Demo in Bay­reuth: „Mit­den­ken statt Quer­den­ken: Für Imp­fun­gen, Fak­ten und gegen Rechts“

Pres­se­mit­tei­lung der Demo-Veranstalter:

Bay­reuth setzt sich. Näch­sten Mon­tag sind alle Demokrat:innen ein­ge­la­den fürs Imp­fen, Fak­ten und gegen Rechts ein­zu­ste­hen. Die Demon­stra­ti­on wird am 17.01. um 19 Uhr am Opern­haus star­ten. Die Organisator:innen wol­len damit zei­gen, dass die Quer­den­ker nur eine lau­te Min­der­heit sind und sich die Mehr­heit der Gesell­schaft in der Kri­se soli­da­risch zeigt.

Auch für näch­sten Mon­tag wird in Bay­reuth wie­der zu soge­nann­ten „Coro­na-Spa­zier­gän­gen“ auf­ge­ru­fen. Ver­folgt man den Tele­gram-Kanal der Organisator:innen die­ser Ver­an­stal­tung zeigt sich schnell: Die dort ange­brach­te Kri­tik an den Coro­na­maß­nah­men und den Imp­fun­gen fußt nicht auf Fak­ten, son­dern sind zu einem gro­ßen Teil nicht beweis­ba­re Ver­schwö­rungs­my­then. Zudem zei­gen die geteil­ten Bei­trä­ge dort eine Nähe zur in Tei­len rechts­extre­men Par­tei AfD und rech­ten Medienportalen.

Die­se Men­schen han­deln ego­istisch auf Kosten ande­rer und begrün­den das mit einem fal­schen Frei­heits­be­griff. Die per­sön­li­che Frei­heit hört da auf, wo ande­re gefähr­det wer­den. Die Stadt Bay­reuth han­delt sehr unver­ant­wort­lich, wenn sie die­se Demon­stra­tio­nen wei­ter­hin ohne die Auf­la­ge zur Mas­ken­pflicht als mög­li­ches Super­sprea­de­re­vent statt­fin­den lässt. Ande­re Städ­te wie z.B. Bam­berg zie­hen nach Ein­füh­rung die­ser Maß­nah­me eine sehr posi­ti­ve Bilanz. Die Stadt Bay­reuth scheut sich jedoch noch davor, die­se Bewe­gung zu ver­är­gern und fasst sie wei­ter mit Samt­hand­schu­hen an. Dies stösst auf gro­ßes Unver­ständ­nis bei all jenen Ver­nünf­ti­gen, die Ein­schrän­kun­gen in ihrem All­tag hin­neh­men bzw. hin­neh­men müssen.

Die Coro­na­spa­zier­gän­ge spie­geln nicht die gesell­schaft­li­che Gesamt­si­tua­ti­on wider. Viel mehr han­delt es sich hier um eine klei­ne laut­star­ke Min­der­heit. Dem fal­schen Bild, das die­se Quer­den­ker auf ihren Demon­stra­tio­nen ver­brei­ten, muss ent­schie­den wider­spro­chen wer­den. Denn der Groß­teil der Gesell­schaft lässt sich imp­fen und hält sich soli­da­risch an die Maßnahmen.

In der Kri­se geht es ums Mit­den­ken. Es geht dar­um auf Expert:innen zu hören und wis­sen­schaft­li­chen Erkennt­nis­sen zu ver­trau­en. Es ist nicht die Lösung, alles was nicht der eige­nen Mei­nung ent­spricht abzu­blocken und als Mani­pu­la­ti­on durch die „Main­stream­m­e­di­en“ abzutun.

Auch in der Coro­na­kri­se war die Regie­rung nicht unfehl­bar und man­che der Maß­nah­men waren rück­blickend falsch und zu kri­ti­sie­ren: so stellt die man­geln­de Unter­stüt­zung für Kul­tur­schaf­fen­de, Kleinunternehmer:innen und Allein­er­zie­hen­de bei gleich­zei­ti­ger Unter­stüt­zung von Groß­kon­zer­nen wie der Luft­han­sa oder die Mas­ken­af­fä­re eini­ger Unions-Politiker:innen ein Pro­blem dar. Zudem wur­de durch Pri­va­ti­sie­run­gen, Lohn­ein­spa­run­gen, mie­se Arbeits­be­din­gun­gen der Gesund­heits­sek­tor jah­re­lang kaputt gespart. Für eine effek­ti­ve Pan­de­mie­be­kämp­fung brau­chen wir ein Gesund­heits­sy­stem, das nicht nach Pro­fit­lo­gik funktioniert!

Auch wir haben also Kri­tik zu äußern. Die­se basiert jedoch nicht auf pseu­do­wis­sen­schaft­li­chem Unsinn und ver­folgt einen kon­struk­ti­ven Ansatz. Sol­che Kri­tik muss außer­dem demo­kra­tisch gesche­hen. Die­sen Demon­strie­ren­den ist es jedoch recht, Sei­te an Sei­te mit Neo-Nazis und AFD­lern zu demon­strie­ren, solan­ge die­se sie in ihrem Punkt unter­stüt­zen. Das ist gefähr­lich und demokratiegefährdend.

Den Spa­zier­gän­gern muss aber auch auf der Stra­ße eine star­ke Gegen­sei­te prä­sen­tiert wer­den. Die schwei­gen­de Mehr­heit muss auf­spre­chen. Dafür wird am 17.01. zur Demo „Mit­den­ken statt Quer­den­ken: Für Imp­fun­gen, Fak­ten und gegen Rechts“ auf­ge­ru­fen – mit Mas­ken, mit Abstand und mit Verstand.

Rene Lie­ber­mann,
Pres­se­spre­cher des Bündnisses