Hei­mat­kun­de am Sonn­tag: Ebermannstadt

Symbolbild Heimatkunde

„Der Ort ein sehr freund­li­ches Städt­chen an der Wie­sent, es hat 124 mei­stens woh­lerbau­te Häu­ser, unter wel­chem sich meh­re­re gute Wirths­häu­ser befin­den. Die Ein­woh­ner, deren Zahl sich auf 623 beläuft, trei­ben Feld­bau, guten Hanf­bau und Vieh­ma­stung. Die Pfarr­kir­che zum hl. Niko­laus war bis 1469 eine Filia­le von Pretz­feld. Der Ort gehör­te zu den Besit­zun­gen der Edlen von Schlüs­sel­berg; Kon­rad II. erwirk­te 1322 die Stadt­ge­rech­tig­keit für den Ort. 1556 rich­te­te ein Gewit­ter hier sehr gro­ßen Scha­den an und 1625, am 22. Febru­ar fand hier in der Nähe, näm­lich bei Gas­sel­dorf das merk­wür­di­ge Natur­er­eig­nis statt, dass sich 20 Mor­gen Lan­des von dem Drui­den­berg ablö­sten und in das Thal stürz­ten. Der Fels­sturz von Gas­sel­dorf. 1633 erlit­ten bei Eber­mann­stadt die Schwe­den eine schwe­re Nie­der­la­ge; im sie­ben­jäh­ri­gen Krie­ge hat­ten die Fran­zo­sen hier ein Lager. Beim Rück­zug der Fran­zo­sen im Jah­re 1796 am 26. August, wur­de das Städt­chen ange­zün­det; es ver­lor dadurch 30 Gebäu­de. Die Gegend ist sehr frucht­bar, beson­ders reich an vor­treff­li­chen Wie­sen­grün­den. Unter den Feld­früch­ten wächst als Unkraut der schwar­ze Senf. Auch fin­det man hier auf den Kalk­ber­gen nebst vie­ler­lei Ver­stei­ne­run­gen sehr häu­fig rothen Horn­stein mit Kry­sta­li­sa­ti­on“ – heißt es schon bei Joseph Hel­ler in sei­ner berühm­ten Rei­se­be­schrei­bung „Mug­gen­dorf und sei­ne Umge­bun­gen“ vom Jah­re 1829 über Ebermannstadt.

Die Postkarte von 1900 zeigt das Wiesenttal mit Blick auf Ebermannstadt mit den beiden Kirchtürmen der Marienkapelle sowie der St. Nikolauskirche, mit dem Felsmassiv des Feuersteins im Hintergrund. Repro: Reinhard Löwisch

Die Post­kar­te von 1900 zeigt das Wie­sent­tal mit Blick auf Eber­mann­stadt mit den bei­den Kirch­tür­men der Mari­en­ka­pel­le sowie der St. Niko­laus­kir­che, mit dem Fels­mas­siv des Feu­er­steins im Hin­ter­grund. Repro: Rein­hard Löwisch


Reinhard Löwisch

Rein­hard Löwisch

„Hei­mat­kun­de am Sonn­tag“ ist eine Arti­kel­se­rie mit histo­ri­schen Infor­ma­tio­nen zu Orten in der Frän­ki­schen Schweiz, dan­kens­wer­ter­wei­se bereit­ge­stellt von Rein­hard Löwisch, einem lang­jäh­ri­gen Mit­ar­bei­ter der Tou­ris­mus­zen­tra­le Frän­ki­sche Schweiz, bekannt durch sei­ne Publi­ka­tio­nen zur Wai­schen­fel­der Geschich­te. Sein jüng­stes Werk ist eine Schrif­ten­rei­he zur Wai­schen­fel­der Geschich­te, deren erstes Heft bereits vor­liegt: Band eins „Die krie­ge­ri­sche Zeit in Wai­schen­feld“ mit 44 Sei­ten und 20 Abbil­dun­gen gibt es beim Autor in Affal­ter­thal, Tele­fon 09197–697740. Erhält­lich zum Preis von zehn Euro, plus drei Euro Ver­sand­ko­sten. Selbst­ab­ho­lung ger­ne nach Ankün­di­gung mög­lich. Alle Arti­kel zu „Hei­mat­kun­de am Sonn­tag