Stu­dio­büh­ne Bay­reuth spielt die „Glück­li­chen Tage“

Die Stu­dio­büh­ne Bay­reuth zeigt die „Glück­li­chen Tage“ von Samu­el Beckett. Foto: Privat

Bay­reuth – Die Stu­dio­büh­ne Bay­reuth lädt zur Theater-Veranstaltung

„Glück­li­che Tage“ von Samu­el Beckett

Pre­miè­re:
29. Janu­ar 2022 um 20.00 Uhr

Ter­mi­ne:
3., 5., 10., 15., 18., 19. Februar
5., 12., 16., 19. 26. März 1. April 2022 jeweils um 20.00 Uhr

6. Febru­ar 2022 um 17.00 Uhr

Regie/​Musik: Jür­gen Skam­braks – Büh­ne: Michel Bövers – Kostü­me: Hei­ke Betz – Licht/​Ton: Ronald Kropf Es spie­len: Hei­ke Hart­mann, Hans Striedl

„Nichts ist komi­scher als das Unglück (natür­lich ande­rer).“ Samu­el Becketts Por­trait eines geal­ter­ten Paa­res, das sich trotz aller Wid­rig­kei­ten immer noch liebt, aber trotz aller Lie­be zu kei­ner Nähe mehr fin­den kann: ein­ge­mau­ert in einen ste­tig wach­sen­den Erd­hü­gel mono­lo­gi­siert Win­nie ihrem erin­ne­rungs­s­at­ten Lebens­abend ent­ge­gen. Wil­lie – ihr schwer­hö­ri­ger, wort­kar­ger Ehe­mann, der sich nur krie­chend fort­be­we­gen kann – däm­mert der­weil kaum sicht­bar in einem Erd­loch vor sich hin. Win­nie hört nicht auf zu reden: im kras­sen Wider­spruch zu ihrer aus­weg­lo­sen äuße­ren Situa­ti­on sti­li­siert sie sich per­ma­nent zum Inbe­griff eines glück­li­chen Men­schen. Sie klam­mert sich an die Objek­te ihres All­tags wie Zahn­bür­ste oder Kamm, sowie an Sicher­heit ver­mit­teln­de all­täg­li­che Abläu­fe, stets bemüht, ihre Tage zu glück­li­chen zu erklä­ren. Die rou­ti­niert-unnah­ba­re Zwei­er­be­zie­hung wird von Beckett ent­larvt: ein ans Absur­de gren­zen­der Zweck­op­ti­mis­mus zer­fließt zu aller­größ­ter Ver­zweif­lung – und umgekehrt.

Der iri­sche Schrift­stel­ler Samu­el Beckett erhielt 1969 den Nobel­preis für Lite­ra­tur und gilt als eine der Schlüs­sel­fi­gu­ren der Moder­ne sowie des absur­den Thea­ters. „Glück­li­che Tage“, einer der radi­kal­sten Thea­ter­tex­te des zwan­zig­sten Jahr­hun­derts, wur­de 1961 in New York urauf­ge­führt und the­ma­ti­siert das Über­le­ben des Men­schen durch Anpas­sung an schein­bar uner­träg­li­che Lebens­um­stän­de. Bereits kurz nach der Pre­miè­re nahm die bri­ti­sche Tages­zei­tung „The Inde­pen­dent“ das Stück in ihre Liste der „40 besten Stücke aller Zeit“ auf. Spiel­dau­er 85 Minu­ten. Kei­ne Pause.