MdB Dr. Sil­ke Lau­nert unter­stützt Wiesenttalbahn

MdB Dr. Silke Launert. Foto: Thomas Trutschel
MdB Dr. Silke Launert. Foto: Thomas Trutschel

For­de­rung nach 30-Minu­ten-Takt und Ver­län­ge­rung über Eber­mann­stadt hinaus

Stau in der Stadt, eine unat­trak­ti­ve öffent­li­che Ver­kehrs­an­bin­dung auf dem Land – um die Regi­on und das Kli­ma zu ent­la­sten, braucht es ein gutes Ver­kehrs­sy­stem zwi­schen Forch­heim, Eber­mann­stadt und dem Wie­sent­tal. Das for­dern die Bür­ger­mei­ster der Gemein­den rund um Ebermannstadt.

Sie wol­len einen 30-Minu­ten-Takt für die Wie­senttal­bahn sowie eine Ver­län­ge­rung der Ver­bin­dung über Eber­mann­stadt hin­aus bis Mug­gen­dorf oder bes­ser noch bis Berin­gers­müh­le. Hier fährt der­zeit nur die Dampf­bahn an den Wochenenden.

Dr. Silke Launert zu Besuch in Ebermannstadt

Dr. Sil­ke Lau­nert zu Besuch in Ebermannstadt

Zur Unter­stüt­zung hol­ten Eber­mann­stadts Bür­ger­mei­ste­rin Chri­stia­ne Mey­er und in Ver­tre­tung von Wie­sent­tals erstem Bür­ger­mei­ster Mar­co Traut­ner, zwei­ter Bür­ger­mei­ster Kon­rad Rosen­zweig, nun auch Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Dr. Sil­ke Lau­nert ins Boot.

Im Rat­haus stell­ten die bei­den Bür­ger­mei­ster zusam­men mit Eber­mann­stadts drit­tem Bür­ger­mei­ster Richard Wie­gärt­ner, Stadt­rat Johan­nes Oben­auf, der auch im Ver­ein Dampf­bahn Frän­ki­sche Schweiz ist, und ILE-Mana­ge­rin Corin­na Bau­er ihre Wün­sche vor und such­ten gemein­sam nach Lösun­gen zur Umsetzung.

Einig­keit herrsch­te in einem: Um die Ver­kehrs­wen­de zu schaf­fen, muss ein Teil des Ver­kehrs weg von der Stra­ße auf die Schie­ne. Gera­de im länd­li­chen Raum ist dies eine gro­ße Her­aus­for­de­rung. Die mei­sten sind auf das Auto ange­wie­sen, um zur Arbeit zu gelan­gen oder sich täg­lich zu ver­sor­gen. Das liegt auch an einem häu­fig unat­trak­ti­ven öffent­li­chen Personennahverkehr.

Wie Bür­ger­mei­ste­rin Chri­stia­ne Mey­er beton­te, sei­en gera­de zu den Stoß­zei­ten die Kreu­zun­gen in der Stadt über­la­stet und die Ampeln aus­ge­reizt. Durch die Ver­län­ge­rung der Ver­bin­dung zwi­schen Forch­heim und Eber­mann­stadt und den Aus­bau der Tak­tung könn­ten die Stadt sowie die B470 erheb­lich vom Ver­kehr ent­la­stet wer­den, ist sich Mey­er sicher.

Sie wün­sche sich ein För­der­pro­gramm, um eine Kosten­ana­ly­se oder Mach­bar­keits­stu­die für den Aus­bau erstel­len zu kön­nen und wand­te sich mit die­sem Wunsch an Lau­nert. Gute Ideen von Kom­mu­nen müss­ten unter­stützt werden.

In der Wie­senttal­bahn sehen die Initia­to­ren und Unter­stüt­zer des Pro­jekts eine rea­le Chan­ce, die­ses Ziel zu erreichen.

„Wir müs­sen die Chan­ce nut­zen, wenn wir mit urba­nen Struk­tu­ren mit­hal­ten wol­len“, sag­te Oben­auf. Er sehe gro­ßes Poten­ti­al. Doch um für Pend­ler und auch Tou­ri­sten attrak­tiv zu sein, müs­se die Tak­tung enger wer­den. War­te­zei­ten von einer Stun­de sei­en nicht akzep­ta­bel, um auf das Auto zu ver­zich­ten. Die aktu­ell rela­tiv nied­ri­gen Fahr­gast­zah­len von der­zeit 600 täg­lich sei­en eine Fol­ge des Ange­bots und damit kein Argu­ment gegen den 30-Minu­ten-Takt – für den Fahr­gast­zah­len von 3000 täg­lich gefor­dert wer­den. Dar­in waren sich alle einig.

Flä­chen­deckend sei der Aus­bau des öffent­li­chen Per­so­nen­nah­ver­kehrs im länd­li­chen Raum nicht finan­zier­bar, weiß Rosen­zweig. Daher müss­ten Wün­schens­wer­tes und Mach­ba­res mit­ein­an­der ver­bun­den wer­den und ein­zel­ne Regio­nen her­aus­ge­pickt wer­den: „Es wäre ein rie­sen Mei­len­stein, wenn wir Modell­re­gi­on wer­den könn­ten.“ Die­sen Weg schlug Lau­nert vor, um die Plä­ne wei­ter ver­fol­gen zu kön­nen. Die neue Regie­rung wol­le die Ver­kehrs­wen­de prio­ri­sie­ren. In der For­de­rung nach einem Bun­des­pro­gramm des Ver­kehrs­mi­ni­ste­ri­ums sehe Lau­nert daher gro­ßes Poten­ti­al. Als Modell­re­gi­on für eine bes­se­re Tak­tung in Kom­bi­na­ti­on mit einer Test­strecke für auto­no­mes Fah­ren zum Bei­spiel – wie Oben­auf für Neben­strecken vor­schlug – oder dem Aus­bau eines Anruf-Lini­en-Taxis könn­te das Pro­jekt finan­ziert wer­den. Es brau­che ein attrak­ti­ves Gesamt­kon­zept. Dafür brau­chen die Kom­mu­nen finan­zi­el­le Unterstützung.

Als näch­sten Schritt wol­le Bür­ger­mei­ste­rin Mey­er zusam­men mit den ande­ren Bür­ger­mei­stern neben Lau­nerts Vor­schlä­gen wei­te­re Ideen zusam­men­tra­gen, um nach Lösun­gen zu suchen, die das Pro­jekt zum Erfolg füh­ren können.