Uehl­fel­der MdL Gabi Schmidt: „Wir dür­fen auch in der Pan­de­mie die HIV-Posi­ti­ven nicht vergessen“

Gabi Schmidt
Gabi Schmidt © www.schmidtgabi.de

Welt­weit leben etwa 38 Mil­lio­nen Men­schen mit HIV – und längst nicht alle haben Zugang zu den lebens­not­wen­di­gen Medi­ka­men­ten, die sie eigent­lich bräuch­ten. Grund genug für die Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Gabi Schmidt, am heu­ti­gen Welt­aids­tag an die Infek­ti­on zu erin­nern, die wegen der Coro­na-Pan­de­mie aus dem Blick zu gera­ten droht. „Wir dür­fen all die Men­schen nicht ver­ges­sen, die HIV-posi­tiv sind“, sagt Schmidt. Die Pro­blem­stel­lun­gen sei­en in Deutsch­land und welt­weit unter­schied­li­che: Wäh­rend es in Deutsch­land vor allem dar­um gehe, die gesell­schaft­li­che Akzep­tanz zu erhö­hen, gin­ge es welt­weit um den Zugang zu Medikamenten.

Zumin­dest in Deutsch­land kön­nen HIV-posi­ti­ve Men­schen mit der ent­spre­chen­den Behand­lung leben wie alle ande­ren, eine Über­tra­gung ist unter The­ra­pie aus­ge­schlos­sen. Welt­weit haben aber nur 73 Pro­zent der Betrof­fe­nen Zugang zu den nöti­gen Medikamenten.

Gabi Schmidt bei einer früheren Aktion am Stand der Aidshilfe in Nürnberg. Foto: Abgeordnetenbüro Gabi Schmidt

Gabi Schmidt bei einer frü­he­ren Akti­on am Stand der Aids­hil­fe in Nürn­berg. Foto: Abge­ord­ne­ten­bü­ro Gabi Schmidt

„Die Coro­na-Pan­de­mie hat die Maß­nah­men gegen HIV/​Aids zurück­ge­wor­fen“, sagt die Land­tags­ab­ge­ord­ne­te der Frei­en Wäh­ler: So hät­ten Kon­takt­be­schrän­kun­gen ent­spre­chen­de Tests behin­dert, in vie­len Län­dern sei des­halb die Zahl der Dia­gno­se­stel­lun­gen zurück­ge­gan­gen. Auch die Ver­sor­gung mit Medi­ka­men­ten sei teil­wei­se ein­ge­schränkt wor­den. „Nega­ti­ve Fol­gen hat zudem die Tat­sa­che, dass in den ver­gan­ge­nen Mona­ten weni­ger Auf­klä­rungs­kam­pa­gnen statt­ge­fun­den haben als sonst“, so Schmidt. Vor allem für jun­ge Men­schen sei dies ein gro­ßes Problem.

Welt­weit sind unge­fähr 38 Mil­lio­nen Men­schen HIV-posi­tiv, in Deutsch­land sind es rund 91 400. 2020 haben sich in Deutsch­land 2000 Men­schen neu mit HIV infi­ziert. „Hier ist die Ten­denz immer­hin sin­kend“, sagt Schmidt.

Bei recht­zei­ti­ger Behand­lung müs­se eine HIV-Infek­ti­on auch kei­ne Beein­träch­ti­gung mehr sein. Doch Dis­kri­mi­nie­rung mache HIV-posi­ti­ven Men­schen das Leben oft immer noch unnö­tig schwer. „Wir müs­sen offen über HIV spre­chen, HIV darf kein Tabu­the­ma sein“, sagt Gabi Schmidt. Es müs­se mehr über HIV infor­miert wer­den, nur so kön­ne man der Aus­gren­zung und Dis­kri­mi­nie­rung Infi­zier­ter entgegentreten.