Land­kreis Bay­reuth: Schlag gegen Tele­fon­be­trü­ger – Geld­ab­ho­ler in Untersuchungshaft

symbolfoto polizei

Gemein­sa­me Pres­se­er­klä­rung der Staats­an­walt­schaft Bay­reuth und des Poli­zei­prä­si­di­ums Oberfranken

LKR. BAYREUTH/BAYREUTH. Wie­der ein­mal ver­such­ten am Diens­tag­mit­tag drei­ste Betrü­ger mit dem Enkel­trick an Bar­geld und Gold­mün­zen zu kom­men. Sie gerie­ten dies­mal jedoch an die Fal­sche. Eine Frau aus dem Bay­reu­ther Land­kreis erkann­te das betrü­ge­ri­sche Spiel und ließ sich zum Schein dar­auf ein. Bei der Geld­über­ga­be klick­ten die Hand­schel­len. Der Abho­ler sitzt nun auf Antrag der Staats­an­walt­schaft Bay­reuth in Untersuchungshaft.

Mit der bekann­ten Masche ver­such­ten die Betrü­ger gegen 11.45 Uhr ihr Glück bei der 44-Jäh­ri­gen aus dem süd­li­chen Land­kreis von Bay­reuth. Am Tele­fon ver­such­ten sie die Frau davon zu über­zeu­gen, dass ihre ver­meint­li­che Enke­lin einen schwe­ren Ver­kehrs­un­fall ver­ur­sacht habe und nun Geld für Kau­ti­on und Beer­di­gungs­ko­sten fäl­lig sei. Das Gespräch führ­ten sowohl eine wei­nen­de weib­li­che Per­son, die sich als Enke­lin aus­gab, als auch ein fal­scher Poli­zei­be­am­ter mit vor­ge­ge­be­nem Namen „König“, sowie ein ver­meint­li­cher Staats­an­walt namens „Bach“. Die 44-Jäh­ri­ge bemerk­te sofort, dass die Betrü­ger ver­such­ten, sie zu täu­schen, ließ sich jedoch auf die Geschich­te ein und spiel­te die über­rum­pel­te „Oma“.

Sie folg­te den Anwei­sun­gen und begab sich in ihre Haus­bank in Peg­nitz. In fast allen Fäl­len von der­ar­ti­gen Anru­fen wer­den die Opfer auf­ge­for­dert, das Tele­fo­nat am Han­dy auch in der Bank wei­ter­lau­fen zu las­sen, damit die Betrü­ger immer mit­hö­ren kön­nen, was gespro­chen wird. Auch dar­auf ließ sich die Frau ein, infor­mier­te jedoch mit einem Hin­weis­zet­tel die Bank­an­ge­stell­te über ihr Vor­ha­ben. Tat­säch­lich schaff­ten es sowohl die Ange­ru­fe­ne als auch die Bank­an­ge­stell­te, dass die Betrü­ger kei­nen Ver­dacht schöpften.

Anschlie­ßend ging die Frau zum ver­ein­bar­ten Geld­über­ga­be­ort in Bay­reuth, natür­lich nicht allei­ne – Poli­zi­sten in Zivil stan­den zwi­schen­zeit­lich bereit und war­te­ten dar­auf, wel­che Per­son sich nun zu erken­nen gibt.

Um 13.15 Uhr war es dann soweit, ein Mann begab sich an das gepark­te Fahr­zeug der 44-Jäh­ri­gen und ver­lang­te tat­säch­lich das Geld – die ein­ein­halb­stün­di­ge psy­chi­sche Her­aus­for­de­rung war erfolg­reich! Die tap­fe­re Frau muss­te nur noch hupen und die Poli­zi­sten über­wäl­tig­ten den 42-jäh­ri­gen Mann mit pol­ni­scher Staats­an­ge­hö­rig­keit und nah­men ihn vor Ort fest.

Die Kri­mi­nal­po­li­zei Bay­reuth führt die wei­te­ren Ermitt­lun­gen in dem Betrugs­fall, der dies­mal, auf­grund des cou­ra­gier­ten Ver­hal­tens der 44-jäh­ri­gen Frau aus dem Bay­reu­ther Land­kreis, kei­nen finan­zi­el­len Scha­den zur Fol­ge hat­te. Eine der­ar­ti­ge Straf­kau­ti­on, wie sie bei den betrü­ge­ri­schen Anru­fen immer wie­der gefor­dert wird, ist in Deutsch­land übri­gens nicht üblich.

Der Beschul­dig­te wur­de am Mitt­woch dem Ermitt­lungs­rich­ter vor­ge­führt. Er sitzt nun auf Antrag der Staats­an­walt­schaft Bay­reuth in einer ober­frän­ki­schen Haft­an­stalt in Unter­su­chungs­haft. Ersten Erkennt­nis­sen nach war der 42-Jäh­ri­ge bereits in Ber­lin wegen ähn­li­cher Betrü­ge­rei­en auffällig.