Lich­ten­fels: FADZ erhält vom Bund 11 Mil­lio­nen Euro För­der­mit­tel für den Umbau der Kirschbaummühle

In Lich­ten­fels wird die Zukunft greif­bar: Der Zweck­ver­band For­schungs- und Anwen­dungs­zen­trum für digi­ta­le Zukunfts­tech­no­lo­gien (FADZ) erhält 11 Mil­lio­nen Euro För­der­mit­tel für den Umbau der histo­ri­schen Kirsch­baum­müh­le in Lich­ten­fels. Die Mit­tel kom­men aus dem För­der­pro­gramm „Maß­nah­men zum natio­na­len Kli­ma­schutz – Ler­nen am CO2-neu­tra­len All­tags­bau“ des Bundesumweltministeriums.

 Aus den Händen von Anette Kramme, MdB, übernimmt der Vorsitzende des FADZ-Zweckverbandes, Erster Bürgermeister Andreas Hügerich, den Förderbescheid über 11 Millionen Euro vom Bundesumweltministerium. Über diese enorme Fördersumme freuen sich von rechts nach links: MdB Emmi Zeulner, Landrat Christian Meißner, MdB Andreas Schwarz sowie der Vorsitzende des FADZ-Fördervereins Frank Carsten Herzog. © Stadt Lichtenfels

Aus den Hän­den von Anet­te Kram­me, MdB, über­nimmt der Vor­sit­zen­de des FADZ-Zweck­ver­ban­des, Erster Bür­ger­mei­ster Andre­as Hüge­rich, den För­der­be­scheid über 11 Mil­lio­nen Euro vom Bun­des­um­welt­mi­ni­ste­ri­um. Über die­se enor­me För­der­sum­me freu­en sich von rechts nach links: MdB Emmi Zeul­ner, Land­rat Chri­sti­an Meiß­ner, MdB Andre­as Schwarz sowie der Vor­sit­zen­de des FADZ-För­der­ver­eins Frank Car­sten Her­zog. © Stadt Lichtenfels

Der­zeit ist das FADZ in den Räu­men des „Mach­bar“ am Markt­platz von Lich­ten­fels zu Hau­se. Hier fand heu­te (01.02.2022) die fei­er­li­che Über­ga­be des För­der­be­scheids durch Anet­te Kram­me (MdB), Par­la­men­ta­ri­sche Staats­se­kre­tä­rin beim Bun­des­mi­ni­ster für Arbeit und Sozia­les, und Andre­as Schwarz (MdB), Mit­glied des Haus­halts­aus­schus­ses des Deut­schen Bun­des­tags, statt.

Damit ist der Weg für den Umbau der histo­ri­schen „Kirsch­baum­müh­le“ (Cobur­ger Str. 43) frei. Ziel ist die Eröff­nung im Jahr 2026. Bis dahin sol­len die Akti­vi­tä­ten des FADZ im „Mach­bar“ (Lau­ren­zi­str. 2) statt­fin­den, sowie kon­ti­nu­ier­lich aus­ge­baut wer­den. Neben Werk­statt, Repair-Café und digi­ta­lem Klas­sen­zim­mer soll im „Mach­bar“ auch der neue Master­stu­di­en­gang „Addi­ti­ve Manu­fac­tu­ring and Light­weight Design“ der Hoch­schu­le Coburg ein­zie­hen. Lich­ten­fels wird damit zum Hochschulstandort.

Beson­ders freut sich Erster Bür­ger­mei­ster Andre­as Hüge­rich über die­se groß­ar­ti­ge und nicht gera­de all­täg­li­che För­de­rung: „Lich­ten­fels erhält damit die Mög­lich­keit, bei der Sanie­rung der Kirsch­baum­müh­le als Modell­pro­jekt, einen ernst­haf­ten Bei­trag zur Ein­spa­rung von CO2-Emis­sio­nen zu lei­sten. Die ener­ge­ti­sche Sanie­rung des Gebäu­de­be­stands soll mit nach­wach­sen­den, res­sour­cen­scho­nen­den Roh­stof­fen erfol­gen und eine Ver­sor­gung mit erneu­er­ba­ren Ener­gien nimmt eine zen­tra­le Rol­le ein. Ziel ist die deut­li­che Ein­spa­rung von Treib­haus­gas-Emis­sio­nen gegen­über einem ver­gleich­ba­ren Neu­bau von ca. 60%.“

Land­rat Chri­sti­an Meiß­ner betont die Wich­tig­keit des FADZ, die weit über die Stadt und den Land­kreis hin­aus­strahlt. „Mit dem im Herbst 2021 gegrün­de­ten Zweck­ver­band FADZ von Stadt und Land­kreis Lich­ten­fels steht die Poli­tik hin­ter die­sem groß­ar­ti­gen Pro­jekt. Das deut­li­che Votum der Stadt- und Kreis­rä­te für die Grün­dung eines Zweck­ver­ban­des ist ein kla­res Signal, dass wir aktiv an der Umset­zung des FADZ mit­ge­stal­ten wol­len und auch Ver­ant­wor­tung über­neh­men. Schließ­lich ist der Zweck­ver­band u.a. für die Sanie­rung der Kirsch­baum­müh­le verantwortlich.“

Als 1. Vor­sit­zen­der des FADZ För­der­ver­eins sagt Frank Car­sten Her­zog: „Wir bedan­ken uns für die her­vor­ra­gen­de Unter­stüt­zung aus Ber­lin. Zu den Bun­des­mit­teln flie­ßen wei­te­re 1,5 Mil­lio­nen Euro von Sei­ten des Zweck­ver­bands dem Pro­jekt zu. Mehr als 2 Mil­lio­nen Euro inve­stie­ren außer­dem hei­mi­sche Wirt­schaft und pri­va­te Hand. Finan­ziert wird damit der Umbau des ‚Mach­bar‘ in der Lau­ren­zi­stra­ße in Höhe von 1,1 Mil­lio­nen Euro. Die übri­gen 900.000 Euro sind für die Finan­zie­rung erster Gerä­te und Maschi­nen und künf­ti­ge Per­so­nal­ko­sten vor­ge­se­hen. Alles zusam­men­ge­nom­men sind das beein­drucken­de 14,5 Mil­lio­nen Euro für ein Zukunfts­pro­jekt in Lich­ten­fels. Eine gran­dio­se Gemein­schafts­lei­stung von Poli­tik, Wis­sen­schaft, Ehren­amt und Wirtschaft.“

„Das FADZ in Lich­ten­fels wird ein ech­tes „Leucht­turm­pro­jekt“ mit Strahl­kraft für ganz Ober­fran­ken“, betont Andre­as Schwarz, SPD-Abge­ord­ne­ter im Haus­halts­aus­schuss. „Ich bin begei­stert, wie sich hier aus einer Visi­on und dem Anschie­ben mei­ner Kol­le­gin Anet­te Kram­me und mir in Ber­lin ein För­der­pro­jekt in die­ser Grö­ßen­ord­nung ent­wickeln konn­te. Ich bin sehr gespannt zu erle­ben, wenn hier zukünf­tig For­schung und Pra­xis Hand in Hand arbeiten.“

Anet­te Kram­me ergänzt ihren Kol­le­gen: „Für Lich­ten­fels eröff­nen sich dadurch ganz neue Mög­lich­kei­ten. Die Ver­net­zung digi­ta­ler Zukunfts­tech­no­lo­gien mit den han­deln­den Akteu­ren vor Ort ist ein her­vor­ra­gen­der Ansatz, unse­re Regi­on nach­hal­tig zu stärken.“

Der FADZ För­der­ver­ein för­dert die Grün­dung, Ent­wick­lung und den Betrieb des FADZ in Lich­ten­fels als gemein­sa­me For­schungs- und Trans­fer­stel­le regio­na­ler Unter­neh­men und der Hoch­schu­le Coburg im Sin­ne eines „Joint Rese­arch Centers“.

Eng ver­zahnt mit der Regi­on und zuge­schnit­ten auf die Bedürf­nis­se der Unter­neh­men vor Ort wird der neue Master-Stu­di­en­gang „Addi­ti­ve Manu­fac­tu­ring and Light­weight Design“ der Hoch­schu­le Coburg. Die inhalt­li­chen Schwer­punk­te lie­gen im Bereich Addi­ti­ve Fer­ti­gung und Leicht­bau mit unter­schied­li­chen Mate­ria­len wie Kunst­stoff und Metall. Die ersten Stu­die­ren­den sol­len im Okto­ber mit dem Stu­di­um begin­nen. „Wir eta­blie­ren unser neu­es Stu­di­en­gangs-Kon­zept in Lich­ten­fels“, betont Prof. Dr. Ste­fan Gast, Dekan der Fakul­tät Maschi­nen­bau und Auto­mo­bil­tech­nik der Hoch­schu­le Coburg. „Die Stu­die­ren­den ler­nen pro­jekt­zen­triert und pra­xis­nah. Pro­jekt­zen­triert, weil sie wäh­rend ihres Stu­di­ums gemein­sam ein Pro­jekt erar­bei­ten. Pra­xis­nah, weil die gewähl­ten Pro­jek­te einen star­ken Anwen­dungs­be­zug haben und durch Impuls­vor­trä­ge aus der Pra­xis ergänzt wer­den. Klas­si­scher Semi­nar­un­ter­richt tritt dabei in den Hin­ter­grund. Unse­re Leh­ren­den beglei­ten die Stu­die­ren­den als Coa­ches und ver­mit­teln an den pas­sen­den Stel­len Wis­sen und Kom­pe­ten­zen. Es ist wahn­sin­nig span­nend, wel­che neu­en Mög­lich­kei­ten durch die Räum­lich­kei­ten im „Mach­bar“ und spä­ter auch in der Kirsch­baum­müh­le für die­sen Stu­di­en­gang entstehen.“

Als Wissenschafts‑, For­schungs- und Bil­dungs­ein­rich­tung steht das Pro­jekt allen Inter­es­sier­ten offen und wird neben den Geld­ge­bern maß­geb­lich von ehren­amt­li­chem Enga­ge­ment getra­gen. „Ins­ge­samt sind bis­lang über 3.500 Stun­den Arbeits­lei­stung unent­gelt­lich für das Pro­jekt erbracht wor­den. Die­ses Bür­ger­en­ga­ge­ment ist über­wäl­ti­gend und kei­nes­falls selbst­ver­ständ­lich, wir freu­en uns sehr dar­über“, sagt Frank Car­sten Herzog.