Hirschaid: Stellungnahme des Ersten Bürgermeisters zum Live-Talk am 21. Januar 2022

Bürgerentscheide „Vorhabenbezogener Bebauungsplan Franken-Gut West“

Hirschaider Live-Talk

Hirschaider Live-Talk

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

im Rahmen des Live-Talk (organisiert vom FT und Radio Bamberg) vom 21. Januar 2022 habe ich zugesagt, zu einigen Punkten aus der Diskussion Stellung zu nehmen:

zur Aussage: „Im Markt Hirschaid besteht keine Gewässersatzung“:

Wir haben die Vertreter der Bürgerinitiative gebeten uns für diese Aussage die Rechtsgrundlage zu nennen. Eine Antwort steht leider aus. (Quelle: Homepage des Marktes Hirschaid „Satzungen und Verordnungen“)

zur Aussage: „Abwasser würde bei Starkregen ungefiltert in die Regnitz abgeleitet“:

Die Entwässerung im Markt Hirschaid erfolgt überwiegend im Trennsystem, d. h. das anfallende Oberflächenwasser kommt nicht in der Kläranlage an. So auch beim geplanten Vorhaben „Franken-Gut West“. Bei der Entwässerung im Mischsystem (einzelne Ortsteile im westlichen Gemeindegebiet) ist der Zufluss von Fremdwasser durch die Dimensionierung von Pumpwerken physikalisch beschränkt. Die Behauptung, Abwasser würde bei Starkregen ungefiltert in die Regnitz abgeleitet entbehrt somit jeglicher faktischen Grundlage.

(Quelle: Gutachten zur Kläranlage des Marktes Hirschaid, Kapitel Abwasserentsorgung im Bebauungsplan „Franken-Gut West“)

zur Verkehrssituation:

Das Gutachten zum Gesamtverkehrskonzept für den Markt Hirschaid trifft die eindeutige Aussage, dass durch die potentielle Ansiedlung von „Franken-Gut West“ mit einem deutlich geringeren Verkehrsaufkommen zu rechnen ist, als durch die Ansiedlung anderer Gewerbebetriebe.

Die Abwicklung des kompletten LKW Verkehrs „Franken Gut – West“ erfolgt über die A 73. Aber auch die wenigen Fahrzeuge in oder aus Richtung B 505 dürfen, vertraglich abgesichert und kontrollierbar, nicht durch den Ort fahren. Solche Einschränkungen werden sich bei anderen Gewerbebetrieben kaum erzielen lassen. (Quelle: Gesamtverkehrskonzept für den Markt Hirschaid)

zur Aussage: „Hirschaid braucht keine Arbeitsplätze“:

Dieser Aussage möchte ich als Bürgermeister nochmal deutlich widersprechen. Unsere Marktgemeinde wird auch in Zukunft Arbeitsplätze in vielen Bereichen benötigen. EDEKA wird hierzu einen wichtigen Beitrag leisten. Eine „Wertung“ der Arbeit verbietet sich hierzu aus meiner Sicht schon allein aus Respekt vor den Menschen hinter der Arbeit. Es ist doch auch ökologisch besser Arbeitsplätze vor Ort zu haben als z. B. nach Erlangen oder Nürnberg fahren zu müssen.

Link: Live-Talk vom 21.01.2022

Am kommenden Sonntag wird für unsere Marktgemeinde eine wichtige und zukunftsweisende Entscheidung getroffen. Ich bitte Sie daher: Informieren Sie sich und nehmen Sie an der Abstimmung aktiv teil!

Ihr Klaus Homann, Erster Bürgermeister