Forch­heim: Weih­nachts­stim­mung Fehlanzeige

Am ver­gan­ge­nen Sams­tag wur­de offi­zi­ell der Publi­kums­ma­gnet der letz­ten Jah­re eröff­net. Die Rede ist von der Eisen­bahn­aus­stel­lung der Modell­bau­freun­de Forch­heim. Die belieb­te Aus­stel­lung ist seit Jah­ren der Fre­quenz­brin­ger wäh­rend sich die Stadt all­jähr­lich in den Wochen vor dem Hei­li­gen Abend in eine Weih­nachts­stadt verwandelt.

Es ist Sams­tag­abend. Die Innen­stadt ist fast men­schen­leer; irgend­wie ein komi­sches Gefühl denn dort, wo sich sonst immer Tau­sen­de von Men­schen am Sams­tag vor dem Ersten Advent ver­sam­meln, herrscht gäh­nen­de, ja fast schon eine gespen­sti­sche Lee­re und Ruhe. Die Bau­zäu­ne am Rat­haus, die ver­wai­sten Holz­bu­den des Weih­nachts­mark­tes, teil­wei­se schon im Abbau befind­lich, ver­mit­teln nicht den Ein­druck von einer gla­mou­rö­sen Weih­nacht­win­ter­welt; ganz im Gegen­teil, das Ambi­en­te wirkt kalt und leer. Das Coro­na-Virus lässt grüßen.

Weih­nachts­stim­mung nicht vorhanden

Dann doch der eine oder ande­re Licht­blick in der sonst am Tag vor dem Ersten Advent so stim­mungs­vol­len Weih­nachts­stadt. Die Kai­ser­pfalz wird durch einen über­di­men­sio­na­len Pro­jek­tor in einen leuch­ten­den Advents­ka­len­der verwandelt.

DIe Kaiserpfalz wurde mittels Projektor in einen überdimensionalen Adventskalender verwandelt / Foto: Alexander Hitschfel

Die Kai­ser­pfalz wur­de mit­tels Pro­jek­tor in einen über­di­men­sio­na­len Advents­ka­len­der ver­wan­delt / Foto: Alex­an­der Hitschfel

Eine tol­le Idee, die die Trüb­sin­nig­keit etwas abmil­dert. Ein klei­ner Jun­ge steht mit sei­nem Vater allei­ne vor dem über­di­men­sio­na­len Advents­ka­len­der und zählt die Tür­chen von eins bis vier­und­zwan­zig ab. Ein paar Schrit­te wei­ter: Im Innen­hof der Kai­ser­pfalz ste­hen die Weih­nachts­bäu­me unbe­leuch­tet; auch hier von Weih­nachts­stim­mung kei­ne Spur. Ein Mit­ar­bei­ter eines Sicher­heits­un­ter­neh­mens steht am Ein­gang und kon­trol­liert Impf­be­schei­ni­gung und Test­ergeb­nis­se. Er hat an die­sem Tag bereits vie­le Besu­cher wie­der weg­schicken müs­sen, weil zwar der Impf­aus­weis, aber kein ent­spre­chen­der Nega­tiv­test vor­ge­legt wurde.

Die Eisen­bah­nen dre­hen ein­sam ihre Runden 

Die Modellbaufreunde Forchheim haben auch in diesem Jahr wieder eine sehenswerte Ausstellung auf die Beine gestellt / Foto: Alexander Hitschfel

Die Modell­bau­freun­de Forch­heim haben auch in die­sem Jahr wie­der eine sehens­wer­te Aus­stel­lung auf die Bei­ne gestellt / Foto: Alex­an­der Hitschfel

Und im Inne­ren des Muse­ums? Ger­rit Imig von den Forch­hei­mer Modell­bau­freun­den drückt die Knöpf­chen an der gro­ßen Modell­bau­ei­sen­bahn und sorgt dafür, dass die Züge ein­sam und unbe­ach­tet ihre Krei­se dre­hen. Nein. Von auf­kom­men­der Weih­nachts­stim­mung ist hier auch wenig zu mer­ken. Die Modell­bau­freun­de haben sich wie­der viel Mühe gege­ben und eine Eisen­bahn­aus­stel­lung auf die Bei­ne gestellt, die sich sehen las­sen kann. „In die­sem Jahr wer­den wir wohl nicht an die Besu­cher­re­kor­de der letz­ten Jah­re anknüp­fen kön­nen“, erzählt Imig, der noch in Erin­ne­run­gen schwelgt. „Im letz­ten Jahr hat­ten wir trotz Coro­na noch 13.000 Besu­cher“, erzählt der Modell­bau­freund. Doch auch die Modell­bau­aus­stel­lung wur­de in „abge­speck­ter Coro­na-Ver­si­on“ auf­ge­baut. „Lei­der dür­fen kei­ne Rät­sel für Kin­der wie in den letz­ten Jah­ren gemacht wer­den“, erzählt er. Weih­nachts­stim­mung auch hier Fehl­an­zei­ge. Ein Besuch in der Eisen­bahn­aus­stel­lung lohnt sich aber trotz­dem. Die ehren­amt­li­chen Ver­eins­mit­glie­der haben auch dies­mal ihr Mög­lich­stes gege­ben und coro­na­kon­form eine Aus­stel­lung auf die Bei­ne gestellt. Von der ach so glanz­vol­len Weih­nachts­stadt der letz­ten Jah­re mit Weih­nachts­markt, Aus­stel­lun­gen und dem zwar nicht größ­ten, aber wohl schön­sten Advents­ka­len­der ist in die­sem Jahr nicht viel übrig­ge­blie­ben. Das Coro­na-Virus hat für Ein­sam- und Trost­lo­sig­keit gesorgt. Von der einst so glanz­vol­len Weih­nachts­stadt ist in die­sem Jahr nicht viel übrig geblie­ben. Alex­an­der Hitschfel