Der Kreis Kulm­bach ist auf Bau­ar­bei­ter-Suche – Lohn-Plus lockt

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Novem­ber bringt „dicke­res Bau-Porte­mon­naie“ – Wege­zeit-Geld kommt

Der Bau bleibt kri­sen­fest – und wird zusätz­li­che Man­power brau­chen: „Die Zahl der Bau­ar­bei­ter im Land­kreis Kulm­bach wird stei­gen. Denn mit den heu­te rund 1.200 Bau­be­schäf­tig­ten ist das, was die Ampel-Koali­ti­on vor­hat, nicht zu schaf­fen: Für den Neu­bau von Woh­nun­gen und vor allem auch für das kli­ma- und senio­ren­ge­rech­te Sanie­ren wird jede Hand, die zupackt, gebraucht – und sie wird gut bezahlt“, sagt Uwe Beh­rendt von der Indu­strie­ge­werk­schaft Bau­en-Agrar-Umwelt (IG BAU).

Der neue Vor­sit­zen­de der IG BAU Ober­fran­ken spricht von einer „Beschäf­ti­gungs­of­fen­si­ve“, die auf den Bau im Kreis Kulm­bach zukom­me. „Es wird höch­ste Zeit, deut­lich zu machen, dass die Bran­che eine gute Job­per­spek­ti­ve bie­tet: Es lohnt sich, auf dem Bau zu arbei­ten“, so Beh­rendt. Dazu pas­se das Lohn-Plus, das die Gewerk­schaft jetzt erreicht habe: ins­ge­samt 6,2 Pro­zent. „Das ist wich­tig, um die Arbeit attrak­ti­ver zu machen. Die erste Lohn­er­hö­hung muss schon Anfang Dezem­ber, wenn der Novem­ber-Lohn kommt, auf dem Kon­to sein. Dazu kom­men noch drei Ein­mal­zah­lun­gen von ins­ge­samt 1.350 Euro. Auch das Azu­bi-Porte­mon­naie wird dicker. Und zusätz­lich gibt es jetzt zum ersten Mal eine gene­rel­le Ent­schä­di­gung für die oft lan­gen Fahr­ten zu den Bau­stel­len: Das Wege­zeit-Geld kommt. Der Start ist geschafft. Ab 2023 wird es dann in vol­ler Höhe gezahlt“, so Behrendt.

Für jeden Weg zur Bau­stel­le bekom­men Bau­ar­bei­ter künf­tig – je nach Fahr­strecke – zwi­schen sechs und acht Euro pro Tag zusätz­lich, so die Gewerk­schaft. „Das macht aufs Jahr gerech­net rund 1.500 Euro net­to mehr im Porte­mon­naie. Denn im Schnitt ist ein Bau­ar­bei­ter immer­hin 64 Kilo­me­ter am Tag unter­wegs, um mor­gens zur Bau­stel­le zu kom­men“, erklärt der Vor­sit­zen­de der IG BAU Ober­fran­ken. Für den Fall, dass die Distan­zen zwi­schen Bau­un­ter­neh­men und Bau­stel­le zu groß sind, um sie täg­lich zu fah­ren, haben IG BAU und Bau-Arbeit­ge­ber je nach Ent­fer­nung eine Wege­zeit-Ent­schä­di­gung zwi­schen 18 und 78 Euro pro Woche vereinbart.

Damit sei der IG BAU ein „Durch­bruch bei den Tarif­ver­hand­lun­gen“ gelun­gen. Die Gewerk­schaft spricht von einem „Zukunfts­pa­ket Bau“, mit dem die Beru­fe der Bran­che und damit auch eine Aus­bil­dung auf dem Bau attrak­ti­ver gewor­den sei­en. Vor­aus­ge­gan­gen war eine unge­wöhn­lich har­te Tarif­aus­ein­an­der­set­zung: „Es waren extrem lang­wie­ri­ge und zähe Ver­hand­lun­gen. Mehr als ein­mal droh­ten sie zu plat­zen. Ein bun­des­wei­ter Bau­streik lag in der Luft. Knack­punkt war dabei die Wege­zeit-Ent­schä­di­gung. Dass die jetzt steht, ist ein tarif­po­li­ti­scher Mei­len­stein für die Bran­che“, sagt Car­sten Bur­ck­hardt vom IG BAU-Bun­des­vor­stand. Er ist an der Gewerk­schafts­spit­ze für das Bau­haupt­ge­wer­be verantwortlich.

Vor der Bau­bran­che im Land­kreis Kulm­bach liegt jetzt eine Mam­mut­auf­ga­be, so IG BAU-Bezirks­vor­sit­zen­der Uwe Beh­rendt. „Neu bau­en, umbau­en, sanie­ren – Häu­ser, Stra­ßen, Brücken: Die neue Bun­des­re­gie­rung ‚ampelt‘ neue Bau­auf­trä­ge. Es wird des­halb bei vol­len Auf­trags­bü­chern blei­ben.“ Dabei bie­te der Tarif­ab­schluss dem Bau Per­spek­ti­ve: Die Lohn­stei­ge­rung erfol­ge in drei Stu­fen. Die Lauf­zeit des neu­en Tarif­ver­tra­ges gehe bis Ende März 2024. Über Details zum Bau-Tarif­ab­schluss – ins­be­son­de­re auch zum Wege­zeit-Geld – infor­miert die IG BAU in der Region:
0911 – 23 5555 65. Und im Inter­net: www​.igbau​.de/​B​a​u​h​a​u​p​t​g​e​w​e​r​b​e​.de