Bro­se Bam­berg gegen Lud­wigs­burg gefordert

symbolbild basketball

Bro­se Bam­berg emp­fängt am 13. Spiel­tag der easy­Cre­dit Bas­ket­ball Bun­des­li­ga die MHP RIE­SEN Lud­wigs­burg. Tip-Off zu der von Teab­reak prä­sen­tier­ten letz­ten Heim­par­tie des Jah­res ist am Mon­tag um 20.30 Uhr. Magen­taSport über­trägt das Spiel des Tabel­len­elf­ten gegen den ‑neun­ten wie gewohnt live und exklu­siv auf sei­nen Platt­for­men. Kom­men­ta­tor ist Seba­sti­an Ulrich.

Die MHP RIE­SEN Lud­wigs­burg kom­men mit zuletzt zwei Nie­der­la­gen im Gepäck in die BRO­SE ARE­NA. Aller­dings rela­ti­vie­ren die sich wie­der, wenn man sich das 78:79 beim FC Bay­ern Mün­chen Bas­ket­ball und das 60:71 gegen Pro­me­tey in der Cham­pi­ons League genau­er anschaut. Gegen den FCBB hiel­ten die Schwa­ben über die kom­plet­ten 40 Minu­ten das Spiel offen und hat­ten zum Ende sogar die Sieg­chan­ce. Gegen die Ukrai­ner schon­te John Patrick eini­ge Spie­ler, da die Par­tie auf­grund des bereits fest­ste­hen­den ersten Plat­zes in der Grup­pe sport­lich bedeu­tungs­los war. Und den­noch: so rich­tig zufrie­den kann der Chef­trai­ner mit den bis­her erspiel­ten Ergeb­nis­sen sicher­lich nicht sein. Zwar kam Lud­wigs­burg in der BCL sicher in die zwei­te Run­de, auf natio­na­ler Ebe­ne aber ste­hen aktu­ell sie­ben Sie­ge fünf Nie­der­la­gen gegen­über, die letz­ten vor dem Bay­ern­spiel übri­gens gegen exakt die Geg­ner, gegen die auch Bro­se zuletzt Nie­der­la­gen ein­stecken muss­te: Crails­heim und Chem­nitz. Und den­noch haben es Patrick und sein Team ein­mal mehr geschafft, eine schlag­kräf­ti­ge und vor allem defen­siv star­ke Trup­pe zusam­men­zu­stel­len, die im Schnitt bis­lang gera­de ein­mal etwas mehr als 75 Punk­te zuließ und damit das dritt­stärk­ste Ver­tei­di­gungs­team der Liga ist. Offen­siv läuft es hin­ge­gen noch nicht opti­mal. Mit bis­lang getrof­fe­nen 42,2 Pro­zent aller Wür­fe ste­hen die Rie­sen in die­ser Kate­go­rie auf dem letz­ten Platz. Und trotz­dem haben sie gleich meh­re­re Spie­ler, die heiß lau­fen kön­nen. Aktu­el­ler Tops­corer der Lud­wigs­bur­ger ist Jonah Rade­baugh mit durch­schnitt­lich 14,4 Zäh­lern. Aber auch Simon (12,7), Darden (11,7) und Hulls (10,2) punk­te­ten bis dato im Schnitt zwei­stel­lig. Lud­wigs­burg kre­iert sich vie­le zwei­te Chan­cen, da sie vor allem beim Offen­siv­re­bound zupacken. 13,7 Abpral­ler sicher­ten sie sich bis­lang am geg­ne­ri­schen Brett – Platz zwei in der BBL. Zudem pas­sen sie extrem gut auf den Ball auf, ver­lie­ren ihn durch­schnitt­lich gera­de ein­mal 10,7 Mal pro Par­tie – Liga­best­wert. Und sie haben alle­samt schnel­le Hän­de, klau­en dem Geg­ner im Schnitt 9,3 Mal pro Spiel den Ball – liga­weit Platz zwei in die­ser Kategorie.

Die Sor­gen Lud­wigs­burgs mit zuletzt zwei ver­lo­re­nen Spie­len hät­te Bro­se Bam­berg ger­ne. Aktu­ell steht näm­lich eine Nie­der­la­gen­se­rie von fünf Par­tien zu Buche. Die letz­te gab es dabei am Vor­weih­nachts­tag in Crails­heim. Beim 79:93 war aller­dings nicht alles schlecht. Viel­mehr war die erste Halb­zeit rich­tig gut, hat­te man da sehen kön­nen, wohin die Rei­se unter Neu­trai­ner Oren Amiel gehen soll. Aller­dings konn­ten die Bam­ber­ger die Vor­stel­lun­gen des Israe­lis noch nicht über 40 Minu­ten umset­zen, was am Ende zur Nie­der­la­ge führ­te. Den­noch, so fand auch Amiel nach dem Spiel: „Auch wenn es sich nach einer Nie­der­la­ge doof anhört, aber wir haben uns heu­te ver­bes­sert gezeigt.“ Vor allem in der ersten Halb­zeit hat man das defen­si­ve Kon­zept erkannt, das Bro­se fort­an stark machen soll. Es wur­de viel geswit­ched, Crails­heims Tops­corer und MVP-Kan­di­dat Shorts konn­te nahe­zu kom­plett aus dem Spiel genom­men wer­den. Dar­auf gilt es wei­ter auf­zu­bau­en. Die Offen­si­ve ist näm­lich nach wie vor kaum das Pro­blem. Bei Bro­se kann jeder sco­ren. Aktu­ell tref­fen vier Spie­ler im Schnitt zwei­stel­lig, am besten Chri­sti­an Seng­fel­der mit 18,5 Punk­ten. Mehr Sor­gen berei­tet Amiel da das Rebound­ver­hal­ten. Gera­de ein­mal 33 Stück sam­melt sein Team im Schnitt pro Par­tie ein – so wenig wie kei­ne ande­re BBL-Mann­schaft. Dadurch las­sen die Bam­ber­ger ihren Geg­nern immer wie­der zwei­te und drit­te Chan­cen zu, die die­se zumeist auch nut­zen. Das Zusam­men­spiel hin­ge­gen passt gut. Bro­se ver­teil­te bis­lang rund 21 Assists pro Spiel – das ist liga­weit der dritt­be­ste Wert. Am Ende aber brin­gen in der aktu­el­len Situa­ti­on alle Sta­ti­sti­ken nichts. Es muss ein Sieg her, damit auch der psy­cho­lo­gi­sche Aspekt zum Tra­gen kommt, damit der Kopf frei wird, die Spie­ler auch in brenz­li­gen Situa­tio­nen wis­sen, dass sie es kön­nen und nicht ver­kramp­fen. Dabei hel­fen oft­mals auch die Zuschau­er. Die aller­dings sind in Bay­ern nach wie vor ver­bo­ten. Das ist defi­ni­tiv ein Wett­be­werbs­nach­teil, wenn man sich etwa ansieht, dass die Par­tien gegen Lud­wigs­burg und am 2. Janu­ar gegen Mün­chen ohne Fans statt­fin­den, wohin­ge­gen Bro­se am 5. Janu­ar in Ham­burg vor bis zu 2.500 Anhän­gern der Towers spie­len muss…

Shan­non Scott: „Lud­wigs­burg hat eine star­ke Mann­schaft, daher dür­fen wir uns nicht vom aktu­el­len Tabel­len­platz täu­schen las­sen. Sie haben gute Schüt­zen, aber auch Spie­ler, die uns in der Zone sehr weh tun kön­nen. Daher müs­sen wir hoch­kon­zen­triert sein. Gegen Crails­heim haben wir das eine Halb­zeit lang defen­siv gut gemacht, aber das ist natür­lich zu wenig. Wir müs­sen den Fokus über das gesam­te Spiel hochhalten.“

Am Tag nach dem Spiel gegen Lud­wigs­burg macht sich Bro­se Bam­berg direkt auf den Weg nach Wei­ßen­fels. Dort steht am 29. Dezem­ber die Par­tie gegen den SYN­TAI­NICS MBC auf dem Plan – übri­gens auch vor bis zu 750 Zuschauer.