Zukunfts­stif­tung der Spar­kas­se Forch­heim spen­det 140.000 Euro an Ver­ei­ne und gemein­nüt­zi­ge Insti­tu­tio­nen im Land­kreis Forchheim

Die Zin­sen auf Kapi­tal­an­la­gen sind nied­rig. Trotz der schwie­ri­gen Rah­men­be­din­gun­gen haben es die Fach­leu­te der von der Spar­kas­se Forch­heim ein­ge­rich­te­ten Zukunfts­stif­tung geschafft, 140.000 Euro Ertrag zu erwirt­schaf­ten. Von dem Geld hat der gan­ze Land­kreis etwas. 15 Pro­jek­te aus den Berei­chen Sport und Kul­tur, Musik und Sozia­les, Gesund­heit und Öko­lo­gie haben nun Zuschüs­se bekom­men. Damit sum­mie­ren sich die Hil­fen für das ehren­amt­li­che Enga­ge­ment in der Regi­on auf nun­mehr über eine Mil­li­on Euro in 14 Jah­ren. Wie sehr die Zukunfts­stif­tung an die eige­ne Zukunft denkt, zeigt eine erst kürz­lich erfolg­te Inve­sti­ti­on. „Wir haben dazu eine Gewer­be-Immo­bi­lie gekauft, in der Pra­xen und Kanz­lei­en sit­zen,“ so Dr. Ewald Mai­er, Vor­stands­vor­sit­zen­der der Spar­kas­se Forch­heim. Mit den Miet­ein­nah­men wird man unab­hän­gi­ger vom Zins­ni­veau. Auch beim Anla­ge­ver­mö­gen hat der Vor­stands­vor­sit­zen­de ehr­gei­zi­ge Zie­le: „Im Moment sind es rund 8,5 Mil­lio­nen Euro. Mein Ziel ist es, in abseh­ba­rer Zeit auf zehn Mil­lio­nen zu kommen.“

Gruppenbild-Collage (von oben links nach unten rechts): Ernst Wölfel – Tennisclub Neunkirchen, Sabine Dingfelder – Rettungshundestaffel Forchheim, Harald Bogner – Wallfahrtsmuseum Gößweinstein, Claudia Heim – Nordbayerischer Musikbund, Reinhold Tenta – Weilersbacher Musikanten, Marion Rossa-Schuster – Kuratorium zur Förderung von Kunst und Kultur, Wolfgang Badura – Lebenshilfe Forchheim, Birgit Kastura – BRK Forchheim, Silvia Roller – Kirchenstiftung Wiesenttal, Georg Lang – Kirchenstiftung Gößweinstein, Dagmar Hofmann – Förderverein Grundschule Egloffstein, Cordula Haderlein – Forsprung, Herbert Meier – Chorakademie Weißenohe, Karin Steinbrück – BRK Tagespflege. Foto: Sparkasse Forchheim

Grup­pen­bild-Col­la­ge (von oben links nach unten rechts): Ernst Wöl­fel – Ten­nis­club Neun­kir­chen, Sabi­ne Ding­fel­der – Ret­tungs­hun­de­staf­fel Forch­heim, Harald Bogner – Wall­fahrts­mu­se­um Göß­wein­stein, Clau­dia Heim – Nord­baye­ri­scher Musik­bund, Rein­hold Ten­ta – Wei­lers­ba­cher Musi­kan­ten, Mari­on Ros­sa-Schu­ster – Kura­to­ri­um zur För­de­rung von Kunst und Kul­tur, Wolf­gang Badu­ra – Lebens­hil­fe Forch­heim, Bir­git Kastu­ra – BRK Forch­heim, Sil­via Rol­ler – Kir­chen­stif­tung Wie­sent­tal, Georg Lang – Kir­chen­stif­tung Göß­wein­stein, Dag­mar Hof­mann – För­der­ver­ein Grund­schu­le Egloff­stein, Cor­du­la Hader­lein – For­sprung, Her­bert Mei­er – Chor­aka­de­mie Wei­ßen­ohe, Karin Stein­brück – BRK Tages­pfle­ge. Foto: Spar­kas­se Forchheim

„Es war eine wei­se Ent­schei­dung, die­se Stif­tung zu grün­den,“ so Land­rat Her­mann Ulm. Sie ermög­li­che es auch Initia­ti­ven, die sich bei För­der­maß­nah­men schwer täten, an unent­behr­li­che Finanz­mit­tel zu kom­men. Etwa die Baye­ri­sche Ret­tungs­hun­de­staf­fel Forch­heim, die bei der Suche nach ver­miss­ten Per­so­nen eine Droh­ne mit Wär­me­bild­ka­me­ra ein­set­zen möch­te. „Das kann den teu­ren Poli­zei­hub­schrau­ber erset­zen,“ so Sabi­ne Ding­fel­der und sei ein Bei­trag zum moder­nen Katastrophenschutz.

Ein Schwer­punkt der dies­jäh­ri­gen För­de­rung liegt in Göß­wein­stein. Dort darf sich Georg Lang von der Katho­li­schen Kir­chen­stif­tung über Gel­der für die Öff­nung der bei­den Turm­ka­pel­len der Basi­li­ka freu­en. Dadurch ent­steht auch mehr Platz für eine Jah­res­krip­pe, die Oswald Neu­ner aus Har­ten­reuth gestal­tet hat. Ein­mal im Jahr kommt das Got­tes­haus voll zur Gel­tung. Wenn die Bal­tha­sar-Neu­mann-Musik­ta­ge ein musi­ka­li­sches Aus­ru­fe­zei­chen im länd­li­chen Raum set­zen. „Gera­de weil wir in Coro­na-Zei­ten nicht kosten­deckend arbei­ten konn­ten, hilft uns der Zuschuss enorm,“ so Mari­on Ros­sa-Schu­ster vom Kura­to­ri­um zur För­de­rung von Kunst und Kul­tur im Forch­hei­mer Land. Und dann ist da noch das Wall­fahrts­mu­se­um Göß­wein­stein. „Wir als klei­ner Ver­ein haben jedes Jahr zu kämp­fen, um über die Run­den zu kom­men,“ so Harald Bogner. Die Finanz­sprit­ze kommt da gera­de recht, denn nach 13 Jah­ren muss eini­ges an der Ein­rich­tung erneu­ert werden.

Ein ande­res wich­ti­ges Kapi­tel ist die Nach­wuchs­för­de­rung. So hat der Nord­baye­ri­sche Musik­bund sei­ne Aus­bil­dun­gen neu aus­ge­rich­tet. „Es gibt wei­ter­hin Lehr­gän­ge für der­zeit 69 Jung-Musi­ker, die theo­re­ti­sche Din­ge im Online-Kurs und prak­ti­sches Kön­nen in Klein­grup­pen erler­nen dür­fen,“ erläu­tert Clau­dia Heim. Wel­chen Erfolg die Basis­ar­beit hat, davon konn­ten sich die Besu­cher der Scheck­über­ga­be mit eige­nen Ohren über­zeu­gen. Wer­ner Fried­rich (Tuba), Wojciech Grabietz und Simon Dach­wald (bei­de Trom­pe­te), Nico Plei­chin­ger und Tobi­as Dittrich (bei­de Tenor­horn) vom Musik­ver­ein Kirch­eh­ren­bach lie­ßen weih­nacht­li­che Stim­mung aufkommen.

Auch an die ganz Klei­nen ist gedacht. An der Grund­schu­le Egloff­stein soll im Pau­sen­hof ein Klet­ter­ge­rüst in den Him­mel wach­sen. „Die Kin­der kön­nen sich dann zwi­schen den Schul­stun­den mehr bewe­gen,“ so Dag­mar Hof­mann vom För­der­ver­ein. Wenn sie nicht gera­de her­um­to­ben, kön­nen sie wäh­rend der Schul­zeit auch ein Instru­ment ler­nen. Egal ob Schlag­zeug, Key­board oder Gei­ge. „Jedem Kind ein Instru­ment“ macht es mög­lich. „Denn Musik bewegt die Her­zen,“ so Cor­du­la Hader­lein vom Ver­ein FOr­sprung. Das gilt auch für die Chö­re, die sich im frü­he­ren Klo­ster Wei­ßen­ohe einen Traum erfül­len wol­len. Eine Chor­aka­de­mie mit Gästen aus ganz Deutsch­land. „Die sol­len natür­lich auch auf­tre­ten kön­ne,“ so Her­bert Mei­er. Des­halb soll auch eine Frei­büh­ne im Innen­hof ent­ste­hen, wenn im Früh­ling die ersten Bau­maß­nah­men ihren Anfang genom­men haben.

Einen Medi­ta­ti­ons­raum mit Mar­mor-Madon­na möch­te die Katho­li­sche Kir­chen­stif­tung in Mug­gen­dorf schaf­fen. Alles in Eigen­lei­stung. „Es soll eine für jeder­mann zugäng­li­che moder­ne Grot­te im Außen­be­reich wer­den“, so Sil­via Rol­ler. Eben­so ein­la­dend soll das inte­gra­ti­ve „Café Mit­ten­drin“ wir­ken. „Es ist das Her­zens­pro­jekt zum Ende mei­nes Berufs­le­bens,“ so Wolf­gang Badu­ra von der Lebens­hil­fe Forch­heim. Men­schen mit Han­di­cap von der Hain­brun­nen­schu­le kön­nen so durch Prak­ti­ka oder eine IHK-Aus­bil­dung den Sprung auf den ersten Arbeits­markt schaf­fen. Ganz ande­re Pro­ble­me hat man am Ende des Lebens. Der kör­per­li­chen und gei­sti­gen Unbe­weg­lich­keit hat man in zwei Rot­kreuz-Ein­rich­tun­gen zur Tages­pfle­ge in Forch­heim den Kampf ange­sagt. Im Neu­en Katha­ri­nen­spi­tal geht für Cari­na Gügel ein Traum in Erfül­lung: Mit einem Zau­ber­tisch (Tover-Tafel). Im Senio­ren­zen­trum am Königs­bad will Karin Stein­brück mit einem „Qwiek­Up“ die Men­schen errei­chen, die durch Alz­hei­mer und Demenz anders nicht mehr erreicht wer­den kön­nen. „Man kann mit Hil­fe von Fami­li­en­fo­tos eine vir­tu­el­le Rei­se an Orte unter­neh­men, die es nicht mehr gibt oder die sie nie mehr wer­den sehen können.“

Blie­be noch der Sport. Auch dort spie­len Kli­ma- und Umwelt­schutz eine immer grö­ße­re Rol­le. Ein Vor­rei­ter ist der Ten­nis­club Neun­kir­chen am Brand. Er hat auf sei­nem Club­haus bereits Anla­gen zur Strom- und Warm­was­ser-Erzeu­gung. Nun will Ernst Wöl­fel den Was­ser­ver­brauch für die Sand­plät­ze deut­lich redu­zie­ren. Ein spe­zi­el­les Gra­nu­lat soll dafür sor­gen, dass deut­lich sel­te­ner oder gar nicht mehr die Berie­se­lungs­an­la­ge ange­stellt wer­den muss. „Ganz neben­bei wird durch den neu­en Belag auch Roll­stuhl-Ten­nis mög­lich.“ Ein sol­ches Ange­bot gibt es weit und breit nicht.