Dank Unter­stüt­zung über die Pfar­rei Bai­er­s­dorf: Indi­sche Wai­sen­häu­ser trot­zen Pan­de­mie und Regenfluten

Spen­den hel­fen. Die Hemala­ta-Wai­sen­häu­ser in Süd­in­di­en konn­ten von Coro­na bis­her frei gehal­ten werden

Auch im Jahr 2021 bestimm­te die Coro­na-Pan­de­mie das Leben in den Hemala­ta-Wai­sen­häu­sern in Süd­in­di­en, die seit 30 Jah­ren über die evan­ge­li­sche Pfar­rei Bai­er­s­dorf von Spon­so­ren aus dem Raum Forch­heim und Erlan­gen unter­stützt wer­den. Aber die­ser Not nicht genug: zum wie­der­hol­ten Mal rich­ten seit Novem­ber hef­ti­ge Regen­fäl­le und Zyklo­ne in der Regi­on um Chen­nai und Andhra Pra­desh sehr gro­ße Schä­den an. Das berich­ten Die­ter und Ulrich Castelhun, die die Hil­fen für die Hei­me in Chen­nai (Madras) und Suru­tu­pal­li koor­di­nie­ren, in ihrem Weihnachtsrundbrief.

Essensausgabe in einem der beiden Hemalata-Waisenhäuser in Südindien. Kinder und Betreuer sehnen sich die Zeit vor der Pandemie zurück. Foto: Castelhun

Essens­aus­ga­be in einem der bei­den Hemala­ta-Wai­sen­häu­ser in Süd­in­di­en. Kin­der und
Betreu­er seh­nen sich die Zeit vor der Pan­de­mie zurück. Foto: Castelhun

„Seit 26 Tagen reg­net es Non-Stop! Vie­le Trans­port­we­ge sind zer­stört und sämt­li­che Schu­len wur­den wie­der geschlos­sen. So haben unse­re Wai­sen­häu­ser wäh­rend der schwie­ri­gen Pan­de­mie­la­ge nun auch lei­der zusätz­lich mit den Fol­gen die­ser schlim­men Natur­er­eig­nis­se und Über­schwem­mun­gen zu kämp­fen“ heißt es im Situa­ti­ons­be­richt. Im Mai wur­de in den Kli­ni­ken Sau­er­stoff knapp und „Men­schen ster­ben rei­hen­wei­se“. Aber die erfreu­li­che Nach­richt: Die Hei­me sind dank streng ein­ge­hal­te­ner Hygie­ne­maß­nah­men zum Glück noch nicht betroffen.

Die von Hemala­ta Edwards begrün­de­ten Wai­sen­häu­ser sahen sich 2021 wech­seln­den und ver­schärf­ten Anord­nun­gen der indi­schen Regie­rung aus­ge­setzt. So wur­den im Janu­ar alle Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­tio­nen (NGO) und Wohl­fahrts­or­ga­ni­sa­tio­nen auf­ge­for­dert, die vom Aus­land erhal­te­nen Gel­der über ein Regie­rungs­kon­to der Sta­te Bank of India zu lei­ten. Dies wur­de umge­setzt und die Spen­den lau­fen seit­dem pünkt­lich auf das neue Konto.

Kin­der nach Hau­se geschickt

Als Anfang des Jah­res die zwei­te Coro­na-Wel­le ein­traf ver­lang­te die Regie­rung, dass alle Kin­der zu ihren Ange­hö­ri­gen geschickt wer­den sol­len, trotz der kata­stro­pha­len Zustän­de in den Slums. Die Werk­stät­ten im Zion-Home wur­den geschlos­sen. Aber die Kin­der kehr­ten all­mäh­lich in die Hei­me zurück, weil die Ange­hö­ri­gen sie nicht mehr ernäh­ren konn­ten. Zwi­schen­zeit­lich wur­den die Betreu­er in ‚Medi­cal Camps‘ in den umlie­gen­den Dör­fern ein­ge­setzt. Die Bäder und Toi­let­ten muss­ten auf­grund der Vor­schrif­ten reno­viert wer­den. Alle Märk­te sind geschlos­sen, die Lebens­mit­tel müs­sen am Schwarz­markt oder an den Land­stra­ßen gekauft wer­den. Der neue Gemü­se­gar­ten auf dem Land konn­te den Man­gel nur teil­wei­se kom­pen­sie­ren und wur­de zudem bei einem Tai­fun erheb­lich beschä­digt. Trotz­dem konn­te der Betrieb in der ambu­lan­ten Zion-Kli­nik für die Heim­kin­der und die Bevöl­ke­rung des nahen Umlan­des auf­recht erhal­ten werden.

Im April wur­de der kom­plet­te Lock down in Chen­nai, im Zion Home und in den Dör­fern ange­ord­net. Das Leben stand still. Den­noch schaff­te es Hemala­ta (inzwi­schen 80 Jah­re alt) den Betrieb „ohne Ver­lu­ste an Leib und Leben“ auf­recht zu erhal­ten. Die Anzahl der Heim­kin­der hal­bier­te sich. Die Mehr­zahl möch­te aber, sofern sich die Lage wie­der ver­bes­sert, zurückkehren.

Ein Beschluss der indi­schen Regie­rung hat jetzt zur Fol­ge, dass zukünf­tig pro zehn Kin­der ein Betreu­er beschäf­tigt wer­den muss. „Eine neue Her­aus­for­de­rung“ resü­miert Die­ter Castelhun.

Die Aus­ga­ben sind noch gedeckt

Wie­der­holt bedank­te sich Hemala­ta Edwards in ihren Mails für für die finan­zi­el­le Unter­stüt­zung durch Spon­so­ren und Paten­schaf­ten. So kön­nen die Beschaf­fung von Lebens­mit­teln (zu stark gestie­ge­nen Markt­prei­sen), die Anfor­de­run­gen für Hygie­ne, und die Unter­stüt­zung der Ange­hö­ri­gen wei­ter­hin von den Spen­den­gel­dern gedeckt wer­den. Dar­über sei man „sehr glück­lich und stolz“. Eben­so dankt der Hel­fer­kreis für die brei­te Unter­stüt­zung in den ört­li­chen Medi­en, im Pfarr­blatt der evan­ge­li­schen Gemein­de Bai­er­s­dorf und in den Gemein­de­blät­tern. Mit der Hil­fe aller konn­te man bis­her die Fol­gen der Pan­de­mie in den Hei­men gut über­ste­hen. „Viel­leicht kom­men wir 2022 zurück zum nor­ma­len Leben unse­rer Heim­kin­der, die gan­ze Beleg­schaft wären heil­froh“ heißt es abschlie­ßend in den Rundbrief.

Spen­den­kon­to:
IBAN: DE08 7635 1040 0005 7594 85
BIC: BYLADEM1FOR
(Spen­den­be­schei­ni­gun­gen von der Kir­chen­ge­mein­de Baiersdorf)