Bericht aus der Baye­ri­schen Kabi­netts­sit­zung vom 25. Janu­ar 2022

Ände­rung der 15. Bay­er. Infek­ti­ons­schutz­maß­nah­men­ver­ord­nung zum 27. Januar

Die Omi­kron-Wel­le trifft Deutsch­land und Bay­ern nun mit vol­ler Wucht. Die Infek­ti­ons­zah­len stei­gen mas­siv an und errei­chen neue Höchst­stän­de. Gleich­zei­tig deu­ten die wis­sen­schaft­li­chen Erkennt­nis­se und Erfah­run­gen in ande­ren Län­dern dar­auf hin, dass schwe­re Erkran­kun­gen, Hos­pi­ta­li­sie­run­gen und Inten­siv­be­hand­lun­gen bei einer Infek­ti­on mit Omi­kron weni­ger häu­fig sind als bei der Del­ta-Vari­an­te. Die­ser Vor­teil könn­te aller­dings mög­li­cher­wei­se durch die schie­re Zahl der Infek­tio­nen wie­der zunich­te gemacht wer­den. In die­ser noch nicht abschlie­ßend kla­ren Situa­ti­on gilt es, den bewähr­ten Kurs der Vor­sicht und Umsicht fort­zu­set­zen und die Situa­ti­on in den Kran­ken­häu­sern wei­ter genau zu beobachten.

Maß­vol­le Anpas­sung ein­zel­ner Maß­nah­men im Rah­men des in ande­ren Län­dern gel­ten­den Schutzniveaus

Bay­ern hat sehr früh­zei­tig beson­ders ent­schlos­sen gehan­delt und Maß­nah­men getrof­fen, die über die in ande­ren Län­dern gel­ten­den Rege­lun­gen hin­aus­ge­hen (z.B. umfas­sen­de 2G plus-Berei­che, grund­sätz­li­che FFP2-Mas­ken­pflich­ten, Ver­bot von Zuschau­ern ins­be­son­de­re im Pro­fi­fuß­ball schon seit Anfang Dezem­ber). Hier kön­nen ein­zel­ne Anpas­sun­gen vor­ge­nom­men wer­den, die sich im Rah­men des auch in ande­ren Län­dern gel­ten­den Schutz­ni­veaus hal­ten. Vor die­sem Hin­ter­grund hat der Mini­ster­rat Fol­gen­des beschlossen:

Die 15. Bay­er. Infek­ti­ons­schutz­maß­nah­men­ver­ord­nung (15. BayIfSMV) wird zum Don­ners­tag, den 27. Janu­ar 2022, in fol­gen­den Punk­ten angepasst:

  • Die Kapa­zi­täts­be­schrän­kun­gen für Kul­tur- und Sport­ver­an­stal­tun­gen sowie alle wei­te­ren in 2G plus und unter frei­em Him­mel in 2G kapa­zi­täts­be­schränk­ten Ver­an­stal­tun­gen und Ein­rich­tun­gen (§§ 4, 4a der 15. BayIfSMV) wer­den ange­passt. Die Kapa­zi­tät darf künf­tig zu 50 Pro­zent aus­ge­la­stet wer­den. Im Übri­gen bleibt es bei 2G plus und 2G sowie in Innen­be­rei­chen und gene­rell bei Ver­an­stal­tun­gen bei FFP2-Mas­ken­pflicht. Hier bleibt Bay­ern bei einem höhe­ren Schutz­ni­veau als in ande­ren Ländern.
  • In den aller­mei­sten Län­dern wer­den im Pro­fi­sport (v.a. Fuß­ball­bun­des­li­ga­spie­le) in begrenz­tem Maß Zuschau­er zuge­las­sen. Auch in Bay­ern sol­len daher künf­tig zu über­re­gio­na­len Sport­ver­an­stal­tun­gen, zu denen mehr als 1.000 Per­so­nen erwar­tet wer­den, Zuschau­er­ka­pa­zi­tä­ten zu 25 Pro­zent genutzt wer­den kön­nen. Es gilt eine abso­lu­te Per­so­nen­ober­gren­ze von maxi­mal 10.000 Zuschau­ern. Ent­spre­chen­des gilt für Kul­tur­ver­an­stal­tun­gen (z.B. Kon­zer­te). Im Übri­gen bleibt es bei den bestehen­den Regeln (ins­be­son­de­re 2G plus, FFP2-Mas­ken­pflicht, Alko­hol­ver­kaufs- und ‑kon­sum­ver­bot).
  • Bay­ern hat früh­zei­tig an sei­nen Schu­len ein umfas­sen­des Test­re­gime mit min­de­stens drei Mal wöchent­li­chen Test­pflich­ten ein­ge­rich­tet. Mit Blick auf die­se engen Kon­trol­len und die Bedeu­tung für die sozia­le Teil­ha­be kön­nen min­der­jäh­ri­ge Schü­le­rin­nen und Schü­ler, die in der Schu­le regel­mä­ßig gete­stet wer­den, künf­tig gene­rell – auch ohne Imp­fung oder wei­te­ren Test – zur Jugend­ar­beit (ins­be­son­de­re außer­schu­li­sche Bil­dung) zuge­las­sen werden.
  • Die Zugangs­be­schrän­kung 2G für Laden­ge­schäf­te mit Kun­den­ver­kehr wur­de schon in meh­re­ren Län­dern gericht­lich bean­stan­det, der Baye­ri­sche Ver­wal­tungs­ge­richts­hof hat sie ver­gan­ge­ne Woche außer Voll­zug gesetzt. Bay­ern setzt die­se Ent­schei­dung um und hebt die Zugangs­be­schrän­kung 2G für Laden­ge­schäf­te auf. Ein hoher Schutz wird im gesam­ten Ein­zel­han­del jedoch wei­ter­hin gewähr­lei­stet: Es gilt für Kun­den stren­ge FFP2-Mas­ken­pflicht und eine Begren­zung der zuläs­si­gen Kun­den­zahl (sog. 10qm-Regel).
  • Prü­fun­gen, Mei­ster­kur­se und der gesam­te Fahr­schul­be­reich sind künf­tig nach 3G zugäng­lich. Damit wird ins­be­son­de­re der neue­sten Recht­spre­chung des Baye­ri­schen Ver­wal­tungs­ge­richts­hofs zu Mei­ster­kur­sen Rech­nung getragen.
  • Soweit bis­lang in der 15. BayIfSMV die Vor­la­ge eines nega­ti­ven PCR-Tests erfor­der­lich ist (z.B. bei 2G für Per­so­nen, die sich aus medi­zi­ni­schen Grün­den nicht imp­fen las­sen kön­nen), genügt künf­tig ein nega­ti­ver Antigentest.
  • Die Rege­lun­gen zum regio­na­len Hot­spot-Lock­down wer­den wei­ter­hin bis ein­schließ­lich 9. Febru­ar 2022 ausgesetzt.
  • Das Staats­mi­ni­ste­ri­um für Gesund­heit und Pfle­ge wird die nöti­gen Rechts­än­de­run­gen vornehmen.