Jah­res­wech­sel 2021/2022- Die mit­tel­frän­ki­sche Poli­zei zieht Bilanz

symbolfoto polizei

Mit­tel­fran­ken (ots) – Das Poli­zei­prä­si­di­um Mit­tel­fran­ken zieht eine posi­ti­ve Bilanz zum Ein­satz­ge­sche­hen am Jah­res­wech­sel. Mit Aus­nah­me von Ein­zel­fäl­len hielt sich die Bevöl­ke­rung sowohl an die infek­ti­ons­schutz­recht­li­chen Bestim­mun­gen als auch an die durch die Stadt Nürn­berg erlas­se­nen Auf­ent­halts­be­schrän­kun­gen und Feuerwerksverbotszonen.

Im Zeit­raum zwi­schen dem 31.12.2021 (19:00 Uhr) und dem 01.01.2022 (07:00 Uhr) doku­men­tier­te die Ein­satz­zen­tra­le des Poli­zei­prä­si­di­ums Mit­tel­fran­ken ins­ge­samt 385 Ein­sät­ze. Der Schwer­punkt der Ein­sät­ze lag hier­bei bei gemel­de­ten 123 Ruhe­stö­run­gen. Die Anzahl der Kör­per­ver­let­zun­gen (34) und Sach­be­schä­di­gun­gen (24) lag auf einem – für eine Sil­ve­ster­nacht – ver­gleichs­wei­se nied­ri­gem Niveau. Ins­ge­samt regi­strier­te die mit­tel­frän­ki­sche Poli­zei bei ihren Ein­sät­zen fast aus­schließ­lich leicht ver­letz­te Per­so­nen (43), eine Per­son erlitt schwe­re Verletzungen.

In Vor­feld der Sil­ve­ster­nacht erließ die Stadt Nürn­berg eine All­ge­mein­ver­fü­gung, die für den Zeit­raum 31.12.2021, 15:00 Uhr bis 01.01.2022, 09:00 Uhr galt. Hier­un­ter fie­len unter ande­rem Ansamm­lungs­ver­bo­te im öffent­li­chen Raum sowie die Ein­rich­tung von Feuerwerksverbotszonen.

Gegen 23:00 Uhr stell­ten die Ein­satz­kräf­te ein reges Per­so­nen­auf­kom­men im inner­städ­ti­schen Bereich fest. Als Schwer­punk­te waren hier der Bereich um die Lorenz­kir­che sowie die Nürn­ber­ger Kai­ser­burg zu ver­zeich­nen. Auf Grund des­sen wur­den noch vor Mit­ter­nacht kei­ne Per­so­nen mehr in den Burg­be­reich ein­ge­las­sen. Die Besu­cher wur­den kom­mu­ni­ka­tiv auf umlie­gen­de Ört­lich­kei­ten ver­wie­sen. Vie­le ver­teil­ten sich folg­lich im Nah­be­reich, wo sie sich dann in Klein­grup­pen aufhielten.

Kurz vor dem Jah­res­wech­sel hiel­ten sich rund 800 Per­so­nen im Bereich der Kai­ser­burg, bis zu 500 an der Lorenz­kir­che und etwa 60 Besu­cher am Haupt­markt auf. Die ein­ge­setz­ten Beam­ten wie­sen in regel­mä­ßi­gen Abstän­den auf die Ein­hal­tung der vor­ge­schrie­be­nen Min­dest­ab­stän­de hin, was durch die Anwe­sen­den umge­setzt wurde.

Nach Fei­ern des neu­en Jah­res ver­ließ der über­wie­gen­de Teil der Men­schen die genann­ten Ört­lich­kei­ten recht zügig, sodass gegen 01:00 Uhr nur noch ein gerin­ges Per­so­nen­auf­kom­men zu ver­zeich­nen war.

Zum Jah­res­wech­sel wur­de im Innen­stadt­be­reich ledig­lich außer­halb der Ver­bots­zo­nen gemä­ßigt Feu­er­werk abge­brannt. In drei Fäl­len hiel­ten sich Per­so­nen nicht an die vor­ge­schrie­be­nen Feu­er­werks­ver­bots­zo­nen. Gegen sie wur­den jeweils Anzei­gen erstattet.

Neben dem typi­schen Sil­ve­ster­ge­sche­hen ver­lief die Nacht bis auf weni­ge Aus­nah­men ver­gleichs­wei­se ruhig.

Gegen 23:45 Uhr kam es im Nürn­ber­ger Osten zu einer Aus­ein­an­der­set­zung zwi­schen meh­re­ren Betei­lig­ten, in des­sen Ver­lauf eine Per­son mit einem Mes­ser schwer ver­letzt wurde.

In der Äuße­ren Bay­reu­ther Stra­ße / Ber­li­ner Platz gerie­ten zuerst ein Mann und eine Frau kör­per­lich anein­an­der. Im wei­te­ren Ver­lauf ver­stän­dig­ten bei­de Par­tei­en wei­te­re Per­so­nen aus dem jewei­li­gen per­sön­li­chen Umfeld, die sich der Schlä­ge­rei anschlos­sen. Ein 36-jäh­ri­ger Mann ver­letz­te sei­nen 25-jäh­ri­gen Gegen­über mit einem Mes­ser­stich in den Bauch­be­reich. Der Geschä­dig­te wur­de in ein Kran­ken­haus gebracht, Lebens­ge­fahr bestand nicht.

Im Rah­men der unmit­tel­bar ein­ge­lei­te­ten Fahn­dung nah­men Beam­te den 36-jäh­ri­gen Tat­ver­däch­ti­gen im Nah­be­reich fest. Die Staats­an­walt­schaft Nürn­berg-Fürth stell­te Haft­an­trag wegen ver­such­ten Tot­schlags. Der Tat­ver­däch­ti­ge wird im Lau­fe des heu­ti­gen Tages dem Ermitt­lungs­rich­ter zur Prü­fung der Haft­fra­ge vorgeführt.

Das Fach­kom­mis­sa­ri­at der Nürn­ber­ger Kri­mi­nal­po­li­zei über­nahm die Ermitt­lun­gen und bit­tet in die­sem Zusam­men­hang um Zeu­gen­hin­wei­se. Per­so­nen, die Anga­ben zu der Aus­ein­an­der­set­zung machen kön­nen, wer­den gebe­ten, sich unter der Ruf­num­mer 0911 2112–3333 mit dem Kri­mi­nal­dau­er­dienst in Ver­bin­dung zu setzen.

In Erlan­gen ran­da­lier­ten am 01.01.2022, gegen 01:10 Uhr meh­re­re Per­so­nen vor einer Gast­stät­te in der Güter­hal­len­stra­ße. Ein Dienst­hun­de­füh­rer stell­te vor Ort die Per­so­na­li­en einer 3‑köpfigen Per­so­nen­grup­pe fest. Zwei der Män­ner ver­wei­ger­ten hier die Anga­be ihrer Iden­ti­tät. Nach Hin­zu­zie­hung wei­te­rer Strei­fen der Poli­zei­in­spek­ti­on Erlan­gen-Stadt und des E‑Zugs Erlan­gen lei­ste­ten die Beschul­dig­ten mas­si­ven Wider­stand gegen die ein­ge­setz­ten Beam­ten. Die Män­ner würg­ten einen Poli­zi­sten und ver­letz­ten wei­te­re durch Krat­zen und Schlagen.

Die Beam­ten nah­men die Beschul­dig­ten letzt­lich unter Anwen­dung unmit­tel­ba­ren Zwangs fest. Die von den Wider­stands­hand­lun­gen betrof­fe­nen Beam­ten sind wei­ter­hin dienstfähig.

Der Poli­zei­ein­satz wur­de durch meh­re­re Per­so­nen gefilmt. Die Freun­din einer der Beschul­dig­ten wird wegen eines Ver­sto­ßes gegen das Kunst­ur­he­ber­rechts­ge­setz ange­zeigt, da sie das Video des Ein­sat­zes zudem veröffentlichte.

Abschlie­ßend kann fest­ge­stellt wer­den, dass sich auch in der zwei­ten „coro­nabe­ein­träch­tig­ten“ Sil­ve­ster­nacht der weit über­wie­gen­de Teil der Bevöl­ke­rung an die gel­ten­den Bestim­mun­gen gehal­ten hat.

Das Poli­zei­prä­si­di­um Mit­tel­fran­ken wünscht ein glück­li­ches und vor allem gesun­des neu­es Jahr 2022.