Bam­ber­ger CSU/­BA-Frak­ti­on fragt nach Aus­wei­sung von Gewerbeflächen

“Eine wich­ti­ge Fra­ge, die nicht ein­fach in der Schub­la­de lie­gen blei­ben darf”. So begrün­det die CSU-BA-Stadt­rats­frak­ti­on eine “Sach­stands­an­fra­ge” zum The­ma Gewer­be­flä­chen in Bam­berg. Die Ver­wal­tung soll im näch­sten Finanz­se­nat über den “aktu­el­len Stand der Zahl, Lage und Art an Gewer­be­flä­chen im Stadt­ge­biet ein­schließ­lich Hafen­ge­biet berich­ten. Zudem will die Frak­ti­on auch über die aktu­ell lau­fen­den und geplan­ten Maß­nah­men zur Gewin­nung neu­er Gewer­be­flä­chen, infor­miert wer­den. Schließ­lich inter­es­siert sich die Frak­ti­on auch über “die Zahl und Art an Anfra­gen Drit­ter, ins­be­son­de­re Suchen­der, nach Gewerbeflächen”.

Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Peter Nel­ler beschreibt Gewer­be­flä­chen als sowohl unbe­bau­te Grund­stücke für eine gewerb­li­che Nut­zung als auch Flä­chen in Bestands­im­mo­bi­li­en. “Aus­ge­wie­se­ne Gewer­be­flä­chen wer­den benö­tigt”, betont Nel­ler, “um Betrie­ben und Arbeits­plät­zen eine Hei­mat zu geben und durch die erziel­ba­ren Steu­er­ein­nah­men die und Lei­stungs- und Funk­ti­ons­fä­hig­keit der Stadt zu erhal­ten bzw. aus­zu­bau­en.” Der Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de weist dar­auf hin, dass in einer Son­der-Voll­sit­zung zum Gene­ral­the­ma “Wirt­schaft” im April 2021 der Stadt­rat sich auch mit dem Man­gel an Gewer­be­flä­chen befasst habe. Jetzt wol­le man den Sach­stand zum The­ma wis­sen. Schon damals habe die Stadt­ver­wal­tung berich­tet, “dass in Bam­berg ein mas­si­ver Man­gel an unbe­bau­ten Grund­stücken für eine gewerb­li­che Nut­zung vor­herrscht, eine wei­te­re Abwan­de­rung von Bam­ber­ger Unter­neh­men droht und drin­gend Gewer­be­flä­chen auf den Markt gebracht wer­den müs­sen.” Es wird Zeit Ergeb­nis­se und Erkennt­nis­se vor­zu­le­gen, bekräf­tigt Neller.

“Wir brau­chen schon des­halb einen Sach­stands­be­richt, weil wir wis­sen müs­sen, ob es poli­tisch-moti­vier­te Blocka­de­stel­len im Rat­haus oder im Stadt­rat gibt”, sagt Stadt­rat Ste­fan Kuhn. “Unse­res Wis­sens gab und gibt es Anfra­gen bei der Stadt von mehr als 100 Unter­neh­men aus der Regi­on nach einer neu­en Gewer­be­flä­che im Bereich Bam­berg, fügt die stell­ver­tre­ten­de Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Anne Rudel hin­zu. Die mei­sten Unter­neh­men wür­den sich ein unbe­bau­tes Grund­stück wünschen.

Die wei­te­re Vize­vor­sit­zen­de der CSU/­BA-Stadt­rats­frak­ti­on, Ursu­la Red­ler, mein­te, dass auch heik­le Fra­gen ange­spro­chen wer­den müss­ten. Des­we­gen wol­le man auch einen Bericht in Sachen JVA Bam­berg und des brach­lie­gen­den Muna-Are­als. Red­ler zitier­te aus einem öffent­li­chen Sit­zungs­vor­trag der Stadt­ver­wal­tung in dem es heißt: Dass man in der Muna “letzt­ma­lig die Chan­ce sieht, Bam­ber­ger Unter­neh­men eine Erwei­te­rungs­per­spek­ti­ve als auch Neu­an­sied­lun­gen zu ermög­li­chen, um die pre­kä­re Gewer­be­flä­chen­si­tua­ti­on in Bam­berg zumin­dest teil­wei­se zu ent­span­nen und damit den Wirt­schafts­stand­ort Bam­berg zu sichern”. Ins­be­son­de­re zum The­ma Muna wün­sche man sich kla­re Aus­sa­gen, sag­te Red­ler. Nie­mand wol­le dem Haupts­moor­wald scha­den, aber die vor­mals durch mili­tä­ri­sche Nut­zung in Tei­len ver­sie­gel­te oder bela­ste­ten Flä­chen müss­ten zur Dis­po­si­ti­on stehen.

1 Antwort

  1. Tiberius Sempronius Gracchus sagt:

    Über Jahr­zehn­te hat man die Geschicke der Stadt (mit)bestimmt. Kaum wur­de das Man­dat durch die Wahl­ent­schei­dung der Bevöl­ke­rung ent­zo­gen, ver­sucht man, die eige­nen Ver­säum­nis­se der neu­en Mehr­heit anzu­la­sten – durch­sich­ti­ger geht’s kaum.

    Zudem ist zwi­schen den Zei­len deut­lich zu lesen, daß man nichts dazu­ge­lernt hat. Der bekann­ter­ma­ßen viel zu hohe Flä­chen­ver­brauch soll wei­ter vor­an­ge­trie­ben werden.

    Klima‑, Landschafts‑, Lebens­raum- und Frei­flä­chen­schutz haben wei­ter­hin einen ver­nach­läs­sig­bar gerin­gen Stel­len­wert, was glei­cher­ma­ßen für die in Zukunft drin­gend benö­tig­ten land­wirt­schaft­li­chen Nutz­flä­chen gilt. Deren Ver­klei­ne­rung bedeu­tet zwangs­läu­fig Inten­si­vie­rung auf den ver­blie­be­nen Flä­chen – mit allen dar­aus resul­tie­ren­den Fol­gen für Insek­ten­ster­ben, Vogel­schwund, Boden­ero­si­on und Grundwasserbelastung.

    „Bewah­rung der Schöp­fung“, bibli­scher Auf­trag nicht nur aus Gene­sis 2, Vers 15, soll­te gera­de einer Par­tei am Her­zen lie­gen, die das „C“ für „Christ­lich“ im Namen führt. Denn die­se Schöp­fung ist nicht nur „die Natur“, son­dern auch und nicht zuletzt die Lebens­grund­la­ge für uns Men­schen. Ihre Zer­stö­rung wird unver­meid­bar zu star­ken sozia­len Ver­wer­fun­gen füh­ren, so daß auch das „S“ im Par­tei­na­men unüber­hör­bar ange­spro­chen ist.

    Die Wie­der­nut­zung auf­ge­ge­be­ner Gewer­be­flä­chen sowie ein intel­li­gen­ter, spar­sa­mer Umgang mit der Flä­che sind das Gebot der Stun­de. Der bis­her übli­che, ver­schwen­de­ri­sche Umgang ist nicht zu ver­ant­wor­ten – hier sind selbst­ver­ständ­lich auch die (poten­ti­el­len) Inve­sto­ren gefragt. Poli­tik und Kom­mu­nal­ver­wal­tung sind auf­ge­ru­fen, die ent­spre­chen­de Über­zeu­gungs­ar­beit zu leisten.