Sonn­tags­ge­dan­ken: Stim­men in der Wüste

Symbolbild Religion

Lie­be Freunde,

als „Stim­me des Rufers in der Wüste“, so wird Johan­nes oft bezeich­net. Aber sind wir ein­mal ehr­lich: Wer will denn die­se Stim­me, wer will denn den Johan­nes gehört haben, mit­ten in der Wüste? So vie­le Men­schen wer­den da wohl kaum her­um­ge­lau­fen sein. Wer soll­te ihn hören?

Pfarrer Klaus Weigand (rechts) mit Urmel ...

Pfar­rer Klaus Weig­and (rechts) mit Urmel …

Geht es uns da wirk­lich so viel anders? Geht es uns anders als dem Johan­nes? Wer will die Stim­men, die uns eine gute Bot­schaft ver­kün­den wol­len, noch hören; inmit­ten der Wüsten unse­res All­tags und in den Beton­wü­sten unse­rer Städte?

Wer kann denn noch eine fro­he Bot­schaft hören, das, wor­auf es eigent­lich ankommt, inmit­ten der Hek­tik, in all dem Lärm und dem vor­weih­nacht­li­chen Getue? Ich bin über­zeugt, dass es auch heu­te Men­schen gibt, die für uns eine Bot­schaft haben, aber kei­ner will sie hören, weil vie­le nur um sich sel­ber krei­sen und jeder nur noch an sich denkt.

Genau die­se gilt es wie­der zu hören, sie wie­der zu ent­decken, die „Stim­me der Rufer heu­te mit­ten unter uns!“

Viel­leicht soll­ten wir ein­fach mit­ten in all der Hek­tik, dem Stress, mit­ten in all dem Lärm und in all dem, was uns bela­stet und nie­der­drückt, ein­fach ein­mal still wer­den und lau­schen, lau­schen den Bot­schaf­ten, die es heu­te noch gibt: dem Strah­len der Augen eines Kin­des, den Klän­gen der Natur, den Ster­nen am Himmel.

Der Advent will uns dazu ein­la­den. Denn es geht um mehr als Plätz­chen essen und Glüh­wein trin­ken. Es geht um die Bot­schaft, die schön­ste und beste Bot­schaft, die es gibt und die uns auf ver­schie­den­ste Art und Wei­se ver­kün­det wird.

Wir müs­sen sie nur hören.

Es geht um etwas so Groß­ar­ti­ges, dass wir es uns wohl in unse­ren kühn­sten Träu­men nicht vor­stel­len können:
Gott will Mensch werden.

Gott will zu Dir kom­men – genau zu Dir und Dich mit Hoff­nung, Wär­me, Lie­be und Frie­den erfül­len. Des­halb hören wir auf die Stim­me der Rufer unse­rer Zeit, und berei­ten wir Ihm den Weg zu uns.

Das wün­sche ich Ihnen für den 2. Advent: ein wenig Ruhe und Stil­le, um die Stim­men der Rufer von heu­te, um die fro­hen Bot­schaf­ten heu­te zu hören.

Klaus Weig­and


Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Infos zu Pfar­rer Klaus Weigand

  • Gebo­ren 1966 in Erlen­bach am Main (Unter­fran­ken)
  • Abitur am The­re­sia­num in Bam­berg 1989
  • Stu­di­um der Kath. Theo­lo­gie in Bam­berg und Wien
  • Prie­ster­wei­he 1998
  • Tätig­kei­ten:
  • Fürth, Christ­kö­nig von 1997 – 2010
  • Bucken­ho­fen als Pfarr­ad­mi­ni­stra­tor 2010 – 2015
  • seit 2015 in Herolds­bach und Hausen