Son­der­aus­stel­lung in Ecken­tal: „Rudolf Schiestl – Der frän­ki­sche Künstler“

ECKEN­TAL: 50 Jah­re „Viel­falt erle­ben“ (1972 – 2022) – Kunst­aus­stel­lung Rudolf Schiestl

Das beson­de­re Jubi­lä­ums­jahr hat gera­de erst begon­nen und schon steht das näch­ste High­light bevor – der Markt Ecken­tal stellt in sei­nem Rat­haus Rudolf Schiestl aus. Erste Bür­ger­mei­ste­rin Frau Döl­le ist begei­stert: „Wir schät­zen uns beson­ders glück­lich in unse­rer Gemein­de einen der her­aus­ra­gen­den Künst­ler des 20. Jahr­hun­derts in der Regi­on Nürn­berg und im frän­ki­schen Umland prä­sen­tie­ren dür­fen. Zu ver­dan­ken haben wir die­se bemer­kens­wer­te Aus­stel­lung einem Ecken­ta­ler Bür­ger, Herrn Bern­hard Jackel, der seit mehr als 30 Jah­ren ein lei­den­schaft­li­cher pri­va­ter Samm­ler von Schiestls Wer­ken ist.“ Tat­säch­lich ist die­se Aus­stel­lung aus zwei­er­lei Grün­den bemer­kens­wert: zum einen gab es seit über 50 Jah­ren kei­ne grö­ße­re Dar­bie­tung des Künst­lers und zum ande­ren sind die mei­sten sei­ner Wer­ke in pri­va­ter Hand und damit für die brei­te Öffent­lich­keit unsichtbar.

Son­der­aus­stel­lung „Rudolf Schiestl – Der frän­ki­sche Künstler“

4. Febru­ar bis 22. März 2022, Rat­haus Eckental

Die Aus­stel­lung wür­digt das künst­le­ri­sche Lebens­werk des Malers und Gra­fi­kers Rudolf Schiestl (geb. 1878 in Würz­burg, gest. 1931 in Nürnberg).

Rudolf Schiestl stu­dier­te u.a. bei Franz von Stuck an der Kunst­aka­de­mie Mün­chen, er wur­de 1910 zum Pro­fes­sor an die Kunst­aka­de­mie Nürn­berg beru­fen. Bis zu sei­nem Tod im Jahr 1931 präg­te er die Ent­wick­lung der fol­gen­den Künst­ler­ge­nera­ti­on. Zu sei­nen Schü­lern gehör­ten u.a. Dore Mey­er­Vax, Fritz Grie­bel und Eitel Klein.

Schiestl war mit der Regi­on und ihren Men­schen ver­wur­zelt. Vie­le Wan­de­run­gen führ­ten ihn mit sei­nen Schü­lern in das Umland von Nürn­berg, so auch in die Gegend des heu­ti­gen Ecken­tals. Auf die­sen Aus­flü­gen fand der Künst­ler auch die Moti­ve für sei­ne Bil­der, die bis heu­te nichts von ihrer Aus­drucks­kraft ver­lo­ren haben. Sie doku­men­tie­ren auf künst­le­ri­sche Wei­se die frän­ki­sche Land­schaft, das Leben der Bau­ern und ihre Ver­bun­den­heit mit der Schol­le. Schiestl zeig­te deut­lich den beschwer­li­chen und kar­gen All­tag der Land­be­völ­ke­rung, der von har­ter Arbeit geprägt war. Er schloss damit an den Rea­lis­mus an, wie ihn im 19. Jahr­hun­dert die fran­zö­si­sche Male­rei ent­wickelt hat­te ohne jeg­li­che Heroi­sie­rung oder Idealisierung.

Im Juni 2021 wur­de in Köln ein gro­ßes Kon­vo­lut aus Gra­fi­ken, Zeich­nun­gen und Ölge­mäl­den des Künst­lers Rudolf Schiestl ver­stei­gert. Die Kunst­wer­ke erziel­ten Rekord­prei­se, die weit über die Exper­ten­schät­zun­gen hinausschossen.

War­um lagen die Auk­tio­na­to­ren mit ihrer Ein­schät­zung der Kunst­wer­ke so dane­ben? Die Ant­wort liegt in Rudolf Schiestls ein­zig­ar­ti­ger Rele­vanz für die Dar­stel­lung des länd­li­chen Lebens, spe­zi­ell sei­ner frän­ki­schen Hei­mat. Kunst­wer­ke von Rudolf Schiestl sind begehrt.

Eine vir­tu­el­le Aus­stel­lung auf der Home­page des Markts Ecken­tal www​.ecken​tal​-mfr​.de bie­tet zudem die Mög­lich­keit eines Online-Rund­gangs durch die Werkschau.

Alex­an­der Racz wird aus­ge­such­te Wer­ke in drei Kura­to­ren­füh­run­gen dem inter­es­sier­ten Kunst­lieb­ha­ber näher­brin­gen. Anmel­dung über www​.vhs​ecken​tal​.de.

Eben­so kön­nen klei­ne­re Grup­pen Pri­vat­füh­run­gen buchen, auch Schul­grup­pen sind willkommen.

Zu besich­ti­gen ist die Aus­stel­lung zu den übli­chen Öff­nungs­zei­ten des Rat­hau­ses unter den Zutritts­be­din­gun­gen 2G+ und FFP2-Maske.