Feu­er­wehr Göß­wein­stein ver­fügt nun über eine Drohne

Kommandant Marcel Zweck im der Drohne im Feuerwehrhaus
Kommandant Marcel Zweck im der Drohne im Feuerwehrhaus. Foto: Thomas Weichert

Coro­na hat auch was Gutes. Wenn man es so nen­nen will. Seit über acht Mona­ten betrei­ben über 30 ehren­amt­li­che Hel­fer der Stütz­punkt­feu­er­wehr Göß­wein­stein sechs Tage in der Woche das Coro­na-Schnell­test­zen­trum im Feu­er­wehr­ge­rä­te­haus in der Etz­dor­fer Stra­ße. Aus dem Erlös, der letzt­end­lich vom Frei­staat Bay­ern für die Tests bezahlt wird, konn­te sich die Wehr nun eine Droh­ne im Wert von 11 000 Euro anschaffen.

Nach der Feu­er­wehr Herolds­berg und der Hun­de­staf­fel aus Wei­lers­bach, die Feu­er­wehr Wei­lers­bach ange­glie­dert ist, ist die Stütz­punkt­feu­er­wehr Göß­wein­stein nun die drit­te Feu­er­wehr im Land­kreis Bay­reuth die über so ein High­tech­ge­rät ver­fügt. Auch den künf­ti­gen Unter­halt der Droh­ne inklu­si­ve Ver­si­che­rung wird der Feu­er­wehr­ver­ein künf­tig selbst schul­tern. Auf die Gemein­de Göß­wein­stein kom­men somit kei­ner­lei Kosten für die Droh­ne zu. Aktu­ell sind bereits sie­ben Feu­er­wehr­leu­te aus­ge­bil­det um mit der Droh­ne umge­hen zu kön­nen. Acht wei­te­re Feu­er­wehr­leu­te sol­len in den näch­sten Wochen dafür noch aus­ge­bil­det werden.

So eine Droh­ne, die die Bezeich­nung „DJI Mavic 2 Enter­pri­se Advan­ced“ trägt und von der Fir­ma Droh​ne112​.de gelie­fert wur­de, ist nicht etwa ein neu­es Spiel­zeug für die Feu­er­wehr, son­dern hat gro­ße Vor­tei­le und vie­le Nut­zungs- und Ein­satz­mög­lich­kei­ten, betont Kom­man­dant Mar­cel Zweck. Als Ein­satz­mög­lich­kei­ten nennt Zweck die Ver­miss­ten­su­che, die Erkun­dung von Wald- und Vege­ta­ti­ons­brän­den aus der Luft die ein geziel­tes Ablö­schen von aller­lei Brän­den, egal ob Wald- oder Vege­ta­ti­ons­brand, Haus- oder Scheu­nen­brand ermög­licht, da die Droh­ne auch über eine eine hoch­auf­lö­sen­de Wär­me­bild­ka­me­ra ver­fügt. Außer­dem auch eine hoch­auf­lö­sen­de 48 Mega­Pi­xel Digi­tal­ka­me­ra mit 32-fachem Digi­tal­zoom. Mit einem ein­ge­bau­ten Laut­spre­cher kann die Droh­ne sogar direkt mit Per­so­nen am Böden oder den Boden­mann­schaf­ten kom­mu­ni­zie­ren. Wei­ter­hin ver­fügt das neue Luft­ein­satz­mit­tel über zwei Schein­wer­fer und ein Kol­li­si­ons­warn­licht und kann daher natür­lich auch bei Nacht ein­ge­setzt wer­den. Eine ein­ge­bau­te 2D-Schnell­kar­tie­rung-Soft­ware sorgt für Not­fall­be­wäl­ti­gung und öffent­li­che Sicher­heit. „DJI Air­Sen­se“ ver­mei­det zudem Gefah­ren­si­tua­tio­nen und ver­bes­sert die Luft­raum­si­cher­heit durch sofor­ti­ge War­nun­gen über bemann­te Luft­fahr­zeu­ge in der Nähe.

Als Hilfs­mit­tel zur Glut­ne­ster­su­che, bei Per­so­nen­su­chen, zur Doku­men­ta­ti­on und Auf­klä­rung von Ein­satz­stel­len und eini­gen wei­te­ren Ein­satz­mög­lich­kei­ten kann das Flug­ob­jekt somit wert­vol­le Unter­stüt­zung lei­sten. Dadurch erge­ben sich sehr vie­le ver­schie­de­ne Mög­lich­kei­ten die Droh­ne im Ein­satz zu inte­grie­ren. Die Gefahr das die Droh­ne abstür­zen und somit etwas am Boden beschä­di­gen oder gar einen Men­schen tref­fen könn­te, ist laut Kom­man­dant Zweck äußerst gering. Sie wird schließ­lich nur von geschul­tem Per­so­nal bedient und außer­dem han­de­le es sich um ein Flug­ge­rät der neue­sten Gene­ra­ti­on, das eigent­lich nicht abstür­zen kann.

„Nach einer fünf­stün­di­gen Ein­wei­sung durch die Fir­ma Droh​ne112​.de und vor­he­ri­gem Absol­vie­ren des Kennt­nis­nach­wei­ses des Luft­fahrt­bun­des­amts sind wir mit einer klei­nen Grup­pe bereits bestens gerü­stet. Ende März wird die Droh­ne bei der ILS als ein­satz­fä­hig gemel­det“, so Kom­man­dant Zweck. „Es ist toll das die Ehren­amt­li­chen der Feu­er­wehr alles in Eigen­re­gie, von der Beschaf­fung über die Aus­bil­dung bis zur Finan­zie­rung, selbst lei­sten“, lobt Bür­ger­mei­ster Hann­görg Zim­mer­mann (FW). Durch die­ses erwei­te­re Spek­trum kön­ne der Markt Göß­wein­stein sei­nen Bür­gen nun auch noch mehr Sicher­heit bie­ten, betont der Rat­haus­chef, der selbst akti­ver Feu­er­wehr­mann ist.

Zim­mer­mann ver­weist auch dar­auf das aus den Auf­wands­ent­schä­di­gun­gen der Coro­na­tets inzwi­schen auch ein neu­er dop­pel­ach­si­ger Anhän­ger ange­schafft wer­den konn­te auf dem künf­tig die Wech­sel­con­tai­ner ver­la­stet wer­den kön­nen. Seit 9. Mai letz­ten Jah­res bie­tet die Feu­er­wehr, zuerst auch Mit­hil­fe der Hel­fer vor Ort (HvO) vom BRK die Coro­na-Schnell­tests an. Bis Stand gestern wur­den im Test­zen­trum Göß­wein­stein an bis­her 150 Tagen 6443 Testun­gen durch­ge­führt und 1481 Hel­fer­stun­den dafür absol­viert. Pro Test erhält die Feu­er­wehr eine Auf­wands­ent­schä­di­gung in Höhe von 7 Euro. 1040 Euro konn­ten auch an die HvO über­wie­sen werden.