Coburg/​Kronach: „Die Schu­len müs­sen offen bleiben“

Die Lage ist dra­ma­tisch – Kon­se­quen­te Maß­nah­men gegen Coro­na blei­ben auch nach dem Aus­lau­fen der „epi­de­mi­schen Not­la­ge“ wei­ter not­wen­dig! Aktu­ell stei­gen die Coro­na-Fäl­le in Deutsch­land sprung­haft, in eini­gen Land­krei­sen in Bay­ern liegt die Inzi­denz bereits über 1.000. Am ver­gan­ge­nen Don­ners­tag, den 11.11.2021 hat der neu
gewähl­te Bun­des­tag über die Fol­ge­ge­setz­ge­bung nach dem Aus­lau­fen der „Epi­de­mi­schen Lage von natio­na­ler Trag­wei­te“ bera­ten. Auf des­sen Basis konn­te das
Gesund­heits­mi­ni­ste­ri­um ohne die Zustim­mung des Bun­des­tags und des Bun­des­rats Ver­ord­nun­gen zur Bekämp­fung der Pan­de­mie erlassen.

Die Ampel-Koali­ti­on plant die Auf­nah­me eines Maß­nah­men­ka­ta­logs ins Infek­ti­ons­schutz­ge­setz, der den Lan­des­re­gie­run­gen und Land­krei­sen einen eindeutigen
Hand­lungs­rah­men gibt. Die­ser macht Test­pflich­ten am Arbeits­platz und ver­bind­li­che 3G/2G-Regeln mög­lich und rechts­si­cher. Johan­nes Wag­ner, neu gewähl­ter GRÜNER
Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ter im Wahl­kreis Coburg/​Kronach sagt dazu: „Schon jetzt spü­ren die Inten­siv­sta­tio­nen den Anstieg der Fäl­le und müs­sen in Rela­ti­on deut­lich mehr unge­impf­te als geimpf­te COVID-Patient*innen ver­sor­gen. Das ist nicht nur blan­ker Hohn für die seit fast zwei Jah­re weit über ihre Gren­zen hin­aus bela­ste­ten Pfleger*innen und Ärzt*innen auf den Inten­siv­sta­tio­nen. Es ist über­dies auch gefähr­lich für alle ande­ren Men­schen, die schwer krank wer­den und eben­so einen Inten­siv­platz benö­ti­gen. Denn unse­re Kran­ken­haus­land­schaft hat ein Limit! Was pas­siert, wenn wir die­ses über­schrei­ten, haben wir zu Beginn der Pan­de­mie in Ita­li­en gese­hen und im letz­ten Win­ter in Deutsch­land zu spü­ren bekommen.

Imp­fun­gen sind wirk­sam, um Erkran­kun­gen mit schwe­ren Krank­heits­ver­läu­fen vor­zu­beu­gen und sen­ken das Risi­ko zu erkran­ken. Die letz­ten Zah­len der Infi­zier­ten zei­gen: liegt die Inzi­denz der Geimpf­ten in Bay­ern bei 97,6 pro 100.000 in 7 Tagen, liegt sie bei den Unge­impf­ten bei 953,2 pro 100.000 in 7 Tagen (Stand: 10.11.2021, lgl​.bay​ern​.de). Des­halb ist mein drin­gen­der Appell als Arzt und als Poli­ti­ker: Bit­te las­sen Sie sich imp­fen! Die Krank­heit rich­tet um Grö­ßen­ord­nun­gen mehr Scha­den an als die Imp­fung. Zudem brau­chen wir wie­der kosten­lo­se Test­an­ge­bo­te, um Infek­tio­nen auch bei geimpf­ten Men­schen fest­zu­stel­len und vor allem die­je­ni­gen Men­schen zu schüt­zen, die sich nicht imp­fen las­sen kön­nen. Das sind neben Men­schen mit schwe­ren Vor­er­kran­kun­gen vor allem Kin­der. Sie dür­fen nicht dar­un­ter lei­den, dass vie­le Erwach­se­ne sich nach wie vor wei­gern ihr Impf­an­ge­bot wahr­zu­neh­men. Ober­ste Prio­ri­tät müs­sen daher der Schutz und die Bil­dungs­mög­lich­kei­ten von Schü­le­rin­nen und Schü­lern haben. Die Schu­len müs­sen offen blei­ben!” Wag­ner hier­zu wei­ter: „Die Ände­rung des Infek­ti­ons­schutz­ge­set­zes sieht genau das vor. Sie macht deut­lich, dass wir die aktu­el­le Coro­na-Ent­wick­lung ernst neh­men. Die auf die ‘Epi­de­mi­sche Lage von natio­na­ler Trag­wei­te fol­gen­de Gesetz­ge­bung bie­tet wei­ter eine siche­re Rechts­grund­la­ge für kon­se­quen­te Maß­nah­men gegen die vier­te Wel­le und ermög­licht eine akti­ve Mit­spra­che der Parlamente.“