gen: gVe – Gemein­nüt­zi­ger Thea­ter- und Kon­zert­ver­ein Erlan­gen e.V., Tele­fon: 09131 86 22 52, E‑Mail: info@​gve.​de, www​.gve​.de