DEHO­GA-Pres­se­er­klä­rung zur Lage des baye­ri­schen Gast­ge­wer­bes zum Jahreswechsel

„Wenn rund ein Drit­tel ihre Lage als „mehr denn je exi­stenz­be­dro­hend“ anse­hen, ist dies ein deut­li­cher Hil­fe­ruf, bei den Wirt­schafts­hil­fen nicht nach­zu­las­sen, son­dern sogar geziel­te Ver­bes­se­run­gen vorzunehmen“

„Allein die Dis­kus­si­on über Omi­kron hat über Sil­ve­ster eine extre­me Stor­no-Wel­le ver­ur­sacht, zugleich feh­len der Bran­che Pla­nungs­si­cher­heit und Per­spek­ti­ven für das neue Jahr“, so fasst Ange­la Insel­kam­mer, Prä­si­den­tin des Baye­ri­schen Hotel- und Gast­stät­ten­ver­ban­des DEHO­GA Bay­ern, die Ergeb­nis­se einer aktu­el­len Umfra­ge zusam­men und ergänzt: „Die Buchungs­la­ge sieht für das gesam­te erste Quar­tal sehr schlecht aus.“

Die Befra­gung von über 1.000 DEHO­GA Bay­ern-Mit­glieds­be­trie­ben ergab, dass es zum Jah­res­wech­sel in 91 Pro­zent aller befrag­ten Betrie­be coro­nabe­ding­te Stor­nie­run­gen gab. Hier­bei wur­den in die­sen Betrie­ben nahe­zu zwei Drit­tel aller reser­vier­ten Sil­ve­ster­es­sen und Zusam­men­künf­te, kon­kret 62 Pro­zent, wie­der abgesagt.

Ähn­lich hoch fal­len die Zah­len im Beher­ber­gungs­be­reich aus: Hier gaben über 92 Pro­zent aller Hote­liers an, dass es zu coro­nabe­ding­ten Absa­gen von Über­nach­tun­gen im Betrieb gekom­men sei, dabei wur­den ins­ge­samt 59 Pro­zent aller geplan­ten Über­nach­tun­gen stor­niert. Wer­den die Ergeb­nis­se dif­fe­ren­ziert nach Betriebs­ty­pen betrach­tet, wur­den in Busi­ness- und Tagungs­ho­tels 67 Pro­zent der bereits gebuch­ten Über­nach­tun­gen coro­nabe­dingt stor­niert, in Feri­en­ho­tels für ein­fa­che und mitt­le­re Ansprü­che, also dem 1- bzw. 2‑Sternesegment, lag der Anteil bei 62 Pro­zent, in Feri­en­ho­tels für geho­be­ne Ansprü­che, dem 3‑Sternesegment, bei 58 Pro­zent und bei Feri­en­ho­tels für hohe und höch­ste Ansprü­che, d.h. dem 4- bzw. 5‑Sternesegment, bei 48 Prozent.

Von allen Befrag­ten gaben 88 Pro­zent an, dass die aktu­el­le Dis­kus­si­on um die neue Virus­va­ri­an­te Omi­kron ein Fak­tor für die Stor­nie­run­gen sei. Auf die Fra­ge, wel­che Aus­wir­kun­gen die Dis­kus­si­on um Omi­kron für den Betrieb der­zeit habe, wähl­ten 68 Pro­zent die Ant­wort „Eine gro­ße. Seit der Dis­kus­si­on um Omi­kron wächst die Ver­un­si­che­rung bei Gästen und Mit­ar­bei­tern glei­cher­ma­ßen“. 29 Pro­zent hin­ge­gen gaben an, dass „die Lage so oder so ange­spannt“ sei und Omi­kron wenig Aus­wir­kun­gen habe. Ledig­lich 2 Pro­zent gaben an „Kei­ne. Bei mir sieht die Lage gar nicht schlecht aus“.

Der Blick ins neue Jahr schwankt zwi­schen Ver­zweif­lung, Unsi­cher­heit aber auch Zuver­sicht: Wäh­rend bei der Fra­ge „Wie blicken Sie ins neue Jahr?“ nur 7 Pro­zent sag­ten „Gut. Ich bin zuver­sicht­lich, dass es nur bes­ser wer­den kann“, wähl­ten 64 Pro­zent die Ant­wort „Mit gemisch­ten Gefüh­len. Mir fehlt die Pla­nungs­si­cher­heit. Eine Aus­sa­ge zum neu­en Jahr lässt sich nur schwer tref­fen“, 30 Pro­zent gaben an „Ich habe wenig Hoff­nung. Die Lage ist mehr denn je existenzbedrohend“.

„Die Umfra­ge­er­geb­nis­se spie­geln ein rea­li­sti­sches Bild der Lage von Bay­erns Hote­liers und Gastro­no­men wider“, so DEHO­GA Bay­ern-Lan­des­ge­schäfts­füh­rer Dr. Tho­mas Geppert, „und wenn rund ein Drit­tel ihre Lage als „mehr denn je exi­stenz­be­dro­hend“ anse­hen, ist dies ein deut­li­cher Hil­fe­ruf an die Poli­tik, bei den Wirt­schafts­hil­fen jetzt nicht nach­zu­las­sen, son­dern sogar geziel­te Ver­bes­se­run­gen vor­zu­neh­men. Ins­be­son­de­re bei der Über­brückungs­hil­fe IV, die ab heu­te gilt, darf die Unter­stüt­zung nicht ver­schlech­tert wer­den. Der Eigen­ka­pi­tal­zu­schuss muss auf 50 Pro­zent erhöht statt gesenkt wer­den, die Erstat­tung der Fix­ko­sten darf nicht auf 90 Pro­zent gesenkt, son­dern muss wei­ter bei 100 Pro­zent sein und auch beim Kurz­ar­bei­ter­geld müs­sen wei­ter­hin 100 Pro­zent der Sozi­al­ver­si­che­rungs­bei­trä­ger über­nom­men wer­den anstatt 50 Prozent.“

1 Antwort

  1. Horst sagt:

    Müs­sen die Wir­te geimpft sein!
    Falls nicht, wie wür­de das mit der 2G-Regel korreliert.
    In Sach­sen gibt’s für Wir­te kei­ne Impf­pflicht, das wirft für die unge­impf­ten Gäste Fra­gen auf