Tele­fon­be­trü­ger machen in Kulm­bach und Bay­reuth Beute

symbolfoto polizei

KULMBACH/BAYREUTH. Fast 30 Mit­tei­lun­gen erhielt die ober­frän­ki­sche Poli­zei am Diens­tag wegen betrü­ge­ri­scher Tele­fon­an­ru­fe. In den mei­sten Fäl­len dur­schau­ten die Ange­ru­fe­nen den Schwin­del rasch, zwei Frau­en aus Kulm­bach und Bay­reuth über­ga­ben jedoch Bar­geld und Schmuck an Unbe­kann­te. Die Kri­mi­nal­po­li­zei Bay­reuth hat die Ermitt­lun­gen übernommen.

Eine 71-jäh­ri­ge Kulm­ba­che­rin erhielt am Diens­tag gegen 9 Uhr einen Anruf auf ihrem Fest­netz, wo ihr eine Betrü­ge­rin vor­gau­kel­te, dass ihre Toch­ter einen töd­li­chen Unfall ver­ur­sacht habe. Um einen Gefäng­nis­auf­ent­halt abzu­wen­den, müs­se sie jetzt rasch eine hohe Bar­geld­sum­me auf­brin­gen. Das Gespräch ver­la­ger­te sich anschlie­ßend auf das Han­dy der 71-Jäh­ri­gen. Hier übten die Betrü­ger per­ma­nent Druck auf die Frau aus, bis sie sich schließ­lich auf den Weg zu ihrer Bank mach­te. Sie hob eine fünf­stel­li­ge Sum­me von ihrem Kon­to ab und über­gab die­se gegen 13 Uhr zusam­men mit eini­gen Gold­bar­ren und Mün­zen im Wert von meh­re­ren Tau­send Euro an eine unbe­kann­te Frau vor dem Kulm­ba­cher Rat­haus. Die Abho­le­rin ver­schwand anschlie­ßend in unbe­kann­ter Rich­tung. Sie war

  • auf­fäl­lig klein
  • dun­kel gekleidet
  • mit dunk­lem Teint und
  • trug dunk­le, zum Pfer­de­schwanz gebun­de­ne Haare.

Ähn­lich erging es einer 80-jäh­ri­gen Bay­reu­the­rin. Auch ihr wur­de durch eine Unbe­kann­te am Tele­fon ver­mit­telt, dass ihre Toch­ter Schuld an einem tra­gi­schen Unfall habe und eben­falls die For­de­rung nach einer hohen Geld­sum­me gestellt. Die Senio­rin erklär­te sich dar­auf­hin bereit, ihre Schmuck­stücke wie Bril­lant­rin­ge und Per­len zur ver­meint­li­chen Aus­lö­se der Toch­ter zu über­ge­ben. Sie ver­pack­te die Gegen­stän­de im fünf- bis sechs­stel­li­gen Gesamt­wert in einem sil­ber­nen Bril­len­etui, wel­ches sie zur Mit­tags­zeit im Nibe­lun­gen­hof an einen bis­lang unbe­kann­ten Mann über­gab. Die­ser mach­te sich anschlie­ßend uner­kannt in Rich­tung Fried­rich-von-Schil­ler-Stra­ße aus dem Staub. Er war

  • etwa 25–35 Jah­re alt
  • rund 185 bis 190 Zen­ti­me­ter groß
  • sport­lich geklei­det mit Wollmütze.

Die Kri­mi­nal­po­li­zei Bay­reuth hat in bei­den Fäl­len die Ermitt­lun­gen auf­ge­nom­men und bit­tet um Zeugenhinweise.

  • Wem ist vor dem Kulm­ba­cher Rat­haus oder im Nibe­lun­gen­hof in Bay­reuth eine der bei­den unbe­kann­ten Per­so­nen aufgefallen?
  • Wer hat viel­leicht schon vor­her ver­däch­ti­ge Per­so­nen und/​oder Fahr­zeu­ge rund um den Kulm­ba­cher Markt­platz oder nahe der Fried­rich-von-Schil­ler-Stra­ße in Bay­reuth bemerkt?
  • Wer kann Hin­wei­se, ins­be­son­de­re auf die bei­den bis­lang unbe­kann­ten Abho­ler oder den Ver­bleib der über­ge­be­nen Wert­ge­gen­stän­de, geben?

Hin­wei­se nimmt die Kri­mi­nal­po­li­zei Bay­reuth unter Tel. 0921/506–0 entgegen.

Gleich­zei­tig rich­ten die Ermitt­ler fol­gen­de War­nun­gen an die Bevölkerung:

  • Sei­en Sie miss­trau­isch bei Anru­fen, die Ihre finan­zi­el­le und/​oder per­sön­li­che Situa­ti­on betref­fen und geben Sie kei­ne Auskunft.
  • Infor­mie­ren und war­nen Sie ihre Ange­hö­ri­gen zu die­sen Betrugsmaschen.
  • Las­sen Sie sich nicht von einer ver­trau­ens­er­wecken­den Ruf­num­mer auf dem Dis­play in die Irre führen.
  • Las­sen Sie sich zeit­lich und emo­tio­nal nicht unter Druck setzen.
  • Hal­ten Sie nach einem Anruf mit finan­zi­el­len For­de­run­gen mit ande­ren Fami­li­en­an­ge­hö­ri­gen Rücksprache.
  • Über­ge­ben Sie nie­mals Geld oder Wert­ge­gen­stän­de an unbe­kann­te Per­so­nen – auch nicht, wenn sie angeb­lich im Auf­trag von Verwandten/​Bekannten handeln.
  • Im Zwei­fel wen­den Sie sich an Ihre ört­li­che Poli­zei­dienst­stel­le oder den Not­ruf 110.