Land­schafts­pfle­ge­ver­band Forch­heim bit­tet um Rück­sicht­nah­me beim Rodeln

Das Walberla im Winter
Das Walberla im Winter

Schlit­ten­fah­ren nur außer­halb von Naturschutzgebieten

End­lich hat uns nach dem lau­en Dezem­ber wenig­stens der Janu­ar ein paar Tage mit reich­lich Schnee beschert. Lei­der ist die wei­ße Pracht in den ver­gan­ge­nen Tagen vie­ler­orts bereits wie­der ver­schwun­den – ein­zig in höhe­ren Lagen hält sich ein Flicken­tep­pich ver­ei­ster Schneereste.

Ger­ne möch­te man den Kin­dern nun gön­nen, noch die letz­ten wei­ßen Flecken zum Rodeln aus­zu­nut­zen. Zu beach­ten ist aller­dings, dass sich nicht jeder viel­ver­spre­chen­de Hügel fürs Schlit­ten­fah­ren eig­net. Ins­be­son­de­re, wenn die Schnee­decke bereits wie­der dün­ner wird, nimmt die dar­un­ter­lie­gen­de Vege­ta­ti­on Schaden.

Jeder kennt das Bild von dunk­len Schlit­ten­spu­ren im hel­len Hang, die ent­ste­hen, wenn die Ober­flä­che bereits bis auf die Wie­se oder blan­ke Erde abge­nutzt ist. Ohne die schüt­zen­de Schnee­schicht wird hier leicht die Vege­ta­ti­ons­decke aufgerissen.

Ärger­lich ist das auf Pri­vat­grund – und fatal ist es dort, wo wert­vol­le und sel­te­ne Lebens­räu­me nach­hal­tig geschä­digt wer­den. Im Natur­schutz­ge­biet Ehren­bürg bei­spiels­wei­se – bes­ser bekannt unter den bei­den Gip­fel­na­men Wal­ber­la und Roden­stein – wach­sen auf den belieb­te­sten Rodel­hän­gen emp­find­li­che Mager­ra­sen, die nur unter einer sehr dicken geschlos­se­nen Schnee­schicht sicher sind. Die aktu­el­len Schnee­ver­hält­nis­se sind hier­für jedoch längst nicht ausreichend.

Aus­ge­rech­net in stei­le­ren Berei­chen, wo man mit dem Schlit­ten ordent­lich Fahrt auf­nimmt, wer­den Roh­bo­den­stel­len bei Regen leicht zu tie­fen Rin­nen aus­ge­spült, die sich nur schwer wie­der rege­ne­rie­ren kön­nen. Es ist daher rat­sam, zum Rodeln auf neu­en Schnee zu war­ten und auch dann nicht gera­de ein Natur­schutz­ge­biet anzu­steu­ern – ins­be­son­de­re, wenn es zahl­rei­che ande­re Hän­ge in der Regi­on gibt, wo das Schlit­ten­ver­gnü­gen nicht durch Schä­den an der Natur teu­er bezahlt wird.

Jana Wiehn (Gebiets­be­treue­rin für Schutz­ge­bie­te im Land­kreis Forch­heim, Land­schafts­pfle­ge­ver­band Forch­heim e.V.)