Resü­mee mit Senft

Resümee mit Senft. Foto: Alex Dittrich

Neu­ig­kei­ten, aber nicht aus Uhlenbusch!

Frank Walter

Senft aus Bamberg!

Wie unser Gockel im Dorf heißt weiß ich lei­der nicht, Eier legt er aber genau­so wenig wie der Kon­stan­tin! Falls doch, funk­tio­niert unser mensch­ge­wor­de­nes „Gemab­läd­la“ nicht mehr richtig!

Ein The­ma hat das „Gemab­läd­la“ aber zum auf­ar­bei­ten. Denn am Sams­tag­nach­mit­tag sind die Pro­te­ste gegen die Pan­de­mie­maß­nah­men auch in mei­nem Kuh­kaff ange­kom­men! Ich war ganz schön erstaunt über den Auto­kor­so, der mit Hupen und Mega­phon, den knap­pen Kilo­me­ter Haupt­ra­ße kurz­zei­tig blockier­te um gegen die New World Order zu propagieren!

Fünf Minu­ten spä­ter hat­te der Spuk ein Ende und es bleibt die Auf­ar­bei­tung am Stamm­tisch, hät­ten wir noch einen! Denn wie über­all sit­zen wirk­lich nur noch die Alten, um 2–3 Bier zur Beglei­tung der aktu­el­len The­men zu sich zu neh­men. In den Wirts­häu­sern wird mehr gewünscht dass ein Tisch drei­mal wäh­rend der fünf Stun­den, die über­haupt noch offen sind, aus­re­ser­viert ist und die Fami­lie vier Schnit­zel für 10,50 Euro isst ! – Vor­bei ist die Zeit in der das gan­ze Dorf nach Fei­er­abend bis in die Nacht geses­sen hat um über das Leben zu phi­lo­so­phie­ren, auch so ein Teil der New World Order. Aber bei drei Euro im Schnitt für a Seid­la, kannst eh nim­mer täg­lich dei­ne fünf Bier­chen ausm Stamm­krüch­la genie­ßen. Des­halb las­sen sich „die Alten“ ja ihrs immer anwär­men, bringt einem schnel­ler den erwünsch­ten Son­nen­schein des klei­nen Man­nes. Wirt zufrie­den, Pöbel zufrieden!

Brot­zeit dazu kam und kommt ja in unse­rer Regi­on bekannt­lich zu 90% vom Kun­ner und da liest man die Woche den näch­sten Skan­dal, bzw. wird einem mal wie­der vor Augen geführt das auch hier nur der Pro­fit zählt. Das Groß­un­ter­neh­men vom ehe­ma­li­gen Ruhr­pott-Mäzen zieht hier die Fäden und es sieht alles danach aus, dass die Groß­be­trie­be preis­lich bevor­zugt wer­den. Die klei­nen Metz­ger ster­ben immer mehr aus, wobei ich hier wie­der­um eher den­ke das der Grund die Auf­la­gen sind die es nicht mehr ren­ta­bel machen selbst zu schlach­ten. Denn wenn das „regio­na­le“ Fleisch aus Nord­rhein-West­fa­len mit Haupt­sitz in Däne­mark ange­karrt wird, stell ich mal in Fra­ge ob das Tier z. B. in Ebens­feld aufm Hof eines orts­an­säs­si­gen Bau­ers ein „schö­nes“ Leben hat­te. Viel­leicht bring ich da aber was durch­ein­an­der! Fakt ist, ich wür­de und will lie­ber beim klei­nen Metz­ger um die Ecke bezie­hen, der sein Fleisch vom Nach­bar­ort hat und selbst schlach­ten und nicht mit Eis­wür­fel das Brät streckt, bis du dei­ne Brat­wür­ste nicht mehr brätst son­dern kochst!

Dazu kommt noch die Ver­staat­li­chung, hier weiß man ja zumin­dest bei uns, das eine Par­tei mit­be­stimmt, der am lieb­sten wäre wenn nur noch fleisch­los gelebt wer­den wür­de. Aber solan­ge der Auf­schnitt im Super­markt in Folie geschweißt bil­li­ger als aktu­ell ein Kopf­sa­lat ver­kauft wird, ver­steh ich die Auf­ruhr der paar klei­nen Metz­ger, die mehr als das dop­pel­te für ein Schwein zah­len müs­sen als der Groß­han­del der alle Wirts­häu­ser belie­fert. Zusam­men­fas­send geht’s also wie­der nur um den Pro­fit, der seit­dem eben der Staat die Hän­de im Spiel hat, eine noch grö­ße­re Span­ne haben muss! – Und beim Groß­händ­ler wird schon ein Platz für den Mei­ster und Gesel­len der plei­te­ge­hen­den Dorf­metz­ge­rei sein, wenns dann soweit ist! – Sind ja schließ­lich ein Indu­strie­stand­ort in Bamberg!

Die Gereuth bekam die­se Woche kosten­lo­se Tips (Fil­ter für Sport­zi­ga­ret­ten) in den Brief­ka­sten geschmis­sen. Das nenn ich mal Ser­vice! – Fil­ter für Zuhau­se und das von der CSU die eigent­lich gegen die Lega­li­sie­rung von Can­na­bis ist. Der Wahl­kampf star­tet also für die Stadt­rats­wahl! Eigent­lich woll­te aber der Kreis­ver­band mit der Fly­er­ak­ti­on zu mehr Imp­fun­gen ani­mie­ren und oben­drauf war die­ser Fly­er ein Gut­schein für ein paar Wie­nerla mit Bröt­chen beim „Han­si“ in der Knei­pe, ein­fach gran­di­os die­ser Ideen­reich­tum! – Darfst halt erst mit vol­lem Impf­schutz abho­len. Aber mal im Ernst! – Das ist ein Tanz auf der Rasier­klin­ge und ich sprech es aus, was sich sicher­lich eini­ge bei die­ser Akti­on den­ken! Im Pro­blem­stadt­teil gibt’s also Ende des Monats für die Imp­fung was war­mes in den Bauch!? Gibt’s dann als näch­stes im Vil­len­vier­tel Akti­en von Biontech und a Glas Puff­brau­se als Anreiz fürs Boostern?

Dazu noch in bester „Wet­ten dass“ – Manier der Schluss­satz von der Ärz­tin unse­res Ver­trau­ens in die­sem CSU Post auf Face­book: „Wet­ten dass wir 50 Imp­fun­gen schaf­fen??“ Fehlt bloß noch der erste Bag­ger, der für den Start des S‑Bahn Baus dort anrückt, um vor­ab als Außen­wet­te die Wie­ner unter tosen­dem Applaus in einen Koch­topf zu bug­sie­ren. Mode­riert vom orts­an­säs­si­gen Radio­sen­der und beglei­tet von der Hip­Hop-Com­bo, die bei all die­sen Ver­an­stal­tun­gen die Kraud zum mit­ma­chen ani­miert, „Bassd scho!“

Klei­ner Tipp, beim näch­sten Mal „Ray Joker“ für so ne Kam­pa­gne über­zeu­gen, dann schafft ihr die 50 locker! Aber wenn man sich in sei­ner Hei­mat­stadt nicht auskennt …

Ker­zen am Kli­ni­kum die einen stil­len Pro­test gegen die kom­men­de Impf­pflicht zei­gen soll­ten, gabs ver­gan­ge­ne Woche noch kurz­zei­tig. Immer­hin wur­de dar­auf­hin zumin­dest ein Arti­kel dar­über ver­öf­fent­licht, erstaun­li­cher­wei­se ganz ohne Ver­schwö­rungs­theo­rie von den Mon­tags­ma­lern im Kontext.

Dort las man dann, dass man nicht genau weiß wie­viel über­haupt unge­impft arbei­ten. Also ich blick da wirk­lich lang­sam nicht mehr durch! – Bei mei­ner Arbeits­stel­le musst du als unge­impf­ter täg­lich einen Test vor Arbeits­be­ginn vor­wei­sen. Ergo weiß der Arbeit­ge­ber dann ja auch die genaue Zahl! – Im Kli­ni­kum schät­zen sie … OK, wie gesagt, ich blick nicht mehr durch bei die­sem will­kür­li­chem System der Regierung!

Man darf gespannt blei­ben ob sich die­se Impf­pflicht dann auf die Maß­nah­men aus­wir­ken. Inzi­denz ist ja plötz­lich nicht mehr als Anhalts­punkt hän­del­bar, son­dern die Kran­ken­haus­be­le­gung hört man. Ein Schelm wer Böses denkt! – Aber wenn mir mein Per­so­nal weg­bricht und ich ‚als Fall­bei­spiel, nicht mehr statt den zehn Kun­den nur noch sechs wegen Per­so­nal­man­gel betreu­en kann, macht das schon Sinn wenn ich die Bevöl­ke­rung wei­ter gän­geln und hörig machen will …

Der schlaue Spruch zum Schluss:

„Jour­na­lis­mus ist – zu drucken, was ande­re nicht gedruckt haben wol­len. Alles ande­re ist Propaganda!“

Geor­ge Orwell


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