Treb­gast: Neue Per­spek­ti­ven für Ober­fran­ken – „die natur­büh­ne“ – Vor­ver­kauf hat begonnen

Nach zwei spiel­frei­en Sai­sons hat sich am Wehlit­zer Berg Eini­ges getan: Seit Herbst 2021 wird der Ver­ein Natur­büh­ne Treb­gast e.V. pro­fes­sio­nell ergänzt durch die „die natur­büh­ne gGmbH“. Der neu gegrün­de­te gemein­nüt­zi­ge Thea­ter­trä­ger ent­la­stet die Ehren­amt­li­chen des Ver­eins, die laut 1. Vor­sit­zen­den Sieg­fried Küspert bis­lang „ohne Unter­bre­chung seit 70 Jah­ren Thea­ter spie­len“. Das neue Team rund um die Thea­ter­ma­cher und Geschäfts­füh­rer Anja Dechant-Sund­by und Sigurd Sund­by sowie die Betriebs­lei­tung Han­nah-Katha­ri­na Mar­tin über­nimmt ab sofort die Orga­ni­sa­ti­on sowie Abwick­lung des Kul­tur­be­triebs am Wehlit­zer Berg in Treb­gast sowie die künst­le­ri­sche Lei­tung der Eigen­pro­duk­tio­nen. Der mitt­ler­wei­le knapp 270 mit­glie­der­star­ke Natur­büh­ne Treb­gast e.V. bleibt dabei wei­ter­hin als eigen­stän­di­ger Ver­ein bestehen und wird Gesell­schaf­ter der „die natur­büh­ne gGmbH“. Küspert freut sich, dass „die Mit­glie­der sich nun auf das Eigent­li­che, das Thea­ter­spie­len, kon­zen­trie­ren kön­nen. Und das mit Lei­den­schaft!“. Denn der Natur­büh­ne Treb­gast e.V. sorgt mit dem außer­or­dent­li­chen Enga­ge­ment der Ver­eins­mit­glie­der, die vor allem als Akteu­re auf der Büh­ne ste­hen, auch wei­ter­hin für die Rea­li­sie­rung der Frei­licht­spie­le: Die Schau­spie­ler blei­ben vor­erst aus­schließ­lich Ama­teu­re aus der Regi­on, ergänzt von pro­fes­sio­nel­len Regis­seu­ren. Gemein­sam haben sie die Natur­büh­ne in Treb­gast mit ihrem Lai­en­spiel zu einer festen Grö­ße für frän­ki­sche Thea­ter­freun­de etabliert.

Per­spek­ti­visch möch­te die „die natur­büh­ne gGmbH“ inner­halb der kom­men­den Jah­re eine ganz­jäh­ri­ge, leben­di­ge Begeg­nungs­stät­te für ein Thea­ter- und Kul­tur­pu­bli­kum aus aller Welt am Wehlit­zer Berg in Treb­gast schaf­fen und so das kul­tu­rel­le Ange­bot Ober­fran­kens gezielt berei­chern, wie Sigurd Sund­by aus­führt. Dabei wird die gesam­te Betriebs­struk­tur neu geglie­dert, erwei­tert und auf eine pro­fes­sio­nel­le Basis gestellt. Die Mit­glie­der des Natur­büh­ne Treb­gast e.V. wer­den wei­ter­hin aktiv mit ein­ge­bun­den und der Spiel­be­trieb wird auf die Win­ter­sai­son aus­ge­wei­tet. Dies soll durch einen Thea­ter­neu­bau mit zwei Büh­nen, Work­shop­räu­men und einem Restau­rant­be­trieb in unmit­tel­ba­rer Nähe zur Wald­büh­ne mit spek­ta­ku­lä­rer Aus­sicht rea­li­siert wer­den. Zukünf­tig kann die natur­büh­ne mit einem festen pro­fes­sio­nel­len Ensem­ble und den ehren­amt­li­chen regio­na­len Akteu­ren ganz­jäh­rig einen attrak­ti­ven Spiel­plan mit einem Schwer­punkt auf frän­ki­sches Thea­ter anbie­ten. Eine haus­ei­ge­ne inklu­si­ve Thea­ter­päd­ago­gik erfüllt einen über­re­gio­na­len Bil­dungs­auf­trag: Das neue Kon­zept rückt neben Kin­der- und Jugend­ar­beit die Erwach­se­nen­bil­dung in den Fokus.

Die­se reiz­vol­le und all­um­fas­sen­de Kom­bi­na­ti­on aus Frei­licht­thea­ter und einem pro­fes­sio­nell geführ­ten Thea­ter­haus gebün­delt an einem Stand­ort sei in die­ser Form deutsch­land­weit ein­zig­ar­tig, so Sund­by. Besu­cher aus dem gesam­ten Bun­des­ge­biet sind dann ein­ge­la­den, im Her­zen von Ober­fran­ken inno­va­ti­ve Thea­ter­kul­tur mit allen Sin­nen zu erleben.

Die neue künst­le­ri­sche Lei­te­rin und Geschäfts­füh­re­rin Anja Dechant-Sund­by bedank­te sich bei allen bis­he­ri­gen Part­nern und Spon­so­ren. Ohne sie sei die Kul­tur­ar­beit der Frei­licht­büh­ne nicht mög­lich, so Dechant-Sund­by wei­ter. Vor allem in der erzwun­ge­nen spiel­frei­en Zeit sei deren Unter­stüt­zung die Basis zum Erhalt der Büh­ne gewe­sen. Das Team der natur­büh­ne wer­de auf alle Enga­gier­ten nach und nach zukom­men und neue Mög­lich­kei­ten der zukünf­ti­gen Zusam­men­ar­beit erörtern.

Anschlie­ßend stell­te Dechant-Sund­by das Pro­gramm für 2022 vor: Mit dabei sei­en wie­der ein Volks- und ein Fami­li­en­stück, ein Büh­nen­klas­si­ker sowie ein beson­de­res, in die­sem Jahr äußerst keckes Schau­spiel. Bei rund 70 Auf­füh­run­gen von Mai bis August, die man unter dem Mot­to „Mach was draus!“ zusam­men­fas­sen kön­ne, sei garan­tiert für jeden Thea­ter­fan etwas dabei, so die künst­le­ri­sche Leiterin.

In den vier Eigen­pro­duk­tio­nen neh­men ver­schie­de­ne Cha­rak­te­re ihr eige­nes Schick­sal in die Hand, bre­chen Nor­men und stel­len sich gegen Wid­rig­kei­ten: Den Auf­takt macht im Mai Gol­do­nis bekann­te­stes Büh­nen­stück „Die­ner zwei­er Her­ren“, ein Höhe­punkt der Com­me­dia dell’arte rund um schrä­ge Typen in urko­mi­schen Situa­tio­nen, bei dem die erfah­ren­de Thea­ter­ma­che­rin selbst die Regie über­nimmt. Das Volks­stück „Nicht Öffent­lich“ ver­or­tet Regis­seur Rai­ner Streng nach Ober­fran­ken. Die Pos­se rund um poli­ti­schen Sumpf war ursprüng­lich für das Wahl­jahr 2019 gedacht, dann, als auch das Chiem­gau­er Volks­thea­ter die­ses Stück das letz­te Mal in Zusam­men­ar­beit mit dem Baye­ri­schen Rund­funk spiel­te. Das mit viel Witz und Geschwin­dig­keit erzähl­te Fami­li­en­stück „Ala­din und die Wun­der­lam­pe“ ist ganz neu im Pro­gramm, da die Haupt­dar­stel­ler in den zwei Jah­ren spiel­frei­er Zeit aus den ihnen eigent­lich zuge­dach­ten Rol­len des ursprüng­lich im Spiel­plan auf­ge­nom­me­nen Stücks ent­wach­sen waren. Fan­ta­stisch in der ober­frän­ki­schen Kulis­se insze­niert von Mich­al Syko­ra, der in Treb­gast kein Unbe­kann­ter ist. Mit der auf wah­ren Bege­ben­hei­ten beru­hen­den Komö­die „Kalen­der Girls“ gibt Son­ja Was­ser­mann ihr Regie­de­but in Treb­gast. Eine Grup­pe von Frau­en um die fünf­zig bricht gemein­sam in die­ser rüh­ren­den und umwer­fend komi­schen Geschich­te aus ihrem beschau­li­chen Haus­frau­en­da­sein aus. Sie wer­den Nackt­mo­dels eines Pin-Up-Kalen­ders… Das Büh­nen­bild über­nimmt bei allen Insze­nie­run­gen And­re Putz­mann, Wolf­ram Broe­der zeigt sich für das Kostüm­bild verantwortlich.

Abge­run­det wird die Frei­licht­sai­son mit 18 Gast­spie­len – von Musik mit Kon­stan­tin Wecker, Hueb­no­tix and the Vel­vet Voices, Viva Voce oder Gol­ler & Götz über Come­dy mit Michl Mül­ler oder Eure Müt­ter bis hin zu fein­stem frän­ki­schen Kaba­rett mit TBC lädt die Wald­büh­ne zu Kul­tur­ge­nuss auf höch­stem Niveau ein.

Ab Anfang Novem­ber sind Tickets, Abon­ne­ments sowie Gut­schei­ne auf der neu gestal­te­ten Web­site für die kom­men­de Frei­licht­sai­son von Mai bis August 2022 erhält­lich – es gibt auch wie­der zahl­rei­che Ver­gün­sti­gun­gen, so zum Bei­spiel für Ehren­kar­ten­in­ha­ber. Die Tickets, Abos und Gut­schei­ne kön­nen dabei wahl­wei­se direkt selbst aus­ge­druckt wer­den oder wer­den per Post zuge­sandt. Die Bestel­lun­gen kön­nen dabei auch an Wunsch­emp­fän­ger ver­schickt wer­den – ide­al zum Ver­schen­ken. Erhält­lich sind die Tickets, Abon­ne­ments sowie Gut­schei­ne auch direkt vor Ort an zahl­rei­chen Vor­ver­kaufs­stel­len rund um Treb­gast, wie bei­spiels­wei­se bei der Thea­ter­kas­se in Bay­reuth, bei der Buch­hand­lung Fried­rich in Kulm­bach, bei der Fran­ken­post in Hof oder dem Rei­se­Cen­ter Schaf­fr­a­nek in Burg­kunst­adt. Das Team der natur­büh­ne weist dar­auf hin, dass für die Gast­spie­le bereits erwor­be­nen Kar­ten wei­ter­hin ihre Gül­tig­keit für die Sai­son 2022 behalten.