Bro­se Bam­berg hat gegen Mün­chen nichts zu verlieren

symbolbild basketball

Bro­se Bam­berg ist am 15. Spiel­tag und zum Jah­res­auf­takt 2022 Gast­ge­ber für den FC Bay­ern Mün­chen Bas­ket­ball. Die Par­tie wird prä­sen­tiert von Sixt​-Neu​wa​gen​.de und beginnt am Sonn­tag um 20.30 Uhr. Zuschau­er sind auf­grund der aktu­el­len Ver­ord­nung des baye­ri­schen Mini­ster­prä­si­den­ten Mar­kus Söder nach wie vor nicht zuge­las­sen. Magen­taSport über­trägt die Begeg­nung des Tabel­len­zehn­ten gegen den ‑zwei­ten als „Courts­ide live“ ab 20 Uhr aller­dings wie gewohnt auf sei­nen Kanä­len. Durch die Sen­dung führt Sascha Ban­der­mann, Kom­men­ta­tor ist Ben­ni Zan­der. Als Exper­te vor Ort steht Alex Vogel an der Seitenlinie.

Eine Woche hat­te der FC Bay­ern Mün­chen Bas­ket­ball Zeit, um sich auf die Par­tie in Bam­berg vor­zu­be­rei­ten. Das gab es die­se Sai­son noch nicht häu­fig. Mög­lich gemacht hat die für Münch­ner Ver­hält­nis­se extremst lan­ge Pau­se zwi­schen zwei Spie­len die coro­nabe­ding­te Absa­ge der Euro­Le­ague-Par­tie in Vil­leur­ban­ne. Dem FCBB wird es recht gewe­sen sein, hat­te Andrea Trin­chie­ri so doch eini­ge Tage mehr zur Ver­fü­gung, um etwa­ige Bles­su­ren sei­ner Spie­ler zu besei­ti­gen. So kann der FCBB bis auf die bei­den Rekon­va­les­zen­ten Paul Zip­ser und Dar­run Hil­li­ard wohl aus dem Vol­len schöp­fen. Das heißt kon­kret: Trin­chie­ri muss sich für sechs sei­ner neun zur Ver­fü­gung ste­hen­den inter­na­tio­na­len Spie­ler ent­schei­den, da mehr in der BBL nicht ein­ge­setzt wer­den dür­fen. Mit dem vor ein paar Wochen ver­pflich­te­ten K.C. Rivers hat der ehe­ma­li­ge Bam­ber­ger Head Coach einen wei­te­ren erfah­re­nen US-Guard neu in die Aus­wahl bekom­men. Nicht neu, dafür aber nach einer lang­wie­ri­gen Ver­let­zung wie­der zurück im Kader ist ein wei­te­rer ehe­ma­li­ger Bro­se-Spie­ler. Leon Rado­se­vic mach­te nach einer Fuß-OP am ver­gan­ge­nen Sonn­tag in Crails­heim sein erstes Spiel in die­ser Sai­son. Aller­dings konn­te auch er, eben­so wie der mit 23 Punk­ten stark agie­ren­de Tops­corer Rivers, die 68:77- und damit die drit­te Sai­son­nie­der­la­ge nicht ver­hin­dern. Die sorg­te dafür, dass die Bay­ern die Tabel­len­füh­rung an Bonn abge­ben muss­ten. Das wird den Ver­ant­wort­li­chen aller­dings nur wenig Sor­gen­fal­ten berei­ten. Mehr sind es da wohl eher beim Blick auf die Tabel­le in der Euro­Le­ague. Mit sie­ben Sie­gen und zehn Nie­der­la­gen ste­hen sie da ledig­lich auf Platz elf, aller­dings sind noch 17 Spie­le zu absol­vie­ren und der Abstand zu den Play­off­rän­gen beträgt aktu­ell nur zwei Sie­ge. Daher ist auch da noch alles drin, auch wenn sich die Münch­ner sicher­lich zum aktu­el­len Zeit­punkt mehr ver­spro­chen hät­ten. Dass es nicht immer rund lief, liegt auch am Fakt, dass Trin­chie­ri bis­lang noch nie die gan­ze Mann­schaft zur Ver­fü­gung hat­te. Ver­let­zun­gen und Coro­na­er­kran­kun­gen zie­hen sich durch die bis­he­ri­ge Sai­son. Zuletzt hat­te es den bis dato Tops­corer Dar­run Hil­li­ard erwischt, der mit einer Knie­ver­let­zung län­ger aus­fal­len wird. Aktu­ell beste Münch­ner Wer­fer auf natio­na­lem Par­kett sind neben K.C. Rivers (23,0), der in Crails­heim aller­dings erst sein erstes BBL-Spiel absol­viert hat­te, Des­haun Tho­mas (13,6) und der Ex-Bam­ber­ger Augu­sti­ne Rubit (12,6). Die Stär­ke der Bay­ern ist die Aus­ge­gli­chen­heit im Kader: jeder kann sco­ren, jeder kann das Spiel an sich rei­ßen. Im ersten Auf­ein­an­der­tref­fen bei­der Teams die­se Sai­son – Anfang Okto­ber letz­ten Jah­res im BBL-Pokal – waren es etwa Wal­den und Jaramaz, die dafür sorg­ten, dass Mün­chen, nach einer Bam­ber­ger Halb­zeit­füh­rung, die zwei­te Hälf­te mit 56:32 und damit das Spiel für sich ent­schei­den konn­ten. Die ande­re baye­ri­sche Stär­ke: die Ver­tei­di­gung. Mit gera­de ein­mal zuge­las­se­nen 73,3 Punk­ten im Schnitt ist Mün­chen das defen­siv­stärk­ste Team der BBL.

Für Bro­se Bam­berg gilt es, den posi­ti­ven Flow aus dem letz­ten Spiel in Wei­ßen­fels mit­zu­neh­men. Dort war zwar auch nicht alles gut, am Ende aber stand der erste Sieg nach zuletzt sechs Nie­der­la­gen in den Büchern. Und der war, wenn man sich die Emo­tio­nen direkt nach Spiel­schluss ansah, extrem wich­tig. Vor allem für die Psy­che. Aller­dings, auch das ist klar, es ist ledig­lich ein Sieg, von einer Trend­wen­de kann noch nicht gespro­chen wer­den. Aber das Spiel hat gezeigt, dass sich Bro­se auf dem rich­ti­gen Weg befin­det. Bereits in den letz­ten Par­tien war eine Stei­ge­rung sicht­bar, nun also die Beloh­nung. Dar­auf gilt es auf­zu­bau­en. Mit Mün­chen, Ham­burg und Würz­burg ste­hen zum Vor­run­den­en­de nun drei Spie­le in sie­ben Tagen auf dem Pro­gramm. Die Marsch­rou­te dabei ist klar: den posi­ti­ven Trend fort­set­zen. In Wei­ßen­fels war es offen­siv wie defen­siv über wei­te Strecken eine anspre­chen­de Lei­stung. Der Drei­er fiel hoch­pro­zen­tig (46 Pro­zent), sechs Spie­ler punk­te­ten zwei­stel­lig. Auf­fäl­lig aber auch: in der Defen­si­ve zeig­te sich Bam­berg ver­bes­sert, das System, das Oren Amiel spie­len las­sen will, geht lang­sam aber ste­tig in die Köp­fe und Kör­per der Spie­ler über. Bro­ses bester Wer­fer in Wei­ßen­fels ist auch Bro­ses bester Wer­fer in den bis­he­ri­gen Spie­len: Chri­sti­an Seng­fel­der erziel­te bis dato im Schnitt 18,8 Punk­te pro Par­tie. Ihm fol­gen Omar Pre­witt (13,3), Justin Robin­son (12,5) und Akil Mit­chell (10,8) mit eben­falls noch zwei­stel­li­ger Aus­beu­te. Einen star­ken Ein­stand im neu­en Dress fei­er­te zudem Tomáš Kyz­link, der sich mit sechs Punk­ten, acht Rebounds, zwei Assists, einem Ste­al und kei­nem ein­zi­gen Ball­ver­lust bei sei­nem Debüt in den Sta­ti­stik­bo­gen ein­tra­gen konnte.

Chri­sti­an Seng­fel­der: „Der Sieg in Wei­ßen­fels war enorm wich­tig für unser Selbst­ver­trau­en. Er war nicht immer schön und wir haben auch nicht durch­weg gut gespielt, aber ein Sieg ist ein Sieg und das ist in unse­rer Situa­ti­on das ein­zi­ge, das zählt. Jetzt gilt es die guten Momen­te mit ins Spiel gegen Mün­chen zu neh­men. Ich den­ke, dass wir uns in den letz­ten Wochen kon­ti­nu­ier­lich ver­bes­sert haben, dass wir lang­sam aber sicher die Vor­stel­lun­gen von Oren ver­ste­hen und umset­zen kön­nen. Gegen Bay­ern müs­sen wir ver­su­chen, über die gesam­ten 40 Minu­ten den Fokus hoch­zu­hal­ten. Sie hat­ten jetzt nahe­zu eine gan­ze Woche Pau­se, sind also aus­ge­ruht. Daher gilt es für uns: wir müs­sen an uns und unse­re Stär­ken glau­ben und ver­su­chen, wie­der einen Schritt nach vor­ne zu machen.“

Nach dem zuschau­er­lo­sen Spiel gegen Mün­chen reist Bro­se Bam­berg bereits am Diens­tag­vor­mit­tag nach Ham­burg, wo am Mitt­woch dann vor durch den Senat geneh­mig­ten 2.500 Besu­chern die Begeg­nung gegen die Ham­burg Towers ansteht. Das näch­ste Heim­spiel – wie­der ohne Zuschau­er – steigt dann am kom­men­den Sams­tag gegen Würzburg.