Stadt­rats­frak­ti­on GRÜ­NES BAM­BERG: „Bar­rie­re­frei kann nicht „außen­her­um“ bedeuten“

Grü­ne errei­chen, dass Stadt­rat sich mehr­heit­lich für behin­der­ten­ge­rech­te Ram­pe beim S‑Bahnhalt ausspricht

Die Stadt­rats­frak­ti­on Grü­nes Bam­berg ist erleich­tert, dass sich eine Mehr­heit im Stadt­rat gefun­den hat, die sich für eine bar­rie­re­freie Gestal­tung des neu­en S‑Bahnhaltes Süd aus­spricht. Von der Stadt­ver­wal­tung war dies in Bezug auf den Zugang zur Are­na nicht so vor­ge­se­hen, wes­halb der bahn­po­li­ti­sche Spre­cher der Grü­nen, Chri­sti­an Hader, in der Voll­sit­zung am Mitt­woch einen ent­spre­chen­den Ände­rungs­an­trag stell­te. Die­ser fand erfreu­li­cher­wei­se eine Mehrheit.

Chri­sti­an Hader kri­ti­sier­te zuvor in sei­nem Rede­bei­trag, dass die Ver­wal­tung in ihren Plä­nen von einer „opti­ma­len fuß­läu­fi­gen Erreich­bar­keit“ zwi­schen S‑Bahnhalt und Are­na spre­che. „Das mag für gesun­de Men­schen stim­men“, so Hader. „Für alle, die aber nicht so gut zu Fuß sind, ist die Aus­sa­ge blan­ker Hohn.“ Tat­säch­lich ist bis­lang nur eine Trep­pen­an­la­ge vom Bahn­hal­te­punkt hin­un­ter zur Forch­hei­mer Stra­ße geplant, von der aus man dann direkt zur Are­na gelangt. Men­schen im Roll­stuhl wären hin­ge­gen auf einen Umweg durch die Gereuth ange­wie­sen. Mit dem Beschluss hat sich die Stadt nun für den Bau einer Ram­pe entschieden.

Für Hader haben die ursprüng­li­chen Plä­ne mit Bar­rie­re­frei­heit nichts zu tun: „Man muss sich das ein­mal vor­stel­len: Man stampft im Jahr 2022 einen S‑Bahn-Halt kom­plett neu aus dem Boden und plant die Bar­rie­re­frei­heit nicht voll­um­fäng­lich mit ein?“ In sei­nem Rede­bei­trag ver­wies der Grü­nen-Stadt­rat denn auch auf den vor­he­ri­gen Tages­ord­nungs­punkt, bei dem sich der gesam­te Stadt­rat über die erfolg­rei­che Bewer­bung Bam­bergs als Gast­stadt bei den Spe­cial Olym­pic World Games 2023 freu­te – einem welt­wei­ten Sport­wett­be­werb für Men­schen mit Behin­de­rung in Ber­lin. „Wenn wir Inklu­si­on ernst neh­men wol­len, dann müs­sen wir alle nur mög­li­chen Bar­rie­ren abbau­en und dür­fen kei­nes­falls neue auf­bau­en“, so Hader abschließend.

1 Antwort

  1. Tiberius Sempronius Gracchus sagt:

    Was will man von einer Stadt­ver­wal­tung erwar­ten, die es auch für selbst­ver­ständ­lich hält, Geh­weg­par­ken selbst dann zu dul­den oder gar anzu­ord­nen, wenn hier­durch kaum ein Durch­kom­men für Roll­stuhl oder Kin­der­wa­gen mög­lich ist.

    Das Ver­kehrs­recht unter­sagt schon dann, Geh­weg­par­ken zu ermög­li­chen, wenn dies den unge­hin­der­ten Begeg­nungs­ver­kehr beeinträchtigte.