Bam­ber­ger BBB-Frak­ti­on: „Wo bleibt die ange­kün­dig­te Fahr­rad­strei­fe der Polizei?“

Die­se Fra­ge stellt die Stadt­rats­frak­ti­on Bam­ber­ger Bür­ger­block (BBB) an Ober­bür­ger­mei­ster Star­ke. Hin­ter­grund ist eine Ankün­di­gung, wel­che im Mai 2021 in einen Sit­zungs­be­richt dem Mobi­li­täts­e­nat über­ge­ben wur­de. Dem­nach war von der Poli­zei beab­sich­tigt, eine Fahr­rad­strei­fe mit 6 Beam­ten ein­zu­set­zen. Die BBB-Frak­ti­on kri­ti­siert, dass dies nicht umge­setzt wur­de, obwohl die Pro­ble­me in Bam­berg mit wach­sen­dem Fahr­rad­ver­kehr zuneh­men und vor allem Gefähr­dun­gen von Fuß­gän­gern wahr­ge­nom­men wer­den. Stadt­rat Andre­as Trif­fo betont, dass gegen­sei­ti­ge Akzep­tanz aller Ver­kehrs­teil­neh­mer wich­tig ist und die Grund­la­ge dafür Dis­zi­plin und Respekt sein muss. Genau dafür kön­ne die ange­kün­dig­te Fahr­rad­strei­fe wert­vol­le Dien­ste leisten.

OB Star­ke soll laut BBB-Antrag nun im näch­sten Mobi­li­täts­e­nat für den Vor­trag eines Sach­stands­be­rich­tes sor­gen und zudem möge der Stadt­rat die zeit­na­he Umset­zung des Vor­ha­bens einfordern.

3 Antworten

  1. Ferenc sagt:

    Bereits im Jahr 2011 ging groß durch die Medi­en, daß die Bam­ber­ger Poli­zei mit Dienst­fahr­rä­dern aus­ge­rü­stet wur­de (!). Und auch damals lag der Schwer­punkt nicht etwa dar­auf, daß die Poli­zei die Bedin­gun­gen, denen Radfahrer/​innen aus­ge­setzt sind, am eige­nen Leib „erfah­ren“ soll­te, um Ver­bes­se­run­gen anzu­re­gen. Schon damals ging es vor allem um die Jagd auf unbot­mä­ßi­ge Radler/​innen.

    Dabei fällt schon heu­te auf, daß die Poli­zei vor allem sol­che Delik­te der Radfahrer/​innen ver­folgt und unnach­sich­tig ahn­det, die zwar nicht ent­schuld­bar, aber durch die Situa­ti­on erklär­bar sind und sich auf die Ver­kehrs­si­cher­heit nahe­zu nicht aus­wir­ken. Wirk­li­che Ver­kehrs­row­dys blei­ben hin­ge­gen meist unbe­hel­ligt – so, als sol­le das auf­ge­bau­te Feind­bild nicht gefähr­det werden.

    Als damals ver­mehrt in die Debat­te gewor­fen wor­den war, die Fahr­rad­strei­fen soll­ten hin­der­li­che und gefähr­den­de Infra­struk­tur und Anord­nun­gen über­prü­fen und ent­spre­chen­de Ver­bes­se­run­gen ver­an­las­sen – dem Ver­kehrs­recht nach urei­ge­ne Auf­ga­be der Poli­zei -, ver­schwan­den die neu­en Dienst­rä­der ganz schnell im Keller.

  2. FreakCity sagt:

    An den oder die Vor­red­ne­rin kann ich aus dem täg­li­chen Erleb­nis­sen defi­ni­tiv etwas ande­res berichten.
    Ich will hier gar nicht behaup­ten dass Auto­fah­rer kei­ne Feh­ler machen, aber mei­ner Mei­nung nach wird immer nur von den bösen und wenig umsich­ti­gen Auto­fah­rern gesprochen.
    Die schlimm­sten Ver­stö­ße beob­ach­te ich fast täg­lich von Radfahrern.
    Und zwar Ver­stö­ße bei denen ein Auto­fah­rer sofort den Schein ver­lie­ren würde.
    Die Rede ist von Rot­licht­ver­stö­ßen, mas­si­ve Miss­ach­tun­gen der Vor­fahrt. Sehr nahes vor­bei­zwän­gen an Autos. (wenn dann was pas­siert hat der böse Auto­fah­rer den Abstand natür­lich nicht eingehalten).
    Oder Sie fah­ren direkt gegens Auto und radelt davon. So pas­siert letz­tes Jahr.
    Ich kann hier lei­der so gar nichts posi­ti­ves berich­ten. Es wird ten­den­zi­ell immer schlimmer

  3. Ferenc sagt:

    Nun, ich weiß nicht, wo der Gegen­satz ist.

    Ich habe doch nir­gend­wo bestrit­ten, daß es unter Radfahrer/​inne/​n auch rück­sichts­lo­se Rüpel gibt. Doch genau die wer­den von der Poli­zei eben nicht behel­ligt. Anson­sten sehe ich kei­ner­lei Bezug zu den von mir getä­tig­ten Aussagen.

    Aber das pau­scha­le Het­zen gegen die Radler/​innen als sol­che lenkt, sicher nicht unbe­ab­sich­tigt, von den schwer­wie­gen­den Män­geln in der Ver­kehrs­in­fra­struk­tur eben­so ab wie von der eben doch in erheb­lich stär­ke­rem Aus­maß vom moto­ri­sier­ten Ver­kehr aus­ge­hen­den Gefahr. Zu dich­tes Über­ho­len, Vor­fahrt­ver­stö­ße, rück­sichts­lo­ses Abdrän­gen, Aus­brem­sen und Falsch­par­ken, began­gen von Autofahrer/​inne/​n gegen­über Radler/​inne/​n, habe ich seit Jah­ren jeden Tag wie­der­holt erlebt – Anzei­gen lau­fen selbst dann ins Lee­re, wenn Täter/​in ein­deu­tig iden­ti­fi­ziert und Tat­vor­wurf nicht ein­mal bestrit­ten. Aber auch Rot­licht­ver­stö­ße von Autofahrer/​inne/​n sind an der Tages­ord­nung – mit manch­mal fata­len Fol­gen. Die Viel­zahl auf Grund nicht ange­paß­ter Geschwin­dig­keit gesche­he­ner Unfäl­le darf eben­falls nicht ver­ges­sen werden.

    Noch ein­mal: Ver­kehrs­rü­pel jeg­li­cher Art ver­die­nen selbst­ver­ständ­lich ihre Bestra­fung. Aber eine ange­mes­se­ne, nicht aus­schließ­lich an den ver­meint­li­chen Inter­es­sen des Auto­ver­kehrs aus­ge­rich­te­te Ver­kehrs­len­kung und Gestal­tung des Ver­kehrs­raums ist drin­gendst erfor­der­lich – und es gehört zu den bis­lang igno­rier­ten Pflicht­auf­ga­ben der Poli­zei, hier­zu ihren Bei­trag zu liefern.