Kreis­tags­frak­ti­on FREIE WÄH­LER-ÜWG Bam­berg-Land kri­ti­siert Ein­mi­schung von Außen

„Selbst­ver­wal­tungs­recht der Kom­mu­nen ist hohes Gut“

Im Rah­men der ersten Frak­ti­ons­sit­zung der Kreis­tags­frak­ti­on FREIE WÄH­LER-ÜWG Bam­berg Land wur­de das The­ma „Ansied­lung von Fran­ken-Gut“ im Markt Hirschaid dis­ku­tiert. Fra­ge­stel­lung war, ob die Frak­ti­on hier­zu Posi­ti­on neh­men muss – ähn­lich wie es eine Frak­ti­on aus dem Kreis­tag bereits getan hat. Gemein­sa­mer Kon­sens inner­halb der Frak­ti­on: Die kom­mu­na­le Pla­nungs­ho­heit gilt es zu achten!

Dis­kus­si­on und Bericht­erstat­tung rund um die Ansied­lung einer Fleisch- und Wurst­fa­brik in Hirschaid

Die aktu­el­len Dis­kus­sio­nen und Bericht­erstat­tung rund um die Ansied­lung einer Fleisch- und Wurst­fa­brik im Markt Hirschaid hat die Kreis­tags­frak­ti­on FREIE WÄH­LER-ÜWG im Rah­men der letz­ten Frak­ti­ons­sit­zung aus­führ­lich dis­ku­tiert. Der Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Georg Kest­ler legt zu Beginn der Sit­zung den Schwer­punkt auf die Grund­rech­te: „Das Recht auf Mei­nungs­frei­heit oder das Recht zu Demon­strie­ren sind ver­fas­sungs­recht­lich ein hohes Gut“, so Kest­ler. Die Kreis­tags­frak­ti­on schließt sich die­ser Mei­nung unein­ge­schränkt an. Die Viel­falt, der Dia­log mit Bür­ger­initia­ti­ven und Bür­ger­ent­schei­de sind Aus­druck von Bür­ger­nä­he und demo­kra­ti­schen Rechtsstaatsverständnis.

Je nach poli­ti­scher Ebe­ne gibt es Gre­mi­en, die für ihre jewei­li­ge Zustän­dig­kei­ten einen Dis­kurs füh­ren und mehr­heit­li­che Ent­schei­dun­gen treffen

Im Fall von Gemein­den ist es die Pla­nungs­ho­heit zu Gewer­be­an­sied­lun­gen, Bau­ge­bie­ten, Frei­flä­chen Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen oder ande­ren Pro­jek­ten – immer unter der Maß­ga­be, einer recht­lich ver­bind­li­chen Bau­leit­pla­nung. Der erste Bür­ger­mei­ster Ste­gaurachs und Kreis­rat Thi­lo Wag­ner stell­te fest: „Dass die Öffent­lich­keit mehr­fach betei­ligt wird und die Fach­be­hör­den zu ver­schie­de­nen Rechts­ge­bie­ten, wie z.B. Natur­schutz, Emis­si­ons­schutz, Was­ser­recht, Ver­kehrs­recht, gut­ach­ter­lich Stel­lung neh­men. Eine Ein­mi­schung von außen­ste­hen­den Drit­ten ‑wie es aktu­ell in Hirschaid pas­siert- ist nach unse­rem Emp­fin­den für jeg­li­che Gemein­de­ent­wick­lun­gen sogar schädlich“.

Ent­wick­lungs­po­ten­tia­le in den Kom­mu­nen dür­fen nicht ein­ge­schränkt werden

Es darf nicht sein, dass Ent­wick­lungs­po­ten­tia­le in den Kom­mu­nen durch Kreis­tags­frak­tio­nen bereits im Keim erstickt wer­den – so die brei­te Mei­nung inner­halb der FW-ÜWG. Bei­spie­le hier­für sind die geschei­ter­ten Plä­ne der Gemein­den Sta­del­ho­fen, Wals­dorf oder jetzt die aktu­el­len Ereig­nis­se im Markt Hirschaid.

Die Kom­mu­nen ent­schei­den über die Ent­wick­lung vor Ort

Die Kom­mu­nen mit ihrer Bür­ger­schaft und ihren gewähl­ten Man­dats­trä­gern ent­schei­den auto­nom vor Ort über ihre zukünf­ti­ge Ent­wick­lung. Der Land­kreis Bam­berg, mit dem Sach­ge­biet Wirt­schafts­för­de­rung, unter­stützt grund­sätz­lich auf­ga­ben­be­zo­gen die Ansied­lung von Gewer­be­be­trie­ben. „Ein wirt­schaft­lich star­ker Land­kreis Bam­berg muss im Inter­es­se aller Kreis­tags­frak­tio­nen sein“ so der stell­ver­tre­ten­de Land­rat Bru­no Kell­ner. Jedoch mit der Ein­schrän­kung, dass die fina­le Ent­schei­dung im Rah­men der Pla­nungs­ho­heit der Kom­mu­nen aus­schließ­lich in den jewei­li­gen Kom­mu­nen statt­zu­fin­den hat, so Kell­ners Mei­nung und Mei­nung der Fraktion.