Tipps & Tricks: Glät­te im Win­ter – wie kann man wir­kungs­voll, aber umwelt­freund­lich streuen?

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Grund­stücks­ei­gen­tü­mer sind gesetz­lich ver­pflich­tet, im Win­ter bei Schnee und Eis Zufahr­ten und Geh­we­ge zu räu­men und glat­te Flä­chen zu streu­en, um die Unfall­ge­fahr zu ver­min­dern. Die­se soge­nann­te Streu­pflicht kann durch einen ent­spre­chen­den Miet­ver­trag auch dem Mie­ter über­tra­gen wer­den. Vie­le Men­schen set­zen daher beim ersten Frost groß­zü­gig Streu­salz ein. Die­ses ist zwar sehr wir­kungs­voll, denn es lässt das Eis schmel­zen, es scha­det aber Böden, Bäu­men, Pflan­zen und Tie­ren und gelangt unter Umstän­den auch ins Grund­was­ser. Außer­dem ist die Ver­wen­dung von Streu­salz auf Geh­we­gen in eini­gen Gemein­den grund­sätz­lich ver­bo­ten. Aus­nah­men gel­ten nur „bei beson­de­rer Glät­te­ge­fahr“ an Trep­pen oder star­ken Nei­gun­gen. Eine gute Alter­na­ti­ve sind abstump­fen­de Streu­mit­tel. Sie schmel­zen das Eis zwar nicht, ver­hin­dern beim Streu­en aber die Glät­te und damit die Gefahr, auszurutschen.

Was gibt es also für Alter­na­ti­ven zum Streu­salz und wel­che Vor- und Nach­tei­le haben die­se? Dazu haben wir Kla­ra Gün­ther von Tran­si­ti­on Forch­heim und Omas for Future Forch­heim befragt: „Bei­spiels­wei­se ist Sand so ein preis­gün­sti­ges und umwelt­ver­träg­li­ches Streu­gut. Aller­dings hat Sand den Nach­teil, dass durch die klei­nen Kör­ner die Glät­te nur mäßig abge­stumpft wird und emp­find­li­che Unter­grün­de wie von einem Schmir­gel­pa­pier abge­schlif­fen wer­den“, erklärt sie. „Sand haf­tet auch an den Schuh­soh­len und wird so in die Woh­nun­gen getra­gen und am Ende der Glät­te­pa­ri­ode muss er von den Wegen gekehrt wer­den. Vor­teil­haft ist aber, dass er auf­ge­ho­ben und dann erneut ver­wen­det wer­den kann. Beim Kauf von Sand als Streu­gut soll­te man aber auf eine gro­be Kör­nig­keit achten.“

Eben­falls preis­gün­stig zu bekom­men ist Splitt. Er ist grob­kör­ni­ger und damit grif­fi­ger und abstump­fen­der. Sein Nach­teil ist aller­dings, dass die spit­zen Stein­chen für Tier­pfo­ten unan­ge­nehm sind und je nach Kör­nung auch Rei­fen geschä­digt wer­den kön­nen. Hier soll­te man auf rela­tiv fei­ne Kör­nung ach­ten. „Ich emp­feh­le daher Pro­duk­te, die so mür­be sind, dass sie beim Dar­auf­tre­ten leicht zer­bröckeln“, sagt Kla­ra Gün­ther. In Bau­märk­ten gibt es inzwi­schen eini­ge der­ar­ti­ge Pro­duk­te zur Auswahl.

Beson­ders emp­feh­lens­wert ist soge­nann­te Bläh-Lava. Die­ses natür­li­che Lava­gra­nu­lat hat abge­run­de­te Kör­ner, die weder Hun­de­pfo­ten ver­let­zen noch Fahr­rad­rei­fen auf­schlit­zen. Man kann sie nach dem Auf­tau­en wie­der zusam­men­keh­ren und noch­mals benut­zen oder ent­sor­gen – da es ein Natur­pro­dukt ist, in der Bio­ton­ne oder im Gar­ten. Doch auch hier gibt es natür­lich einen Nach­teil: auf­grund der gerin­gen Anzahl an Vul­ka­nen und feh­len­der Abbau­ge­bie­te in Deutsch­land kann nicht von einem regio­na­len Pro­dukt gespro­chen wer­den. „Und man soll­te beim Kauf von Streu­gut nur zu sol­chen Ange­bo­ten zu grei­fen, die den Blau­en Engel als Sie­gel tra­gen.“ Auf der Web­sei­te https://​www​.blau​er​-engel​.de und dem Stich­wort „Streu­mit­tel“ kann man sich über alle Mög­lich­kei­ten infor­mie­ren. Und wer wei­te­re Tipps zur eige­nen Nach­hal­tig­keit haben möch­te, kann auf der Sei­te https://​tran​si​ti​on​-forch​heim​.de/​w​a​s​-​k​a​n​n​-​i​c​h​-​t​un/ fün­dig werden.